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1914 - Schmelztiegel Kristan

Titel: 1914 - Schmelztiegel Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und doch taten sie es offen und für jeden Beobachter sichtbar. Das Konsortium kannte keine Heimlichkeiten, wenigstens nicht in diesem Fall.
    Er beendete die Fütterung. Der Lamuuni flatterte auf und landete drüben in der Hängeschale. Er verkroch sich in das Stroh und schlief. Guarant registrierte es mit Vergnügen. Der Vogel begriff, daß bald viel Arbeit auf ihn zukam. Die wollte er ausgeruht in Angriff nehmen.
    Der Ketomi legte sich einen Plan zurecht. Gegen die technische Überlegenheit kam er mit Waffengewalt nicht an. Geiselnahme? Wohl kaum. Die Kommandantin der Fremden würde sich mit ihm wieder unter starker Bewachung treffen, eine Geiselnahme war also ausgeschlossen.
    Je länger Guarant darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, daß es nur eine Möglichkeit gab. Er mußte den Joker einsetzen - sich selbst.
    Die Ungewißheit endete am nächsten Morgen, als die erste Meldung in seiner.
    Unterkunft eintraf. Er 'klopfte an die Hängeschale, und der Lamuuni krächzte leise und hüpfte herab auf seinen Körper. Wie immer ließ er sich rechts neben seinem Kopf nieder.
    „Es gibt Arbeit", munterte der Ketomi das Wesen auf. „Die Tampa-Leute gehen zum Schuppen. Jetzt kommt unsere Chance."
    Er aktivierte sein Funkgerät und sandte den vereinbarten Impuls an die Mitglieder seiner Organisation.
    Von diesem Augenblick an arbeitete die Guaranteka auf Kristan nur noch für ein Ziel.
     
    14.
     
    Aus den Daten der Thorrimer ergab sich ein klares und eindeutiges Bild. Danach existierten in der Doppelgalaxis zwei übergreifende Organisationen: Die eine waren die Bebenforscher, die andere das Tampa-Konsortium. Dabei handelte es sich um eine Wirtschaftsmacht, die vor einigen Jahrtausenden aus dem Zusammenschluß mehrerer Konzerne entstanden war. Grundlage des Konsortiums bildete die Überlegung, Totalverluste oder Existenzkrisen ganzer Völker auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Und solche traten - bedingt durch Kesselbeben und Kriege - immer wieder auf. Das Tampa-Konsortium stellte eine Macht von solcher Größe dar, daß es solche Katastrophen nicht mehr bedrohen konnten. Damit avancierte es neben den Bebenforschern zur zweiten Säule der Stabilität in DaGlausch und Salmenghest. In letzterer Galaxis agierte es allerdings in etwas geringerem Ausmaß, da Salmenghest weniger entwickelt war als DaGlausch.
    Filialen des Tampa-Konsortiums gab es praktisch auf jedem Planeten, der in den interstellaren Verkehr der Doppelgalaxis eingebunden war. Seine Repräsentanten, die allen möglichen Völkern entstammten, wurden niemals angegriffen. Dazu war die Bedeutung des Konsortiums zu groß, seine Macht zu gewaltig. Ein Planet, vom dem die Organisation seine Hand zurückzog, brauchte sich im Fall eines Kesselbebens oder einer Heimsuchung durch die Dscherro keine Gedanken mehr über eine mögliche Zukunft zu machen. Wen das Konsortium einmal als Feind identifiziert hatte, der bekam nirgendwo in der Doppelgalaxis noch einen Fuß auf den Boden.
    Das Tampa-Konsortium kontrollierte mit seiner Zentralbank in der Northside von DaGlausch auch die Währung Miro. Dies geschah jedoch nicht aus politischen Gründen, sondern ausschließlich mit dem Ziel, die Währung stabil zu halten.
    Und es unterstützte die Bebenforscher und deren aufwendige Arbeit mit dem Fernziel, irgendwann ein Frühwarnsystem für Kesselbeben zu errichten. Dies schuf wiederum die Möglichkeit, rechtzeitig wertvolle Handelsgüter und Schiffe aus einem Krisengebiet in Sicherheit zu bringen und Profite zu erhalten.....
    Angesichts dieser Informationen war es nur zu verständlich, daß Fee Kellind der Begegnung mit den Tampa-Leuten eine weit größere Bedeutung zumaß als allen anderen, die bisher stattgefunden hatten. Der Konferenzraum, in dem sie sich trafen, lag unter einem doppelten Energieschirm. Zwei transportable Projektoren sorgten dafür, daß niemand außerhalb seines Wirkungsbereiches etwas von dem mitbekam, was sich drinnen abspielte.
    Zehn Kampfroboter säumten die Wände. Zwei weitere bewachten die Tür. Alle hielten die Waffenarme mSchußposition.
    „Wir bitten euch um Verständnis für diese Sicherungen", begrüßte Fee Kellind die Delegation des Tampa-Konsortiums. Sie setzte sich aus zwei Prolongiden, einem Hamarauden und zwei Tsk zusammen. „Die Ereignisse im Zusammenhang mit dem ZZneunundachtzig lassen selbst eine übertriebene Vorsicht sinnvoll erscheinen."
    „Du meinst die Aktivitäten der Guaranteka", sagte der Hamaraude. Er hatte sich Fee

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