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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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..." Sein süffisantes Lächeln verriet den Spott hinter den Worten. „Die einen haben's eben, aber die anderen nicht", erklärte Bully. „Mir wurde das Verständnis schon in die Wiege gelegt."
    „Es freut mich, daß die letzten Tessma bei euch in besten Händen sind."
    Tautanbyrk hatte in seiner Demonstration nicht eine Sekunde lang innegehalten. Die Fernsteuerung projizierte jetzt das halb faustgroße Hologramm eines einfachen Syntronchips. „Der Tessma produziert spezielle Fermente, die ihn befähigen, ein Dutzend unterschiedlicher Grundsubstanzen abzubauen oder zumindest so zu beeinflussen, daß sie für ihn bearbeitbar werden. Teilweise erfolgt die Umformung des Materials außerhalb des Körpers; wie hier, bei einem Kunststoff, springt jedoch die Verdauung an. Die molekulare Struktur wird durch weitere körpereigene Substanzen verändert, gesteuert durch Botenstoffe, die zugleich Menge und Konsistenz der Ausscheidungen regeln."
    Seit zwei Minuten war der Tessma aktiv, mit seinen vier Greifarmen hatte er eine ovale Trägerplatine geformt, und nun bewegte er den Hinterleib geschmeidig über die Platte.
    Tautanbyrk beendete die Vorstellung nach weiteren eineinhalb Minuten. Er reichte Rhodan den fertigen Syntronchip. „Du kannst ihn analysieren oder sofort in den Bordcomputer einsetzen. Ich garantiere für die volle Funktionsfähigkeit."
    Die Vision einer unüberschaubaren Insektenarmee, die auf Kommando all die wunderbaren Dinge für das Arsenal produziert hatte, lag nahe. Aber wie viele Jahrtausende mochten über einer solchen Entwicklung vergangen sein? Nachdenklich drehte Perry Rhodan das Erzeugnis einer hochstehenden Technik zwischen den Fingern - eigentlich war es das Produkt biogenetischer Nanotechnologie - und reichte es anschließend an Reginald Bull weiter.
    Bully verzog das Gesicht zu einem anzüglichen Grinsen. „Chipscheißer", sagte er bedeutungsschwer. „Wir nehmen also sechs Chipscheißer an Bord und hoffen darauf, daß sie uns helfen, Shabazza zu besiegen. Mann, oMann, sind wir weit gekommen."
    Während es um Rhodans Mundwinkel zu zucken begann und sogar Ska Kijathe ihre Regungen nicht mehr hinter mönchischer Gelassenheit verbergen konnte - sie nahm Bully den Syntronchip einfach aus der Hand und unterzog ihn einer eingehenden Betrachtung -, nahm der Baolin-Nda Tautanbyrk die Äußerung für bare Münze. Woher hätte er die Nuancen terranischen Humors kennen sollen, noch dazu die mitunter spöttischen Äußerungen eines Reginald Bull? „Nicht alle Tessma produzieren", widersprach Tautanbyrk. „Das können nur diese beiden. Ein anderes Paar ist in der Lage, sich in komplexen technischen Landschaften zu bewegen und jede Funktionsweise herauszufinden. Setze sie in ein dir fremdes Aggregat, und du wirst schon nach Stunden erste exakte Schaltpläne erhalten."
    „Die Würmchen flüstern mir das ins Ohr - oder wie ist das?"
    Reginald Bull schwenkte endgültig auf. Konfrontationskurs ein. Perrys verweisenden Blick ignorierte er geflissentlich.
    In der Tat hatten die beiden Erkundungsinsekten ,etwas Wurmartiges. Eher aber erinnerten sie noch an Tausendfüßler. Ihre schlanken und nur wenige Millimeter durchmessenden Körper wurden von einer Unzahl feiner Härchen eingehüllt. Jede dieser „Borsten", erklärte der Baolin-Nda, war in der Lage, Energieflüsse wahrzunehmen, selbst einzelnen Elektronen, Positronen oder gar Neutronen nachzuspüren.
    Die Rückkopplung erfolgte, wie kaum anders zu erwarten, über das Steuergerät. Noch besser war es, den Tessma in eine Vertiefung des Geräts zu legen, so daß die Datenübernahme über Spannungsfelder der Körperhülle erfolgen konnte. Das Steuergerät selbst war an jeden größeren Holmprojektor, aber auch an die Schiffssyntronik koppelbar.
    . Flüchtig dachte Perry Rhodan darüber nach, weshalb Tessma nicht eingesetzt worden waren, um den KONT zu erforschen. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als der KONT im Teuller-System erschienen und zur Bedrohung der Nonggo-Zivilisation geworden war.
    Die Antwort darauf gab er. sich selbst. Jene zylinderförmige Konstruktion, die Grube genannt wurde, hatte die Funktionen des KONT lahmgelegt und ihn quasi in einen absoluten Stillstand versetzt. Aber nicht nur der KONT, sondern alles, was in den Wirkungsbereich einer Grube geriet, wurde dem Zeitablauf entzogen. Deshalb hatten nicht einmal die Tessma eine Chance gehabt, den Chaosmacher zu analysieren. „Das dritte Paar ist in der Lage, technische Landschaften

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