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1906 - Begegnung auf Curayo

Titel: 1906 - Begegnung auf Curayo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Zeitgefängnis aus Müder Zeit gerettet worden bist - und wieder gerettet werden wirst."
    „Und wie lange ist das? Ein paar Tage?
    Ein Jahr? Zehn Jahre? So wahr ich mit einem Zahn in der Lage bin, eine Mohrrübe zu essen, ich will es wissen!"
    „Du bist ein typischer Raumling." Norer schien abgrundtief zu seufzen. „Was machst du dir Gedanken über so ein bißchen Zeit.
    Wir haben gerade zehntausend Jahre hinter uns gebracht! Was zählt da diese winzige Zeitspanne?"
    „Du bleibst hier", forderte der Ilt. „Du wartest so lange, bis es soweit ist."
    „Das ist mir zu warnewuz!" Der Nebel löste sich an den Seiten ein wenig auf, und es schien, als ob Norer ihm zuwinke. „Geh nicht!" rief Gucky. „Was ist ein bißchen Zeit für dich?" '„Es war Ulke mülle mit dir, Biberohr und Mauseschwanz!" Norer schien zu lachen. „Viel Glück, Raumling!"
    Damit verschwand er. Es half überhaupt nichts, daß Gucky versuchte, ihn mit seinen telekinetischen Kräften zurückzuhalten.
     
    *
     
    „Ach, du liebe Sch ...", stöhnte der Ilt und verwandte ganz gegen seine Gewohnheit einen deftigen Ausdruck aus einem Sprachbereich, um den er sonst einen weiten Bogen machte.
    Wo er war, darüber gab es keinen Zweifel.
    Norer hatte ihn an den richtigen Platz geführt.
    Doch wann er war, das war die entscheidende Frage.
    Fraglos befand er sich in der gleichen Jahreszeit wie zu dem Zeitpunkt, an dem er in die Falle geraten war. Allerdings war auch das schwer einzuschätzen, da er sich nicht weit entfernt vom Äquator in einer gemäßigten Klimazone aufhielt, in der es möglicherweise keine großen Klimaschwankungen gab.
    Unwillkürlich blickte er sich um und suchte nach irgend etwas in der Landschaft, das anders aussah als bei seinem ersten Eintreffen in dieser Gegend. Das Land schien irgendwann vor langer Zeit von großen Maschinen durchwühlt worden zu sein, als man nach Tronium-Azint-Vorkommen gesucht hatte.
    Noch immer waren die Wunden, die man der Natur damals zugefügt hatte, nicht wieder verheilt.
    Ansonsten fiel ihm nichts auf. Es gab noch nicht einmal entscheidende Unterschiede bei den äsenden Herden der antilopenartigen Tiere, die unter dem Einfluß der Müden' Zeit standen und sich nicht zu bewegen schienen.
    Die Herde war in diesem Bereich gewesen, doch der Abstand zu ihr war viel größer gewesen. Auch daraus ließen sich keine verläßlichen Schüsse ziehen, .denn es war nicht auszuschließen, daß die Tiere bereits seit Jahren hier ihr Terrain hatten, das sie nicht verließen.
    War es das gleiche Jahr, in dem er in die Zeitfalle geraten war? Oder trennten ihn viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte von diesem Zeitpunkt?
    Gucky setzte sich auf den Boden und schüttelte ratlos den Kopf. Auch als er das Funkgerät seines SERUNS aktivierte, erhielt er keine Informationen. Er konnte nicht in den Funkverkehr der Orbitalstationen hineinhorchen, und auf Curayo selbst schien es keinen Funkverkehr zu geben.
    Da er nicht wußte, in welcher Zeit er sich befand, versuchte er nicht, Verbindung mit den Stationen zu erhalten, die auf ihrer Umlaufbahn um den Planeten zogen. Allzu leicht hätte er damit ein Zeitparadoxon auslösen können.
    I Es schien fast, als sei er um Tausende von Jahren zu früh oder zu spät nach Curayo zurückgekehrt, so daß es entweder noch keine hochstehende Technik gab oder daß diese nach einer Zerstörung nicht mehr existierte.
    Er wiederholte das Schimpfwort, aber dadurch besserte sich sein Befinden nicht. Er konnte nichts anderes tun als warten.
    Vorübergehend überlegte er, ob er in verschiedene Gegenden das Planeten teleportieren sollte, um sich umzusehen, doch er verzichtete darauf, weil die Gefahr allzu groß war, erneut in eine Zeitfalle zu geraten. „Noch einmal hilft dir Norer bestimmt nicht", sagte er laut. „Wahrscheinlich wird er niemals wieder nach Curayo zurückkehren."
    Gucky sondierte seine Umgebung telepathisch, stieß jedoch nicht auf die Gedanken intelligenter Wesen. Weit von ihm entfernt befanden sich einige Zeitlose auf der Jagd. Sie versuchten, eines der antilopenartigen Tiere zu erledigen, doch aus ihren Gedanken konnte er natürlich kein Datum entnehmen. Sie dachten nur daran, daß sie mit Hilfe ihrer Beute endlich ihren nagenden Hunger stillen konnten.
    Da er ohnehin keine andere Möglichkeit hatte, beschloß Gucky, zu warten und sich hin und wieder telepathisch umzuhören.
    Sorgfältig beobachtete er seine Umgebung und überprüfte sie vor allem telepathisch, um nicht von

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