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1912 - Der Zylinder-Mann

Titel: 1912 - Der Zylinder-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seine Frau brachte es fertig und alarmierte den TLD. „Was ist es?"
    „Später, mein Freund, später", vertröstete ihn der Monarch. „Jetzt komm mit mir in ein bequemeres Zimmer, und wir unterhalten uns. Mach dir um die Kinder keine Sorgen, sie sind müde von Spiel und werden bald schlafen."
    Diese Worte machten Jedder deutlich, daß er hier übernachten sollte. Er fühlte sich absolut nicht wohl in seiner Haut. Aber konnte man den Wunsch eines Königs einfach so abschlagen? Noch dazu des Königs der Thorrimer, der neuen Nachbarn?
    Er hoffte inständig, daß Darne nichts Unüberlegtes tat. Wenn sie ihm morgen eine Szene machte und Krach haben wollte - sollte sie. Aber bloß nichts an die Alarmglocke hängen. Nerven behalten, Alte ...
    Drei Stunden lang beantwortete er dem König allerlei Fragen. Dann war es nach Mitternacht, und die Kinder schliefen fest.
    Jedder blieb nichts anderes übrig, als die freundliche Einladung anzunehmen und über Nacht im Zentralpalast zu bleiben.
    Am anderen Morgen herrschte hektische Betriebsamkeit. Jar Makromeer berichtete Jedder beim gemeinsamen Frühstück, daß dem König die offizielle Einladung zum Treffen mit Gia de Moleon überbracht worden sei. Es sollte am kommenden Tag an einem Ort nach Wahl Corn Markees stattfinden.
    Makromeer war beauftragt, Jedder alle guten Wünsche des Königs auszurichten und ihn mit seinen Kindern und dem Hund nach Hause zu fliegen. „Und der Wunsch des Königs, den er noch hatte?" fragte Jedder. Vor lauter Fragen war Markee gar nicht mehr dazu gekommen, ihn vorzutragen. „Es ist der Wunsch der Freunde deiner beiden Kinder", sagte Makromeer. „Sie möchten, nachdem China und Earth nun so oft bei ihnen waren, auch deine Kinder besuchen. Glaubst du, daß sich das ermöglichen ließe?"
    Jedder überlegte. Eigentlich war er nicht überrascht. Aber es war etwas anderes, Alashan zu verlassen und nach einigen hundert Metern bei Mastos und Chmaanz zu sein, als umgekehrt über etliche Rohrbahnstationen ins Wohnviertel von Alashan zu gelangen und sich dort zurechtzufinden. „Es muß möglich sein", hörte Jedder sich sagen und nickte. „Ich werde sie mit China und Earth an der ...der Grenze abholen und auch gesund und munter wieder zurückbringen. Ich ... wir freuen uns sehr auf ihren Besuch."
    Makromeer lächelte zufrieden. Als die Kinder endlich auch zum Frühstücken kamen, teilte er ihnen die frohe Botschaft mit. Sie waren völlig begeistert und verabredeten sich schon für den heutigen Nachmittag. „Langsam, langsam!" wehrte Jedder lachend ab. „Ich muß erst sehen, wie wir unsere, äh, Verspätung eurer Mutter beibringen. Außerdem wird man mich im TLD-Tower schon vermissen. Eure Freunde dürfen euch besuchen, aber nicht heute.
    Vielleicht in ein paar Tagen."
    „Versprochen, Daddy?" fragte Earth mit leuchtenden Augen. „Versprochen, Sohn", sagte er seufzend.
    Den König bekamen sie an diesem Tag nicht mehr zu Gesicht. Jar Makromeer flog sie, wie zugesagt, bis zur Grenze, wenngleich nicht auf direktem Weg. Er flog einige Umwege und zeigte seinen Gästen die ganze Ausdehnung der gewaltigen Stadt mit dem großen Raumhafen Zortomm im Süden sowie die Nutz- und Erholungsflächen um sie herum. Überall standen die Kugelbäume, Leva genannt, zogen sich Klaaf-Hecken dahin und bedeckte das sogenannte Niedermoss den Boden, eine Art Moospflanze, die jedoch in riesigen Mengen gelbe Früchte hervorbrachte.
    Außerdem gab es die Pferche mit den Maustern - ein braunpelziges, gutmütiges Nutzvieh, das vom Körperbau her irdischen Kühen ähnelte. Der Kopf war flach gedrückt wie der einer riesenhaften Eidechse.
    Makromeer erklärte, daß die wie verdünnter Honig schmeckenden Sekrete der Mauster, der sogenannte Maustersaft, von den Thorrimern gern getrunken wurden. Es gab sogar Mausterhirten, die damit ihr Geld verdienten.
    Da die Thorrimer Vegetarier waren, überlegte sich Jedder schon, ob nicht das Fleisch der Mauster etwas für die Alashaner sein könnte.
    Als Makromeer ihn und die Kinder absetzte, versprachen sie einander baldiges Wiedersehen. Der Statthalter des Königs hatte nicht weiter nach Alashan einfliegen wollen. Allein das zeigte Jedder, wie wichtig die Gespräche zwischen beiden Völkern waren. Er hatte die Thorrimer - wenn auch notgedrungen - jetzt schon mehrmals besucht. Von den einfachen Planetariern aber war noch keiner nach Alashan gekommen. Und die offiziellen Besuche ließen sich an einer Hand abzählen; sie waren stets sehr kurz gewesen

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