1914 - Schmelztiegel Kristan
als Glubenschwak vorgestellt und legte Wert auf die Feststellung, daß er dem älteren der beiden Völker angehörte. Ob dies den Tatsachen entsprach, entzog sich ihrer Kenntnis.
„Vor allem die." Fee warf Jon Cavalieri einen kurzen Blick zu. „Würdest du unseren Gästen das Material vorlegen?"
Der Ortungschef der GOOD HOPE III aktivierte den kleinen Holowürfel vor seiner Brust und projizierte ein dreidimensionales Abbild des Raben in die Luft.
„Ein Lamuuni", sirrte einer der beiden Tsk. „Es gibt keinen Zweifel."
Die Prolongiden und der Hamaraude flüsterten aufgeregt miteinander.
„Er kennt die Lamuuni. Woher hat er die Informationen?"
Der Tsk ging nicht darauf ein.
„Nur wenige wissen, wo sich die Heimatwelt dieser Vögel befindet", fuhr er fort. „Ich gehöre nicht dazu. Lamuu liegt irgendwo in DaGlausch. Es soll sich um eine Welt mit extremen energetischen Bedingungen handeln. In unserer Doppelgalaxis erzählt man sich, daß die Lamuuni auf einem niedrigen energetischen Niveau nisten, um sich vor den Umweltbedingungen zu schützen. Damit sie ihre Nistplätze erreichen können, benutzen sie eine Fähigkeit, die der Teleportation ähnlich ist."
„Das paßt vollkommen ins Bild", sagte Fee Kellind. „Der Vogel ist kreuz und quer durch unser Schiff teleportiert. Der Feldschirm um die GOOD HOPE III konnte ihn nicht aufhalten."
Daß es ihm nicht gelungen war, den HÜ-Schirm ,zu durchdringen und zu den ZZ-89 vorzustoßen, verschwieg sie aus Sicherheitsgründen.
„Der Anführer der Guaranteka trägt einen solchen Lamuuni mit sich herum", fügte sie hinzu.
„Guarant", rief der Hamaraude und deutete auf die grünlich leuchtende Gestalt im Hologramm. „Ist das etwa Guarant?"
„Ja."
Wieder flüsterten die Prolongiden und Glubenschwak miteinander. Danach bestätigten sie, daß ihnen die Identität des Wesens bisher nicht bekannt gewesen war.
„Er ist vermutlich mit dem Wesen Ilkan identisch, von dem wir wissen, daß es zur Guaranteka gehört oder zumindest mit ihr zusammenarbeitet", sagte der Tsk. „Er gilt als der letzte Ketomi."
„Dann ist es eindeutig. Guarant hat sich ebenfalls als den letzten Ketomi bezeichnet."
Fee Kellind bezähmte mühsam ihre Nervosität. „Viel wichtiger ist für uns im Augenblick, wie viele dieser Vögel es auf Kristan gibt. Sie stellen für uns die eigentliche Gefahr dar."
Der Tsk schlug die Spitzen seiner oberen Gliedmaßen zusammen.
„Ich weiß nur von diesem einen Vogel. Verwegene Abenteurer wagen es hin und wieder, ihren Fuß auf die Heimatwelt der Lamuuni zu setzen. Es heißt, daß besonders starke Persönlichkeiten es manchmal schaffen, einen der Vögel an sich zu binden und mit nach Hause zu nehmen."
„Und Guarant ist eine solche Persönlichkeit?" forschte Fee.
„Gewiß, gewiß." Glubenschwak traten zum Zeichen der Bekräftigung die Augen ein Stück aus dem Kopf. „Er führt die Guaranteka mit Umsicht und Schläue. Seit Jahren ist sie die mächtigste Verbrecherorganisation auf Kristan, Nur mit viel Geschick konnten wir bisher verhindern, daß sie sich über andere Sonnensysteme ausbreitet."
„Er macht sich Hoffnungen auf weitere Verhandlungen", sagte die Kommandantin der GOOD HOPE III und lenkte das Gespräch auf das eigentliche Thema. „Natürlich werden wir mit ihm keine mehr führen. Aber die Companeii und der Hotschapp der Hamaraden sind noch im Rennen."
„Der Hotschapp. Pah!" Glubenschwak gestikulierte wild. „Wir können die benötigte Fabrik für drei dieser Orter liefern. Bedenke unser Angebot gut. Mit der Fabrik kannst du Millionen neue Orter herstellen."
„Der Hotschapp wäre bereit, für einen Orter zu liefern."
„Aber er hat keine Fabrik", trumpfte der Hamaraude auf und strich über seine Tampa-Formel, dieses grellrote Quadrat mit zwei weißen Ringen, das Ganze auf ockergelbem Grund. „Es wird Monate dauern, bis er liefern kann. Willst du so lange warten?"
Natürlich lag es Fee Kellind fern, etwas über die Eile zu verraten, mit der sie handeln wollte und mußte. „Warum nicht? Ein paar Wochen oder Monate spielen keine Rolle."
„Wir können sofort liefern."
Das war neu.
Bisher war es der Besatzung der GOOD HOPE III nicht gelungen, Informationen über das Vorhandensein einer automatischen Fabrik auf Kristan zu beschaffen.
„Das letzte Wort darüber ist noch nicht gesprochen", eröffnete sie der Delegation. „Ich setze euer Einverständnis voraus, daß wir uns in den nächsten Tagen zu einem weiteren Gespräch
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