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1915 - Herrin der Träume

Titel: 1915 - Herrin der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heiter lächelnd, „trotzdem werden wir, um Gucky, uns und Jii'Nevever zu helfen, jeden Winkel von Puydor untersuchen.
    Wenn einer von uns etwas erreicht hat. etwas Be sonderes, soll er sich bei den anderen melden. Einverstanden?"
    „Selbstverständlich", antwortete der Mausbiber, bevor er die Ringschaltung beendete.
    Er blickte seine Offiziere nacheinander an.
    „Ihr habt alles gehört", sagte er energisch. „Ihr wißt, worum es geht und was zu tun ist.
    Also vorwärts, machen wir uns an die Arbeit!"
    „Zu Befehl. Gebieter!"
    Gucky teleportierte zurück in seine Kabine, nachdenklich und mit ernster Miene. Was Mike, Tiff und Icho gesagt hatten, hatte logisch und überzeugend geklungen, viel zu überzeugend.
    Der Mausbiber öffnete den kleinen Wandtresor, indem er einen Schalter betätigte, der nur für ihn, den Telekineten, zu erreichen war. Aus dem geöffneten Behälter holte er jenes Blechschild hervor, daß er im Wrack von Zwyrid gefunden hatte. Es war der vielleicht kostbarste Gegenstand, den der Mausbiber jemals in Händen gehalten hatte, kostbarer vielleicht sogar als ein Zellaktivator.
    Sein kleiner Trick kurz nach der Entdeckung dieses Relikts hatte funktioniert. Der Atem, den er auf das sehr kalte Blechstück gehaucht hatte, hatte Feuchtigkeit enthalten. Diese Feuchtigkeit war augenblicklich dort gefroren, wo sie das Metall berührt hatte. Aber dort, wo die Oberfläche noch bedeckt war von winzigen Spuren von Hautfett, und seien sie noch so dünn und gering gewesen, in geringsten Spuren, hatte das Gefrieren langsamer gedauert. und so war ein Muster entstanden, das Gucky hatte erkennen können.
    Mit den Mitteln moderner Labortechnik, nur assistiert von einigen Spezialrobotern. hatte Gucky wenig später den Versuch wiederholt, mit äußerster Vorsicht und größtmöglicher Präzision.
    Ja. es hatten sich auf diesem nebensächlichen Stück Blech Spuren von Fingerabdrücken erhalten, Spuren, die man sichtbar machen und dann für weitere Jahrtausende konservieren konnte. Genau das hatte Gucky getan, und kaum jemals in seinem Leben war er so aufgeregt gewesen.
    Es waren nicht die Fingerabdrücke eines Menschen gewesen, die er hatte finden können. Grundlinien dieser Struktur waren bei einem Menschen nicht zu finden, nicht einmal in Ausnahmefällen.
    Es gab nur eine Sorte von Lebewesen, deren Fingerabdrücke in dieser Form charakteristisch waren: Mausbiber.
     
    6.
     
    Curayo Die Strahlwaffe, die zu Icho Tolots Ausrüstung gehörte, war von jenem Kaliber, das normalerweise bei schweren Kampfrobotern eingebaut wurde. Deshalb besaß sie auch die entsprechende Durchschlagskraft und Trefferwirkung.
    Während Gucky die eigene, weitaus schwächere Waffe zog und abfeuerte, sah er den schwarzen Schemen namens Jii'Nevever in einer wabernden Feuerlohe verschwinden.
    Die Strahlen trafen mit ohrenbetäubender Geräuschentfaltung auf etwas, das unter diesem Glutorkan explodierte und riesige Mengen verflüssigten Materials in alle Himmelsrichtungen verspritzte. Zum Glück waren die Schutzschirme von Guckys SERUN und Tolots Kombination stark genug, diesen Gewalten standzuhalten.
    Der Mausbiber wußte nicht mehr, was er tat, ebenso wie Icho Tolot. Die beiden feuerten ohne Pause, wie die Besessenen, immer wieder. Sie verwandelten die Umgebung in eine weißglühende Lache aus Lava, und sie feuerten noch weiter, als längst ersichtlich, war, daß Jii'Nevever entweder atomisiert worden war oder schnell genug den Rückzug angetreten hatte.
    Wahrscheinlich war sie tot, die Träumerin von Puydor. Gucky merkte es daran, daß in sein Denken und Fühlen auf einmal Klarheit kam. Er wußte wieder, woran er war. welche Aufgabe er zu erfüllen hatte. Es gab keine Zweifel mehr, keine Bedenken, keine ethischen Skrupel. Von einem Augenblick auf den anderen war das Weltbild des Mausbibers wieder in Ordnung, und erst der Unterschied zu seinem Zustand einige Augenblicke zuvor machte ihm deutlich, in welchem Ausmaß er geistig manipuliert und beeinflußt worden war, viel stärker, als er sich das hatte vorstellen können. Es war. als sei in seinem Kopf plötzlich ein klares und helles Licht aufgegangen, das alle Zusammenhänge begreifbar machte und keinerlei Zweifel mehr zuließ.
    Aber der Mausbiber mußte einsehen, daß er sich zu früh gefreut hatte.
    Jii'Nevever war nicht tot. Sie lebte noch, und jetzt begann sie. sich ihrer Haut zu erwehren. Sie tat es äußerst wirkungsvoll, mit Mitteln, die weder Gucky noch Icho Tolot vorhergesehen

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