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1906 - Begegnung auf Curayo

Titel: 1906 - Begegnung auf Curayo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfaßte sie und verwandelte sie in lebende Fackeln. „Da drüben!" rief Norer. „Sieh doch! Das Fahrzeug hat es geschafft, rechtzeitig zu halten. Aber dahinter kommt ein anderes. Es ist viel zu schnell. Gleich knallt es drauf und drückt es in die Flammen!"
    Gucky schrie vor Entsetzen und Wut, und sein Widerstand wurde so stark, daß es Norer aus der Bahn warf. Die pa rapsychischen Kräfte des Ilts zwangen den Zeitgänger auf die Zeitspur zurück. „Was machst du denn mit mir klagte er, und seine Gedanken verrieten, daß er zutiefst enttäuscht war, weil der Ilt ihn mitten aus dem Geschehen gerissen hatte. „Hättest du nicht noch eine oder zwei Sekunden warten können? Dann hätte ich gesehen, wie sie in die Flammen knallen und verbrennen!"
    „Geh doch zum Teufel!"
    „Ich weiß nicht, ob der auch eine Zeitspur hat. Jedenfalls habe ich noch keine gefunden. Sollest du mehr wissen als ich?"
    „Ich habe es nicht wörtlich gemeint. Ich wollte dir damit nur sagen, daß mich solche Unfälle und Scheußlichkeiten nicht interessieren."
    „Nicht?" Norer schien maßlos erstaunt zu sein. „Es gibt andere geschichtliche Ereignisse, die bedeutender sind und bei denen es nicht nur um Tod und Verderben geht."
    „Da hast du allerdings recht."
    „So würde mich interessieren, wer oder was Jii'Nevever ist."
    „Wenn du es selbst nicht weißt, kann ich dir auch nicht helfen."
    „Stimmt." Der Ilt mußte ihm beipflichten. „Zum Beispiel - würde ich aber auch gerne wissen, ob ES eine Zeitspur hat und wie diese aussieht."
    „ES?" Norer hatte nie von einem Wesen dieses Namens gehört, und als sein Begleiter ihm nun erklären wollte, wer ES war, hörte er nicht zu. Er hatte kein Interesse an dieser Superintelligenz -oder an irgendeiner anderen. „Es ist nicht so einfach, diesen Entitäten in die Karten zu schauen, sagte er, „also lasse ich es lieber."
    Gucky hätte gern erfragt, warum es so schwer war, der Zeitspur einer Superintelligenz zu folgen und sich irgendwo in ihr auszuklinken, doch der Zeitgänger war nicht bereit, sich damit zu befassen.
     
    *
     
    Sie folgten erneut einer relativ dicken Zeitspur, und plötzlich klinkte Norer sich aus. Unmittelbar darauf blickten sie direkt in den Hangar eines Raumschiffs.
    Fremde Wesen hantierten erkennbar aufgeregt und hektisch an einem Gerät, das der Ilt für einen Kleinraumer oder eine Art Raumgeschoß hielt. Es war in etwa torpedoförmig und hatte am Bug einen Querbalken. Das Schiff erinnerte ihn an einen Hammerhai, war mit etwa fünfzig Metern Länge allerdings sehr viel größer als dieser. „Wir sind jetzt in Sicherheit", erklärte Norer. Wir waren es auch schon auf der stürmischen Welt, obwohl wir uns dort noch nicht weit genug entfernt hatten. Aber nun sind wir es endgültig."
    „Das verstehe ich nicht", erwiderte er. „Wovon sind wir entfernt?"
    „Von der Grenzzeit", antwortete der Zeitgänger. „Hier kann uns nichts mehr passieren."
    „Grenzzeit? Was ist das?"
    „Deine Gegenwart, in der du bisher gelebt hast."
    „Und in der ich in der Zeitfalle gefangen war?"
    „Ulkü mülle! Kaum zu glauben! Du hast verstanden."
    Gucky hatte das Gefühl in einen Abgrund zu gleiten und jeglichen Halt zu verlieren.
    Seine Gegenwart - das war die einzige Zeit, die ihn interessierte. Es war die Zeit, in der er Jii'Nevever finden und befreien mußte, jene Zeit, in der seine Freunde existierten. „Wie weit sind wir entfernt?" fragte er. „Wo sind wir?"
    „Die Frage muß lauten: Wann sind wir?" berichtigte Norer. „Du kannst ganz unbesorgt sein. Wir sind etwa zehntausend Jahre in der Zeit zurück."
    „Zehntausend Jahre?" Gucky wollte es nicht glauben.
    Seinem Gefühl nach hatten sie Curayo eben erst verlassen, um einen kurzen Ausflug zu der stürmischen Welt zu machen und sich dann in eine neue Zeitspur einzuklinken. Und in dieser kurzen Zeit sollten sie 10.000 Jahre überwunden haben? „Naffy - na ja, was soll's? Daß ist nichts Besonderes."
    „Für mich schon", gab der Ilt zu bedenken. „Ich will sofort zurück in meine Zeit und auf jene Stelle auf Curayo, wo sich mein Freund Icho Tolot befindet."
    „Zurück in die Grenzzeit?" Norer schien erschrocken zu sein, und ein Gefühl eisiger Ablehnung ging von ihm aus. „Das ist viel zu gefährlich. Jeder Zeitgänger, der sich näher als zehntausend Jahre an die Grenzzeit begibt, ist entweder ein Narr oder ein Held, denn, je näher man der Grenzzeit kommt, desto diffuser, unklarer und veränderlicher werden die

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