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1905 - Zwischen den Zeiten

Titel: 1905 - Zwischen den Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offensichtlich geboren. Und dann raste die Gruppe von Tieren wieder zurück, als sei sie nie in der Nähe gewesen. Keine fünf Sekunden später Waren alle verschwunden.
    Und Jengtschek stand immer noch in seinem Zeitfeld, die Arme in der Luft, den Mund aufgerissen, die Blutspritzer wie eingefroren um ihn herum. Er war bisher keinen Meter weitergekommen.
    Nicht nur für Kalmat, sondern auch für alle anderen war zu erkennen, daß sich die Felder aus Müder Zeit und Turbozeit nahezu berührten. Zwischen ihnen entstand eine mehrere Meter breite Zone, in der die Luft stark flimmerte und in der es zu optischen Verzerrungen kam.
    Aber das war offensichtlich noch nicht alles.
    Die Verfolger waren auf Sichtweite herangerückt, aber nicht ihr Erscheinen wirkte bedrohlich, sondern die Tatsache, daß sie sich zeitlupenhaft bewegten.
    „Seht euch das an!" Ullan Genn drehte sich aufgeregt mehre Male um sich selbst, um sich nach allen Seiten hin zu sichern. „Sie sind in ein Zeitfeld geraten. Es ist eine Art Müdes Feld, in dem alles viel langsamer geht."
    „Wir sind somit von allen Seiten eingeschlossen", stellte Icho Tolot fest.
    „Richtig", bestätigte Kalmat. „Auch nach oben können wir nicht einfach ausweichen.
    Dort überlappen sich schließlich die Felder. Das ist noch viel gefährlicher."
    Daß er die Lage richtig beurteilte, konnten auch die anderen erkennen, denn sie konnten die Wolken über ihnen nur stark verzerrt sehen. Ein vogelähnliches Tier schien über sie hinwegzuflitzen, dann wurde es buchstäblich eingefroren, bevor es sich in einer seltsam verdrehten Bahn aus dem Blickfeld der Chronauten entfernte.
    „Wir sitzen in der Falle!" Ullan Genn Stand direkt vor einem Zusammenbruch.
    Auch die anderen Shuuken und Rawwen waren einer Panik nahe. Keiner von ihnen wußte, wie sie sich aus ihrer Lage befreien konnten. ,-' „Wir haben nur eine Möglichkeit", sagte Gucky, der ruhig neben Icho Tolot und Kalmat stand.
    „Nein!" schrie E-Au-I-0, der sich bis dahin kaum einmal bemerkbar gemacht hatte. Der Aioia war etwa 120 Zentimeter groß und hatte einen flachen, fladenförmigen Körper. Sein Gesicht befand sich in der Mitte seines Körpers und war reliefartig erhaben. Seine drei Augen mit den schweren, faltigen Lidern waren vor Entsetzen weit geöffnet, und der Mund zuckte, als würde er von Stromstößen gepeinigt.
    „Was regst du dich auf?" fragte der Ilt und schüttelte verständnislos den Kopf. „Ihr habt doch bei Jengtschek gesehen, daß euch bei einer Teleportation nicht das geringste passiert. Ihr wechselt einfach von einein Ort zum anderen."
    .
    „Ich lasse es nicht mit mir machen", versicherte der Aioia, der in seiner Panik nicht mehr klar zu denken vermochte.
    Er rannte plötzlich los und folgte Jengtschek. Kaum hatte er das Zeitfeld erreicht, als er auch schon mitten in der Bewegung erstarrte, keine zehn Meter von dem anderen entfernt.
    „Ist euch das lieber?" fragte Gucky. „Die Zeitfelder rücken näher", warnte Kalmat.
    „Wir müssen uns beeilen. Du kannst mich wegbringen, wenn du willst. Ich werde es schon überstehen. Irgendwie."
    „Erst ist mein Freund Icho Tolot dran", stellte der Ilt klar, „sonst machst du dich an dem neuen Platz womöglich gleich aus dem Staub."
    „Ich habe daran gedacht", gab Kalmat sichtlich schockiert zu. „Kannst du meine Gedanken lesen?"
    Gucky zeigte ihm fröhlich seinen Nagezahn. „Vielleicht!"
    Zu spät merkte er, daß er erneut einen Fehler gemacht hatte. Die anderen Rawwen und die Shuuken begriffen, daß er in ihre geheimsten Gedanken eindringen konnte. Sofort fühlten sie sich abgestoßen und bedroht.
    Für Gerro Avva war die Erkenntnis unerträglich, da nun endgültig klargeworden war, daß er die beanspruchte Führungsrolle nicht ausfüllen konnte. Der Ilt war ihm in jeder Hinsicht überlegen, das wurde den anderen spätestens jetzt klar.
    Der Ilt griff nach einer Hand des Haluters und teleportierte mit ihm in ein anderes Gebiet, wobei er sich ihrem ursprünglichen Ziel - dem Areal mit dem großen Tronium-Azint-Vorkommen - näherte. Er war gezwungen, blind zu springen, da er vorher nicht prüfen konnte, ob sie in diesem Bereich gefährlichen Zeitfeldern ausgesetzt waren. Er ging das Risiko ein, da er keine andere Wahl hatte.
    Sie materialisierten im Schatten einer vom Alter und Zerfall verformten Stahlwand, die etwa zehn Meter hoch aufragte.
    „Ich bin gleich wieder da", versprach Gucky. „Ich hole die anderen, ob sie wollen oder nicht."
    Er kehrte

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