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1914 - Schmelztiegel Kristan

Titel: 1914 - Schmelztiegel Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbindung.
    „Verschließt die Bodenschleuse!" wies sie Ors Tecken an. „Niemand betritt das Schiff, ohne daß ich informiert bin."
    „Gilt das auch für unsere Leute?"
    „Ich habe jetzt keine Zeit für blöde Witze."
    Schnaubend unterbrach sie die Verbindung. Der Fremde erreichte den Bereich um den Schuppen. Rechts neben seinem Kopf saß ein schwarzer Vogel, den Fee zuvor nicht dort gesehen hatte. Der Besucher steuerte zielstrebig auf den vorderen Eingang zu. Daß er Vorder- und Nebeneingang unterscheiden konnte, deutete an, daß er sich mit solchen oder ähnlichen Gebäuden auf Kristan auskannte.
    Die Wächter nahmen ihn in Empfang und filzten ihn ortungstechnisch.
    „Keine Waffen", meldeten die Syntrons. „Nicht einmal ein Kugelschreiber. Das Wesen ist durch und durch sauber."
    „Fragt es, wie es heißt!"
    „Einen Augenblick. - Er ist männlich, er ist ein Ketomi, und er trägt den Namen Guarant."
    Ein Blitz hätte nicht schlimmer einschlagen können.
    Guarant - Guaranteka! Die Informationen der Thorrimer waren in bezug auf diese Verbrecherorganisation eindeutig. Aber warum konnte niemand in Cyros den Anführer identifizieren? Hier war eindeutig Skepsis angebracht.
    „Nicht durchlassen!" stieß sie hastig hervor und nahm den SERUN aus der Wandhalterung. „Ich komme hinaus."
    Sie stieg in den Anzug und schloß den Helm. Am Ausgang sammelte sie die TARA-V-UHs ein und ließ sie als Schutzschild vor sich hergehen. Zwanzig Meter vom Schuppen entfernt wartete Guarant inmitten einer Traube aus TLD-Agenten mit schußbereiten Waffen. Sie ließen Fee nicht bis zu dem Ketomi vor.
    „Ich weiß, wer du bist", erklärte sie in akzentfreiem Glausching. „Was willst du?"
    „Ich sehe Angehörige eines mir fremden Volkes", säuselte es aus der Sprechöffnung des Wesens. „Man sagt, daß ihr, aus dem direkten Umfeld des Kessels stammt. Dann wären wir sozusagen Nachbarn. Wie mir scheint, seid ihr noch nie einem Ketomi begegnet."
    „Das ist richtig. Es liegt wohl daran, daß wir ein sehr zurückgezogenes Leben geführt haben."
    „Mein Volk auch. Bis es vor knapp drei Jahrzehnten zur Katastrophe kam. Mir gelang es als einzigem, dem drohenden Inferno zu entfliehen. Hinter mir versank das Planetensystem im Chaos. Ja, ich bin der letzte Ketomi in diesem Universum. Es ist schrecklich."
    „Du bist der Anführer der Guaranteka, einer Verbrecherorganisation. Glaubst du wirklich, daß wir mit dir ein Geschäft machen wollen?"
    „Das meiste, was über mich sowie meine Freunde und Geschäftspartner erzählt wird, sind Lügen. Der Kampf um Vorteile und Prozente ist hart, besonders auf Kristan. Jeder hat die anderen gegen sich. Meine Handelsgesellschaft arbeitet mit denselben Mitteln wie alle anderen."
    Fee Kellind wußte es besser, doch sie ging nicht darauf ein. Ihre Augen fixierten die Stelle rechts vom Kopf Guarants, wo das Ding saß. Es handelte sich um einen kleinen, pechschwarzen Vogel von der Größe eines terranischen Sperlings. Vom Aussehen her ähnelte er jedoch eher einem Raben. Der Schnabel war allerdings nicht schwarz, sondern fleischfarben. Und die Augen leuchteten strahlend rot, als befände sich hinter der Netzhaut eine Lichtquelle. Das kleine Tier rührte sich nicht.
    Fee hielt das Ding für eine Puppe.
    „Vom Prinzip des freien Handels her ist es völlig gleichgültig, wem ihr den Hochleistungsorter verkauft", fuhr der Ketomi fort. „Mir ist es aus demselben Prinzip auch egal, wer ihn kauft. Irgendwann, früher oder später, gehört er mir. Du weißt, was das bedeutet?" Die Kommandantin nickte. „Du willst damit sagen, daß wir ihn gleich an dich verkaufen sollen. Wie sieht es mit der Gegenleistung aus?"
    „Die automatische Fabrik? Nicht für ein einzelnes dieser Geräte. Hochleistungsorter gehen mit Sicherheit schneller kaputt als herkömmliche Geräte. Das muß man bei der Errechnung des Gegenwerts berücksichtigen."
    Fee verlegte sich aufs Taktieren. „Du kannst einen Vorteil für dich verbuchen, Guarant.
    Denn du bist einer der wenigen ernstzunehmenden Interessenten. Ich schlage vor, wir bleiben in Verbindung."
    „So etwa habe ich es erwartet. Ihr werdet es nicht bereuen."
    Die Kommandantin starrte wieder auf den Vogel'. Wie eine Puppe sah er eigentlich doch nicht aus, eher wie ausgestopft.
    Der Ketomi murmelte etwas in seiner Heimatsprache und entfernte sich.
    Fee kehrte in den Lagerschuppen zurück. „Was ist mit dem Ding neben seinem Kopf?"
    „Die Daten befinden sich bereits in deinem Pikosyn",

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