1905 - Zwischen den Zeiten
der den Angriff einer Aux-Echse überlebt hat. Das grüne Gift verätzt alles. Wieso ihn nicht?"
„Wie konnten wir uns darauf einlassen, die beiden mitzunehmen?" stöhnte Seorken-Orr. und griff sich mit beiden Händen an den Kopf.
„Ihr tickt doch nicht richtig", entgegnete Gucky.
„Na gut, wie können ein bißchen mehr als ihr, aber wir sind auf eurer Seite und setzen unsere Fähigkeiten für euch ein."
„Und wie lange können wir uns auf euch verlassen?" fragte Gerro Awa. Seine Stimme klang eigentümlich schrill aus dem Translator. Der Shuuke stand unverkennbar unter höchster Nervenanspannung und war kaum noch Herr seiner Sinne. „Was ist, wenn wir das Tronium-Azint gefunden haben?"
„Ach, daher weht der Wind!" Gucky kratzte sich am Kopf. „Jetzt verstehe ich euch endlich. Ihr habt Angst, daß wir euch die goldenen Löffel klauen und ihr leer ausgeht. Du meine Güte, von mir aus könnt ihr die ganze Schatztruhe haben. Uns interessiert das alles nicht. Wir wollen Jii'Nevever finden."
Er blickte in die Runde, doch keiner der Rawwen und Shuuken antwortete. Und E-Au-I-0 sagte sowieso nichts. Der Aioia hatte keine drei Worte von sich gegeben, seit sie mit ihm zusammen waren.
„Aber wenn euch unsere Nase nicht paßt, können wir uns ganz schnell und einfach trennen", schlug der Ilt vor. „Bevor wir uns gegenseitig auf den Geist gehen und uns die Birne einschlagen, sollte jeder seinen eigenen Weg suchen."
„Abgelehnt!" protestierte Gerro Awa und beugte seinen Rüsselhals weit nach vom, um Gucky aus nächster Nähe anzustarren. „Wir bleiben zusammen. Du willst dich von uns trennen, weil du hoffst, daß wir blind in ein Frostfeld oder ein Turbofeld laufen und darin umkommen. Aber diesen Gefallen werden wir dir und diesem dreiäugigen Monster nicht tun!"
5.
Laß mich in Ruhe! Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Ich habe den Zeittaucher völlig zerstört.
Und jetzt hast du eine weitere Aufgabe.
Ich will aber nicht.
Die beiden Fremden sind gefährlich für uns alle. Wir können sie nicht länger gewähren lassen.
Sie sind mir völlig gleichgültig.
Von mir aus! Du wirst jedoch tun, was ich dir befehle.
Und das ist?
Die beiden Fremden müssen verschwinden.
Du hast gesehen, was sie können. Sie sind allein schon wegen ihrer Kampfanzüge übermächtig. Sie sind nicht zu besiegen, und ich werde nicht gegen sie kämpfen. Ich könnte dabei nur verlieren.
Ein Kampf ist nicht nötig. Du bist ein Zeitspürer. Du kannst die Felder veränderter Zeit sehen und rechtzeitig erkennen. Sie nicht. Das soll ihnen zum Verhängnis werden.
Was verlangst du von mir?
Du wirst sie in ein Zeitfeld führen, aus dem sie sich nicht mehr befreien können. In ein Frostfeld, in dem die Zeit praktisch stillsteht.
*
„Wir stehen auf eurer Seite", wiederholte Gucky, nachdem einige Stunden vergangen waren. „Wir haben Fähigkeiten, die euch unbekannt sind. Na und? Das ist kein Grund, uns zu fürchten, denn wir setzen unsere Kräfte zu euren Gunsten ein, aber nicht gegen euch."
„Das kann niemand wissen", widersprach Gerro Avva.
Der Anführer der Chronauten machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die Galaktiker. Seine Haltung ihnen gegenüber wurde immer aggressiver.
„Dir habe ich sogar das Leben gerettet!" sagte Icho Tolot zu Ullan Genn. „Hast du das schon vergessen?"
Der Shuuke antwortete nicht, sondern zog sich vor dem Haluter zurück, um sich den anderen anzuschließen. So entstanden zwei Gruppen, die sich im Abstand von etwa fünfzig Metern zueinander weiter nach Osten bewegten.
Nur Kalmat und Jengtschek blieben bei Gucky und dem Haluter. Der Rawwe, weil er nicht bei Bewußtsein war, und der Anführer der Zeitlosen, weil er wußte, daß es der sichere Tod für ihn gewesen wäre, der anderen Gruppe allzu nahe zu kommen.
Der Ilt streckte seine telepathischen Fühler aus und stellte beunruhigt fest, daß ihre Verfolger aufgerückt waren. Unbemerkt hatten sie sich bis auf beinahe fünfhundert Meter herangearbeitet.
Jengtschek half den Verfolgern, auf ihrer Spur zu bleiben. In regelmäßigen Abständen strahlte er heimlich Funksignale ab.
Gucky beobachtete ihn, und als es wieder einmal soweit war, schlug er blitzschnell zu.
Er nahm telekinetisch einen auf dem Boden liegenden Ast auf, ließ ihn durch die Luft wirbeln und schlug Jengtschek damit auf die Hand, in der er den Mikro-Sender hielt.
„Hör auf damit, Freundchen!" befahl der Ilt und hob drohend einen Finger. „Wenn du uns in Gefahr
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