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1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er, daß sein schlafender Zeitzwilling mit ihm gekommen war. Sie waren aufs engste miteinander verbunden, wie durch unsichtbare Ketten aneinandergeschweißt.
    Nur noch der Wachzustand unterschied Gucky von seinem Doppelgänger. Doch sie kamen einander sogar in dieser Beziehung immer näher.
    Noch einmal teleportierte Gucky fort.
    Dann noch einmal und immer wieder. Stets begleitete ihn sein Zeitzwilling. Der Ilt änderte so oft den Standort, bis ihn die Kräfte verließen und er erschöpft auf irgendeinem metallenen Untergrund liegenblieb. Er schloß die Augen erschöpft, und das verschaffte ihm Linderung.
    Er glaubte in diesem Moment, über sich die fünfdimensionalen Schwingungen des Howalgoniums zu hören. Ihre Melodie wiegte ihn in den Schlaf. Und irgendwann verspürte er die Umarmung seines Zeitzwillings und wurde eins mit ihm.
    Gucky träumte einen seltsamen Traum, in dem auch Julian Tifflor vorkam. Der Terraner versuchte, eine Treppe zu erklimmen, deren glatte Stufen höher waren als er.
     
    9.
     
    Tifflor auf der Treppe der Zeit Julian Tifflors Flucht vor den unheimlichen Skulpturen und den Suggestivimpulsen führte ihn in eine riesige Halle mit vielen Korridoren. Da ihn die Suggestivimpulse bis hierher verfolgten, überlegte er nicht lange und drang in den nächstliegenden Korridor ein, der nach wenigen Schritten in eine Treppe überging.
    Er versuchte immer wieder, über Funk die Freunde zu erreichen. Doch er bekam keine Verbindung. Vielleicht lag das an den fünfdimensionalen Schwingungen des Howalgoniums oder an den verschiedenen temporären Einflüssen oder an beidem zusammen.
    Komm zu mir. Laß meine Träume zu deinem Leben werden ...
    Sound so ähnlich drangen die Impulse permanent in seinen Geist. Tifflor schwebte mit seinem Antigrav die Treppe hoch. „., Auf einmal,' schrie er lauthals: „Du bist Jii'Nevever, ich weiß es! Höre, was ich dir zu sagen habe. Nicht du sollst uns mit deinen Träumen beglücken. Sondern wir müssen dich daraus erwecken, damit du wieder ins wahre Leben zurückfindest. Du unterliegst einer Selbsttäuschung. Du bist in deinen Träumen gefangen."
    Doch Jii'Nevever schien ihn nicht zu hören, und wenn doch, dann ignorierte sie ihn. Denn sie schickte ihm weiter ihre Impulse, die ihn einlullen und schläfrig machen sollten.
    In meinem großen Reich ist für alle Platz, für Starke wie Schwache, für die Klugen wie die Simplen ... „Dein Reich ist nicht größer als diese Insel, Jii’Nevever!" höhnte Tifflor laut. „Nur deine Träume sind groß, doch sie sind nichts weiter als eine riesige Seifenblase."
    Tifflor kam zu einem Treppenabsatz mit drei Abzweigungen. Er nahm die mittlere und kam alsbald zu einer Wendeltreppe, die durch einen so engen Schacht führte, daß er den Antigrav ausschalten und zu Fuß hochsteigen mußte.
    Nach einem endlos scheinenden Aufstieg machte die Spindeltreppe einen Knick und führte waagerecht weiter. Weil er nicht umkehren wollte, nahm Tifflor die Mühe auf sich, sich über die gewundene Treppe horizontal durchzuschlagen.
    Doch kaum hatte er die erste Stufe betreten, kippte die Schwerkraft auf eine Art, daß die Treppe wieder senkrecht in die Höhe führte.
    Schlafe und träume ...
    Tifflor versuchte, die telepathische Stimme zu ignorieren, doch was er nicht ignorieren konnte, das war seine Müdigkeit.
    Er fühlte sich schlapp und ausgelaugt. Die kurze Ruhepause im Zeittaucher war, keine ausreichende Regenerationsphase gewesen.
    Der Zellaktivator verlieh ihm zwar übermenschliche Ausdauer, doch schien dessen Ausstrahlung seine Wirkung zu verlieren. Die Grenzen der Belastbarkeit waren überschritten.
    Sich einfach auf den Stufen auszustrecken und zu entspannen, das wäre für ihn in diesem Augenblick die Erfüllung gewesen.
    Doch die telepathische Stimme schreckte ihn auf und trieb ihn ,weiter. Wenn er jetzt geruht hätte, wäre er sofort eingeschlafen, das war ihm klar. Und das Verhängnis hätte seinen Lauf genommen.
    Was für eine Ironie des Schicksals, daß jene, der sie helfen wollten, für die sie ihr Leben auf Spiel setzten, daß ausgerechnet dieses Wesen mit aller Kraft versuchte, dieses Unterfangen zu verhindern.
    Tifflor kam aus dem engen, gewundenen Tunnel mit den Tausenden schmalen Stufen auf eine Plattform und streckte befreit die Glieder. Als er jedoch über die Plattform hinausblickte, erfaßte ihn ein Schwindel. Er blickte auf ein weites Gewirr von Treppen hinaus.
    Sie waren unter ihm, voraus und über ihm. Überall nur Treppen

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