1905 - Zwischen den Zeiten
bestätigte der Haluter.
Die beiden Aktivatorträger wußten, daß es ein tödlicher Fehler gewesen wäre, die Zeitlosen zu unterschätzen. Bisher hatten sie sich gegen sie behaupten können, da Gucky mit seinen parapsychischen Sinnen und seinem SERUN sowie Icho Tolot mit seiner überragenden Intelligenz, der phänomenalen Rechenkapazität seines Planhirns und seiner körperlichen Überlegenheit allen Angreifern überlegen waren.
Im Zweifelsfall konnten sie auch noch weg teleportieren. Das aber wollten sie noch nicht.
Ihnen konnte nicht viel passieren.
Bei ihren Begleitern sah es anders aus. Sie waren bei weitem nicht so gut ausgerüstet und waren daher in hohem Maße gefährdet. Unter den gegebenen Umständen würden sie schon den ersten Angriff der Zeitlosen nicht überleben.
Sehen konnten die Chronauten die Gestrandeten nicht. Dazu war der Busch zu dicht.
Weiter als einige Meter reichte die Sicht nirgendwo. Anders wäre es sicherlich gewesen, wenn sie auf einen der vielen Bäume gestiegen wären oder ihre Fluggeräte genutzt hätten, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Kalmat schrie auf, und alle blieben Stehen. Sie wandten sich ihm zu.
„Was ist los?" fragte Gerro Awa.
„Der Korridor schließt sich", stammelte der Rawwe, der noch immer auf der Schulter des mächtigen Haluters saß. Fassungslos blickte er auf den Koloß hinab. „Du hast es gewußt. Wieso? Kannst du die Felder ebenfalls sehen?"
„Eine einfache Berechnung", entgegnete Icho Tolot. „Weiter nichts."
Niemand außer ihm wäre in der Lage gewesen, derart komplizierte Berechnungen ohne die Hilfe einer Syntronik anzustellen.
Gerro Awa hielt sich nicht lange mit Überlegungen über die phänomenalen Eigenschaften des Haluters auf.
„Und jetzt?" Er blickte sich nervös um. „Wie geht es weiter? Wir sitzen in der Falle!"
„Es ist Torric, der Herr der Zeiten", flüsterte der Rawwe Seorken-Orr mit unmerklich bebender Stimme. „Er schließt uns mit den Zeitfeldern ein, damit die Zeitlosen uns stellen können. Er will, daß wir uns gegenseitig umbringen!"
„Oder es ist einer der Zeitgänger. Es heißt, daß sie die Felder mit ihrem Willen steuern können", vermutete Ullan Genn. Der sonst so nüchtern und analytisch denkende Shuuke wurde nervös. Angst kroch in ihm hoch und drohte ihn zu übermannen.
„Zeitgänger?" fragte Icho Tolot. „Wer soll das sein? Ich kenne den Ausdruck von früher her."
„Jemand der sich nicht wie wir im Raum, sondern in der Zeit frei bewegen kann", antwortete Ullan Genn. Mit schlangengleichen Bewegungen schmiegte er sich an einen Baum, an dem er Deckung vor den Angreifern suchte.
„Ich bin sicher, daß es diese Wesen gibt. Vielleicht arbeiten sie mit dem Herrn der Zeiten zusammen, sind gar seine Sklaven! Wer weiß?"
„Der Herr der Zeiten soll jemand sein, dem es gelungen ist, sich und seine Existenz als Zeitgänger zu vervollkommnen, indem er zum Zeit-Raum-Gänger geworden ist und damit zu einem, der geheimnisvollsten und gefährlichsten Wesen überhaupt", fügte Gerro Awa hinzu.
„Wenn das stimmt/ist seine Macht unbegrenzt", stellte Ullan Genn fest.
„Wenn es wahr ist?" fragte Gucky. „Du meinst also, daß es nur Gerüchte sind?"
„Niemand weiß es", sagte der Shuuke. „Es ist pykelig."
„Pykelig?" Gucky schüttelte verwundert den Kopf, und zugleich klopfte er den Shuuken telepathisch ab. „Was ist das für ein Wort? Damit kann ich nichts anfangen. Und mein Translator ebenfalls nicht."
„Ich ebensowenig", gab Ullan Genn zu. „Es ist ein Wort, das im Zusammenhang mit den Gerüchten immer wieder auftaucht. Pykelig. Es heißt wohl soviel wie bedrohlich, scheußlich oder furchterregend."
Vergeblich versuchte der Ilt, den Shuuken auf telepathischem Wege weitere Informationen zu entreißen. Mehr wußten sie nicht, doch obwohl sie sich nur auf die erwähnten Gerüchte stützen konnten, waren sie fest von der Existenz der Zeitgänger überzeugt, während sie an eine enge Verbindung zwischen ihnen und dem Herrn der Zeiten nicht so recht glauben wollten.
Dem Ilt war der Begriff aus der Vergangenheit zwar bekannt, aber das hatte nichts zu sagen. In Begleitung von Perry Rhodan und dessen terranischen Freunden hatte Gucky zahlreiche Zeitabenteuer überstanden - es gab eine Reihe von Völkern im Universum, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit der Zeit jonglierten, wie andere Völker ihre Raumschiffe bauten.
*
Ein Energiestrahl zuckte wie ein Blitz durch die Büsche und schlug kaum
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