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1914 - Schmelztiegel Kristan

Titel: 1914 - Schmelztiegel Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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freien Raum verboten", zischte sie.
    „Ich weiß." Tuck hob beschwichtigend die Arme und setzte sich in Bewegung. „Ich dachte nur, wir sind ja nicht in der Milchstraße, sondern in einer Galaxis, in der sowieso alles drunter und drüber geht. Ich gehe jede Wette ein, daß hier alles erlaubt ist."
    „Ihr schafft den Schrott sofort auf Position vierzehnneunsechsundsechzig, klar?"
    „Selbstverständlich."
    Aus leicht zusammengekniffenen Augen verfolgte sie, wie er sich zu Gross gesellte und zusammen mit ihm im Schacht verschwand. Mergenburgh machte ein säuerliches Gesicht, aber Fee ließ sich dadurch nicht beeindrucken.
    Bei Position 14-9-66 handelte es sich um einen kleineren Lagerraum in der Mitte des Schiffes nahe am zentralen Antigravschacht. Der Raum faßte zwölf Kubikmeter. Das mußte reichen. Alle anderen Räumlichkeiten blieben frei.
    „Viel Glück!" rief Laati hinter ihnen her. „Es wird euch schon nichts zustoßen. Und wenn doch, dann nicke ich euch wieder zusammen."
    Der Chefmediker saß vor seinem Medo-Terminal und kommunizierte mit den Robotern der Krankenstation. Er bereitete sie für komplizierte Einsätze und mögliche Operationen auf dem Zielplaneten vor. Daß er die meisten Eingriffe selbst durchführen würde, hatte für ihn bereits vor dem Start festgestanden. Als „Feldchirurg" eilte ihm der Ruf von wundersamen Fähigkeiten voraus.
    Aus seiner Personalakte wußte Fee, daß er schon mehrfach in seiner Laufbahn gezwungen gewesen war, unter widrigen Umständen und ohne High-Tech Operationen vorzunehmen. Was damit gemeint war, hatte Fee Kellind erst aus einem medizinischen Historienspeicher erfahren. Die Arbeit mit Skalpellen, Schrauben, Nadel und Faden stammte aus einer Zeit, die bereits über zweieinhalb Jahrtausende zurücklag.
    Fee schätzte an dem Mann mit dem angeblich fehlenden Nachnamen seine Ehrlichkeit.
    Er verhehlte nicht, daß ihm auch schon Lebewesen unter den Händen gestorben waren.
    Sein medizinisches Wissen galt als riesengroß. Die Kommandantin schätzte, daß er in der Lage war, Angehörigen jeder Rasse ir gendwie zu helfen, und wann es nur durch Improvisation war.
    Fee war froh, mit Laati einen Helfer für alle Fälle zu haben. Aber auch die Leitende Wissenschaftlerin Lyjda Meyer, Funkchef Ors Tecken und die übrigen Angehörigen der Schiffsführung gehörten zu den Spitzenkräften unter den TLD-Agenten, die Gia de Moleon ihr mit auf den Weg gegeben hatte.
    Der Syntron unterbrach ihre Gedanken mit einem Hinweissignal.
    Die GOOD HOPE III hatte das Ende der ersten Hyperraum-Etappe erreicht und fiel in den Normalraum zurück.
    „Entfernung vom Stern Thorrtimer sechs Lichtjahre und vierundzwanzig Lichttage", meldete der Automat. Damit war ein Fünftel der ausgearbeiteten Flugstrecke nach Kristan bewältigt.
    Jon Cavalieri wertete mit Hilfe der Ortung den gesamten erfaßbaren Weltraum aus.
    „Noch immer nichts", stellte er fest. „Wir sind allein auf weiter Flur. Keine Dscherro-Raumer oder andere Schiffe in Sicht."
    „Wir nehmen umgehend die zweite Etappe in Angriff", entschied Fee Kellind. „Syntron, Countdown abfahren!"
     
    *
     
    Zehn Minuten blieb der Kugelraumer im freien Fall, dann verschwand er wieder im übergeordneten Kontinuum und legte die nächsten sechs Lichtjahre auf dem Flug an sein Ziel zurück. Daß Fee Kellind aus den elf Lichtjahren bis nach Kristan insgesamt dreißig machte, gehörte zu dem Sicherheitskonzept, das sie zusammen mit Gia de Moleon ausgearbeitet hatte. Beim Anflug auf das Zielsystem sollte der Eindruck erweckt werden, als käme die GOOD HOPE III aus dem Zentrumsbereich der Galaxis. Stunden und Lichtjahre später fing das Schiff beim dritten Stop eine Bebenwarnung auf. Sie betraf nicht die Eastside von DaGlausch, aber sie führte der Besatzung vor Augen, daß es auch irgendwann Thorrim und damit die Nation Alashan treffen konnte. Für die Kommandantin war das ein Grund mehr, den Verkauf eines der mitgeführten ZZ-89-Orter und der Baupläne sowie den Eintausch gegen eine vollautomatische Fabrik so schnell wie möglich zu bewerkstelligen. Mit deren Hilfe würden sie überlebenswichtige Produkte zum Schutz der Stadt, aber auch Ersatzteile für Raumschiffe herstellen. Erst wenn Alashan genügend flugfähige Einheiten besaß, um die zweihunderttausend Bewohner zu evakuieren, war das Hauptziel erreicht.
    Jetzt, bei diesem ersten Flug, standen sie am Anfang. Und sie wußten, daß es all ihrer Kraft und ihres Einfallsreichtums bedurfte, einen oder

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