Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1905 - Zwischen den Zeiten

Titel: 1905 - Zwischen den Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sondern sich die ganze Zeit über umgesehen.
    Nun erläuterte er, wohin sie sich wenden mußten, um den Zeitfallen auszuweichen.
    „Es sind zwei Felder", berichtete er. „Sie bewegen sich hin und her. Zwischen ihnen gibt es Korridore mit Realzeit. Links ist ein Feld mit Müder Zeit, rechts ein Frostzeit-Feld, in dem die Zeit absolut stillsteht. Wenn wir hineingeraten, sind wir verloren und kommen nie mehr lebend heraus."
    Keiner der anderen konnte die gefährlichen Felder sehen, aber sie wußten, daß sie da waren. Dafür gab es genügend Beweise, und davon hatten sie sich vor dem Verlust der Triple-Uhren mehrere Male überzeugen können.
    Wie Kalmat es genau wahrnehmen konnte, wußten die Chronauten nicht. Gucky versuchte es seinen Gedanken zu entnehmen. Auf nicht exakt nachvollziehbare Weise konnte Kalmat nicht nur die elektrischen Impulse von anderen Wesen spüren und sie so sehr schnell orten. Ähnliches war ihm auch bei den Zeitfeldern möglich: In den Grenzbereichen zwischen den Zeitfeldern wurden Elektronen beschleunigt oder verlangsamt, und diese Geschwindigkeiten konnte Kalmat mit seinen feinen Sinnen wahrnehmen und „umwandeln". So konnte er sich innerhalb des Chaos aus wandernden Zeitfeldern orientieren.
    „Je weiter man nach oben kommt, desto näher sind sie beieinander", erklärte Kalmat.
    „Unten auf dem Boden sind die Korridore relativ breit."
    „Also gehen wir nach unten", entschied Gerro Avva. „Dort können uns die Zeitlosen nicht so leicht folgen."
    Icho Tolot und Kalmat landeten als erste zwischen den Büschen, sie gingen voran. Die anderen blieben dicht hinter ihnen.
    Alle blickten sich unsicher um. Manchmal meinten sie, ein leichtes Flimmern in ihrer Nähe wahrzunehmen, doch sie waren nicht sicher, ob es wirklich da war oder ob ihre Phantasie es ihnen vorgaukelte.
    Gucky streckte seine telepathischen Fühler nach den Zeitlosen aus, und er erfaßte, daß diese über eine Triple-Uhr verfügten, mit deren Hilfe sie sich zwischen den Zeitfeldern orientieren konnten. Sie rückten schnell auf, die meisten von ihnen waren blind vor Haß.
    Sie hatten nichts anderes im Sinn, als sich an Kalmat zu rächen.
    Nur Yat war zufrieden mit der Zerstörung des Zeittauchers.
     
    4.
     
    Du bist ungehorsam.
    Ich habe getan, was du verlangt hast, aber dann ist etwas geschehen, was ich mir nicht erklären kann. Bin ich gestorben? Bin ich in einer anderen Welt? Wieso kann ich deine Gedanken hören? Hast du mich begleitet?
    Das Pelzwesen mit dem einen Zahn hat dich gerettet. Wie ist das möglich? Das brauchst du nicht zu wissen. Du weißt es ebenfalls nicht! Denk nicht darüber nach! Es geht dich nichts an. Du hast die Bombe gezündet. Das war gut. Aber alle leben noch, die damit gekommen sind.
    Laß mich in Ruhe!
    Du wirst sie in die Irre führen. Erst wenn sie in ein Feld mit Frostzeit geraten, bin ich zufrieden.
    Ich will das aber nicht.
    Du wirst mir gehorchen ... Antworte! Ich will, daß du mir antwortest...! Antworte ...!
     
    *
     
    Icho Tolot marschierte voran durch das immer dichter werdende Unterholz. Kalmat hatte er sich auf die rechte Schulter gesetzt und hielt ihn mit einem Arm fest.
    Der Rawwe war nach wie vor"verwirrt und hatte immer wieder Phasen, in denen er vollkommen geistesabwesend wirkte.
    Der Haluter sprach mit ihm, beobachtete dabei ihre Umgebung und ließ sich die Bewegung der Zeitfelder genau beschreiben, um mit Hilfe seines Planhirns umfangreiche Berechnungen anstellen zu können. Schon bald meinte er, eine gewisse Gesetzmäßigkeit feststellen zu können.
    „Der Korridor wird sich schließen", Sagte er voraus, nachdem sie etwa eine Stunde lang in Richtung Osten vorgedrungen waren. „Es dauert noch etwa drei Minuten. Alles deutet darauf hin."
    „Falsch!" widersprach ihm Kalmat. „Ich kann die Felder sehen. Sie entfernen sich von uns. Der Korridor wird immer breiter, bald wird er sich öffnen, so daß wir wieder .auf steigen und fliegen können."
    „Er wird sich schließen und nach einiger Zeit wieder öffnen. Ich kann nicht genau sagen, wann das sein wird. Mir fehlen einige Daten."
    Icho Tolot wandte sich an Gucky. Er war sich seiner Sache sicher.
    „Wir sollten umkehren", schlug er vor, „oder wir landen in einer Sackgasse und müssen warten, bis sich uns ein Korridor zwischen den Zeitfeldern öffnet."
    „Die Zeitlosen folgen uns", eröffnete der Ilt ihm, „und sie rücken immer näher.
    Eigentlich müßtest du sie schon sehen können, Icho."
    „Sie sind tatsächlich nah",

Weitere Kostenlose Bücher