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1915 - Herrin der Träume

Titel: 1915 - Herrin der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in voller Länge auf dem Boden aufschlug.
     
    7.
     
    Im Reich der Jii'Nevever „Wir grüßen in Ehrfurcht und mit Respekt den großen General der Jii'Nevever, der Träumerin von Puydor, unserer Gebieterin", sagte der Ginkoo unterwürfig und vollführte einige Gesten der Unterwerfung und des Respekts.
    „Schon gut", sagte Gucky mit erzwungener Freundlichkeit. „Es genügt. Ich bin gekommen, um nach dem Rechten zu sehen. Wie sieht es auf Kjollan aus? Sind die Anlagen gewartet worden, wie es vorgeschrieben gewesen ist? Kann man sie bald wieder einsetzen?"
    Der Ginkoo wiederholte seine Gesten.
    „Du wirst feststellen. Gebieter, daß alles so ist, wie es sich gebührt. Selbstverständlich sind die Industrieanlagen in einwandfreiem Zustand und können jederzeit wieder in Betrieb genommen werden. Und in der langen Zeit, die ... die ..."
    Er rang sichtlich nach Worten. Wie sollte er ausdrücken, daß man sie Ewigkeiten lang hatte links liegenlassen, vergessen, vernachlässigt9 Und dies, ohne damit eine Beleidigung des Generals oder gar der Jii'Nevever zu verbinden?
    Gucky erkannte des Dilemma des Ginkoos und sprang ihm eher amüsiert als verärgert zur Seite.
    „... in der sehr langen Zeit, die man euch zur Regeneration zur Verfügung gestellt hat ..."
    „Genau, genau". schnappte der Ginkoo schnell. „Wir haben diese Zeit jedenfalls genutzt, wie du wirst feststellen können. Oder schon hast feststellen lassen, wie auch immer. Unsere Vorräte an Tronium-Azint sind beträchtlich!"
    Gucky machte eine Geste, die in der Körpersprache der Ginkoos Anerkennung ausdrückte „Ich habe es festgestellt", sagte er. „Es ist, auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet, der größte Vorrat aller bisher aufgesuchten Arsenalwelten. Die Gebieterin wird nicht mit Lob und Anerkennung sparen, dessen kannst du gewiß sein!"
    Der Ginkoo platzte fast vor Stolz.
    „Ich gebe euch hiermit die Erlaubnis, die alten Aufbereitungsstätten wieder in Tätigkeit zu setzen. Außerdem darf das Tronium-Azint an uns übergeben werden. Die Gebieterin bedarf in diesen Zeiten aller Mittel und Möglichkeiten, die Puydor ihr zur Verfügung stellen kann. Du magst dich zurückziehen, wenn du mochtest ..."
    Gucky entließ den Verwalter dieses abgelegenen Arsenalplaneten mit einer matten Geste. Er konnte mit sich und seiner Arbeit zufrieden sein.
    Das Reich der Jii'Nevever erstreckte sich inzwischen über fast ganz Puydor; nur einige abgelegene Spiralarme und ein Dutzend Dunkelwolken waren noch nicht nach besiedelten Welten abgesucht und dem Reich der Träumerin eingegliedert worden. Aber bald würde auch dort das Glück seinen Einzug halten, dessen war Gucky gewiß.
    Mitunter mußte er daran denken, mit was für absurden Haß- und Hetzparolen die Träumerin von Puydor früher bedacht worden war, vor allem von diesem kosmischen Scheusal Shabazza. Wie gründlich hatte man damals die Methoden und Absichten der Jii'Nevever fehlinterpretiert und mißdeutet.
    Es hatte geheißen, Jii'Nevever unterdrücke ganze Völker und Systeme, zwinge sie gar in ihre Botmäßigkeit. Unsinn! Noch immer waren die vier Flotten unterwegs, sie hatten sich nicht wesentlich vergrößert, und wäre es den „Unterdrückten" eingefallen, einen bewaffneten Aufstand zu unternehmen, hätten diese vier Flotten nicht einmal gemeinsam ausgereicht, den Widerstand niederzukämpfen. Aber dergleichen war niemals versucht worden.
    Von allen kosmischen Kräften, die Gucky kennengelernt hatte, und das waren einige gewesen, war Jii'Nevever, die Träumerin von Puydor, wohl die beeindruckendste. Ihre Begabung war einzigartig, unwiderstehlich und bezwingend in ihrer Perfektion. Sie als Träumerin zu bezeichnen war schlichtweg absurd.
    Jii'Nevevers wirkliche Gabe war die einer Prophetin, einer Seherin. Sie allein war imstande, die Zukunft nicht nur vorherzusehen, sondern auch darauf hinzuwirken, daß diese Zukunft so ausfiel, wie es gewünscht wurde.
    Nahezu jedes Lebewesen in Puydor hatte, meist tief in seinem Inneren. manchmal aber auch an der Oberfläche seines Denkens, gewisse Träume, Wünsche und Sehnsüchte.
    Meist handelte es sich um schier unerfüllbare Wünsche und Träume, jedenfalls wirkten sie so auf die Betroffenen.
    Die absolut einmalige Begabung der Träumerin von Puydor bestand darin. all diese Träume gewissermaßen zu koordinieren und in selbsterfüllende Prophezeiungen umzuwandeln. Mit äußerster Behutsamkeit und Feinfühligkeit steuerte sie die Geschicke ihrer Untertanen so subtil,

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