Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1914 - Schmelztiegel Kristan

Titel: 1914 - Schmelztiegel Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zwei Schritte weiterzukommen.
    Solange man sie für Vertreter einer Rasse aus DaGlausch oder Salmenghest hielt, rechnete die Kommandantin nicht mit Problemen. Die würden sich erst auftürmen, wenn jemand die wahren Hintergründe herausfand.
    Nicht umsonst hatte Gia de Moleon darauf bestanden, die hundertachtzig Männer und Frauen der Besatzung ohne Ausnahme aus erfahrenen Mitarbeitern des Terranischen Liga-Dienstes zu rekrutieren.
    Eine einzige Ausnahme gab es: Benjameen von Jacinta, den jungen Arkoniden, der in Begleitung von Alaska Saedelaere nach Alashan gekommen war und die Versetzung nach Thorrim ebenso unfreiwillig mitgemacht hatte wie sie alle. Er hielt sich mehr oder weniger zufällig an Bord auf. Benjameen hatte Alaska begleiten wollen. Doch der hatte sich im letzten Augenblick geweigert, das Schiff zu besteigen. Das Schiff war ohne ihn gestartet, aber mit Benjameen.
    Und den stufte Fee Kellind als Schwachstelle innerhalb des Gefüges der Besatzung ein.
    Am besten war, der junge Arkonide blieb im Schiff und wartete, bis das Geschäft über die Bühne gegangen war. Wie sie ihm das beibringen sollte, war ihr aber nach wie vor schleierhaft. Die Anweisung von Gia de Moleon lautete, ihn nach Kräften zu fördern und alles zu tun, damit er seine rudimentären Fähigkeiten mehr und mehr entfalten konnte.
    Der Grund lag auf der Hand: Als Mutant stellte der junge Arkonide ein nicht zu unterschätzendes Potential für den in eine fremde Galaxis verschlagenen TLD und die Nation Alashan dar.
    Vielleicht spekulierte Gia darauf, daß Benjameen sich eines Tages gegen die Dscherro einsetzen ließ. Oder gegen andere Gegner, mit denen sie möglicherweise rechnen mußten.
    Die Fähigkeiten des jungen Arkoniden bewegten sich derzeit in einem latenten Bereich.
    Sein Einsatz kam nicht in Frage. Dabei wäre er auf der Welt der Händler und Betrüger mit Sicherheit ein Joker gewesen. Die Daten der Thorrimer über diesen Planeten verhießen nichts Gutes. Die Handelswelt diente Völkern unterschiedlichster Mentalität 'als Umschlagplatz für ihre Waren, und jedes benutzte seine eigenen Regeln und Gewohnheiten als Grundlage für Geschäfte. Der Hinweis, daß es täglich Tote und Verletzte gab, zeugte von den rauhen Sitten, die dort herrschten.
    Der Vergleich mit dem Milchstraßenplaneten Lepso drängte sich auf. Dort konnte jeder landen und tun und lassen, was er wollte. Die Gesetze waren äußerst weitmaschig gefaßt, die ständig wechselnden Regierungen bis ins Mark hinein korrupt, jedoch von keiner galaktischen Großmacht abhängig.
    In der Ausbildung hatte Fee Kellind gelernt, daß solche Planeten als Ventil gegen Vorurteile und als Stätte der Begegnung zwischen verschiedenen Rassen von großem Nutzen waren. Selbst wenn es sich meist nicht um Kontakte zwischen Regierungen handelte und oftmals kriminelle Waffenschieber ihr Unwesen trieben, galten auf solchen Welten ungeschriebene Gesetze, an die sich die meisten Lebewesen hielten und die den Kontakt der Angehörigen verschiedener Völker untereinander förderten.
    Für die Mitarbeiter des TLD stellte der Besuch im Kromsoe-System eine Aufgabe dar, die sie bewältigen konnten. Bei einer Besatzung aus Zivilisten wäre sich Fee Kellind da nicht so sicher gewesen. Aber selbst mit einem Schiff voller Agenten durften sie nicht leichtsinnig handeln.
    Mit oder ohne Benjameen von Jacinta, der Ausflug nach Kristan stellte ein Risiko dar.
     
    2.
     
    Der Prolongiden-Vortrupp hatte ganze Arbeit geleistet. Die Handelsniederlassung bot ein Bild der Verwüstung. Fenster und Türen fehlten. Drinnen qualmte das Mobiliar vor sich hin.
    Der Tsk landete den Gleiter neben dem halbwegs intakten Eingang und sprang Kopf voraus aus dem Fahrzeug. Er fing sich mit den beiden oberen Paaren seiner Gliedmaßen ab und rannte bis zur Treppe. Dort richtete er sich auf, sicherte mit dem Strahler seine Position und wartete, bis Ilkan zu ihm aufgeschlossen hatte. Der Körper des Ketomi ähnelte einem knorrigen Baum mit vier Beinen und acht Armen, besaß jedoch die Elastizität von Gummi.
    Obenauf ruhte eine kleine, warzige Kugel, die seine Sinnesorgane trug, Augen, Ohren und den Mund sowie die harte, leicht nach unten gekrümmte Nase.
    Hintereinander betraten die beiden Vasallen Guarants das Gebäude. Es stand in einer Senke mitten zwischen hoch aufragenden Wolkenkratzern der Companeii. Drinnen lagen mehrere Thorrimer; sie rührten sich nicht mehr. Der Vortrupp war nicht besonders rücksichtsvoll mit den

Weitere Kostenlose Bücher