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1902 - Bei den Setchenen

Titel: 1902 - Bei den Setchenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehört. Kobb ist im Recht, aber sie stehen auf deiner Seite! Sie finden es nicht in Ordnung, daß sie so leicht an die Raketen kommen soll."
    Tebb stieß einen langen Seufzer aus. „Das ändert leider nichts daran, daß ich wieder ganz am Anfang stehe", sagte sie leise. „Die zwölf Schiffe, die mir bleiben werden, sind die ältesten und schlechtesten, vier davon sind nicht einmal überlichttauglich. Ich weiß nicht, ob ich es mit ihnen noch einmal schaffen kann ... oder will."
    Barr ließ den breiten Kopf sinken. „Es tut schrecklich weh", murmelte sie. „Das ist einfach nicht gerecht."
    „Fahren wir nach Hause", schlug Tebb vor. „Ihr wollt euch bestimmt mit euren Gefährten beraten, und ich kehre heute nicht mehr in mein schönes Büro zurück. Das werde ich wohl auch aufgeben müssen ..."
     
    11.
     
    Die letzte Botschaft (8. Januar 1290 NGZ) „Das sind ja heitere Nachrichten!" polterte Poulton Kreyn. „Das heißt, wir sitzen hier noch länger herum?"
    Nachdem die Galaktiker von dem Unglück erfahren hatten, waren sie umgehend in das Anwesen der Celestain zurückgekehrt.
    „Es wird schon einen Weg geben nur wird es eben nicht mehr so einfach sein", beschwichtigte Bull.
    „Tebb hat uns versprochen, wenigstens eine Passage zu einem Planeten hier im Quar-System oder sogar bis Propter zu verschaffen, wo wir auf einen Fernraumer umsteigen können. Mit ihren Beziehungen müßte es irgendwie hinhauen, daß uns jemand die Mitreise gestattet! Im Moment aber müssen wir erst einmal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Tebb muß sich von dem Schock erholen und sich klar darüber werden, wie sie ihr Unternehmen retten kann. Wir haben wirklich nicht die erste Priorität."
    „Wie hat sie es getragen?" erkundigte sich Mondra Diamond.
    „Sehr gefaßt", antwortete Rhodan.
    „Ihre Konkurrentin dagegen ist zwar in Ohnmacht gefallen, hat sich aber rechtzeitig wieder erholt, um auf dem schnellsten Wege ihre Forderungen zu stellen. Tebb besitzt wirklich einen sehr gefestigten Charakter, sie hat sich keinen Moment eine Blöße gegeben und die volle Verantwortung für alles übernommen. Ohne zu zögern oder zu klagen. Es tut mir sehr leid für sie."
    „Sagt mal, da hat doch jemand seine Hand im Spiel gehabt", äußerte sich Tautmo Aagenfelt. „Irgendwie stinkt die Sache doch zum Himmel, findet ihr nicht?"
    „Du denkst zu sehr in menschlichen Bahnen", warf ihm Ska Kijathe vor. „Die Setchenen sind ganz anders als wir. Sie sind nicht hinterhältig oder gehen über Leichen, ganz im Gegenteil! Ihr Leben verläuft von Natur aus so harmonisch und geregelt, daß sie nicht einmal eine richtige Gesetzgebung haben! Nur ein paar Regeln und Verordnungen, an denen sich alle orientieren, mehr nicht. Es gibt keine Polizei, keine Gerichtsbarkeit, keine Gefängnisse. Im Grunde genommen orientiert sich alles an den wenigen Männern, die sie haben und die ganz besondere Fürsorge brauchen. Sie könnten jederzeit ihr einfaches Nomadendasein in der Wüste wiederaufnehmen, wenn sie dazu gezwungen wären.
    Natürlich haben sie im Lauf der Evolution einen gewissen Ehrgeiz entwickelt, denn je vermögender sie sind, desto größer wird ihre Familie und sichert den Fortbestand ihrer Art. Das ist der Antrieb, den wir nachvollziehen können, ansonsten aber sind sie uns völlig fremd!"
    „Und wir können für Tebb gar nichts tun?" warf Goriph ein; sie empfand besonderes Mitgefühl für ihre Gastgeberin.
    „Wir haben doch nichts, und auf schlaue Sprüche legen die Setchenen keinen Wert", erwiderte Bull. „Selbst, wenn Tautmo mit seinem Verdacht richtigliegen sollte, gibt es doch keine Beweise mehr, da alles verglüht ist, Wenn wir uns einmischen, beschwören wir unter Umständen nur die nächste Katastrophe herauf! Es gibt also keine Möglichkeit."
    Er verstummte, als er eine Bewegung in seinem Rücken spürte, und drehte sich um.
    Barr war erschienen, und keiner wußte, wieviel sie von der Unterhaltung mitgehört hatte.
    Sie war völlig lautlos in die Wohnhalle gekommen.
    Wie überall beherrschten auch hier große Fensterfronten mit einer überwältigenden Aussicht die klimatisierten Räume und machten sie hell und freundlich. An Mobiliar gab es nicht viel, nur einen niedrigen Tisch und ebenso niedrige, weit ausladende, weiche Sessel und natürlich eine große, temperierte Sandkuhle zum Ruhen. Türen gab es nicht, ein Raum ging in den anderen über; der leicht rauhe Boden bestand aus gehärteten Sandniesen.
    Das einzige Problem hatte sich

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