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1905 - Zwischen den Zeiten

Titel: 1905 - Zwischen den Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit einem Fuß an. „Ohne ihn wissen wir nicht, wie sich die Zeitfelder bewegen."
    „Er hat recht", sagte Icho Tolot mit gedämpfter Stimme.
    Dennoch war er immer noch so laut, daß der Shuuke neben ihm erschrocken den rüsselartigen Kopf einzog. Zugleich machte er Gucky auf einen Waldabschnitt nordwestlich von ihnen aufmerksam.
    Bei ihm war deutlich zu erkennen, daß sich ihnen ein Zeitfeld näherte. Es war ein Turbo-Feld, in dem die Zeit sehr viel schneller ablief als in ihrer Sphäre. Sie konnten verfolgen, wie sich die Blätter der Bäume und Büsche in Sekundenschnelle verfärbten, ihre grüne Farbe verloren, zunächst braun oder rot wurden, dann vertrockneten und sich zusammenrollten, um schließlich zu Boden zu fallen.
    Und noch während sie überlegten, 'was sie tun sollten, zeigte sich das erste zarte Grün der neuen Blätter. Die Natur hatte sich anscheinend auf die wirren Zeitverhältnisse eingestellt, denn eigentlich mußte nach wie vor die Sonne am Himmel stehen. Wie es sich mit der Sonneneinstrahlung verhielt, war ohnehin nicht klar.
    „Vielleicht ist es wie bei Trokan und dem Zeitrafferfeld", murmelte Gucky vor sich hin.
    „Der Zeiteffekt verwirbelt gewissermaßen die Sonnenstrahlung, so daß trotzdem immer genügend auf dem Planeten ankommt, egal in welcher Art von Zeitfeld man sich befindet."
    Das Feld, das jetzt näher kam, war auf jeden Fall gefährlich. Selbst die unsterblichen Gucky und Icho Tolot wichen zurück. Sie wollten die Trennung von den Freunden in der Milchstraße auf gar keinen Fall dadurch ausdehnen, daß sie sich dem Zeitablauf in so einem Feld aussetzten.
    Vor gut neun Monaten waren sie mit Icho Tolots HALUTA II in der kleinen Galaxis Fornax in eine unerklärliche Raumnot geraten und hatten das Raumschiff verlassen. Dann war die Phase gekommen, an der sie offenbar bewußtlos gewesen waren und an die sie keinerlei Erinnerung hatten.
    Sie waren im Orbit über Curayo wieder zu sich gekommen, an Bord eines Raumschiffes namens VUNGUAR, das mit einer Art Linerantrieb ausgestattet war. Sie waren von dem drängenden Verlangen erfüllt, Jii'Nevever zu finden und zu befreien.
    Dennoch wollten sie so schnell wie möglich wieder Kontakt mit ihren Freunden, mit den anderen Unsterblichen und mit der Erde haben. Daher schreckten sie vor der Gefahr zurück, von einem Zeitfeld erfaßt zu werden, in dem sie möglicherweise für viele Jahre bleiben mußten, während für ihre Freunde vielleicht nur Minuten vergingen.
    Die drei Rawwen Lonor-Ibs, Seorken-Orr und Voneoto-Sib beobachteten das heranrückende Zeitfeld, und als es sich plötzlich wieder zurückzog, wandten sie sich Jengtschek zu. Seine Nähe belastete sie in hohem Maße. Gleichzeitig weckte sie Haßgefühle in ihnen, die so ausgeprägt waren, daß sie die dro hende Gefahr durch weitere Zeitfelder ignorierten.
    Gucky wurde rechtzeitig darauf aufmerksam. Er erkannte, daß alle drei daran dachten, Jengtschek zu töten. „ „Was ist los mit euch?" fragte er. „Ihr benehmt euch, als wolltet ihr ihm das Lebenslicht ausblasen. Er ist wichtig für uns. Wir brauchen ihn lebend, um die Meute der Zeitlosen von uns abzuhalten."
    „Er ist ein Gotschake", behauptete Seorken-Orr, als sei damit alles gesagt.
    „Na und?"
    „Kennst du die Gotschaken nicht?"
    „Nein, du ja auch nicht, Seegurke!" Gucky esperte seine Gedanken, und er erfaßte, daß der Rawwe in der Tat so gut wie nichts von den Gotschaken wußte. Um so mehr fürchtete er sich vor ihnen. „Oder doch? Dann erzähl mir doch einfach mal, was du weißt."
    „Mein Name ist Seorken-Orr", korrigierte ihn der Rawwe und richtete sich stolz auf. „Er ist mir wichtig, und ich mag es nicht, wenn man ihn verunstaltet."
    „Ist ja schon gut", beschwichtigte Gucky ihn, und dabei versuchte er so auszusehen, als sei er die reinste Unschuld. „Meine Aussprache ist bescheiden. Schon klar. Was sucht ihr euch eine Sprache aus, die so schwierig ist, daß sich meine Zunge beim Sprechen um meinen Zahn wickelt?" .
    „Hör auf damit!" forderte der Rawwe zornig. Er deutete auf Jengtschek. „Du sprichst unsere Sprache ja gar nicht. Das Gerät übersetzt deine Worte. Diese Gotschaken können jedes beliebige Aussehen annehmen. Verstehst du nicht? Jetzt sieht er beinahe so aus wie wir, aber er könnte sich auch in so einen wie dich verwandeln."
    „Das wäre ja mal was Ordentliches!"
    Gucky lächelte in entwaffnender Weise, doch so schnell ließ sich der Rawwe nicht besänftigen. Er fühlte sich

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