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1915 - Herrin der Träume

Titel: 1915 - Herrin der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unsinn, wenn man es mit terranischen Traditionen hielt. Als Oberbefehlshaber einer Flotte von Raumschiffen hätte Gucky den Rang eines Admirals haben müssen, nicht den eines Generals. Admiral Gucky, das war - Gucky lächelte wehmütig - allerdings als Rang immer noch weniger als der legendäre Großadmiral Gecko von eigenen Gnaden.
    Gucky schloß die Augen.
    Mit dieser Entwicklung hätte er niemals gerechnet. Daß er ausgerechnet hier, in Puydor, eine über zweitausend Jahre alte Spur finden würde, die ihm Hoffnung gegeben hatte, vielleicht doch einen Planeten finden und besuchen zu können, der eine Ansiedlung von Mausbibern aufzuweisen hatte. Endlich wieder ein Kontakt mit seinesgleichen ...
    Nun, ganz stimmen würde das garantiert nicht Gucky war mit der Fülle und der Ausprägung seiner Fähigkeiten als Mausbiber einzigartig, aber was half ihm das, wenn er sich einsam fühlte? Er war der Letzte, der einzige seiner Art, getröstet lediglich - sogar das nur recht schwach - durch vage Hoffnungen und wilde Spekulationen, daß es vielleicht irgendwo in den unerschöpflichen Weiten des Universums eine Mausbiberwelt gab.
    Gucky verbrachte die Zeit des Fluges schweigend, in Gedanken versunken. Keiner seiner Untergebenen wagte es, ihn anzusprechen und aus seinem Brüten aufzuwecken.
    Erst als das Ziel erreicht war und die Ortung meldete, der fragliche Raumer treibe voraus, blickte Gucky wieder auf.
    „Projektion!" forderte er herrisch.
    Wenig später war auf der Panoramafläche die Abbildung des Schiffes zu sehen. Gucky stieß einen schwachen Seufzer aus.
    Es gehörte einiges an Phantasie dazu, dieses Gebilde als Kugelraumer zu bezeichnen, so verbeult, zerfetzt und zusammengedroschen wirkte das Wrack. Eine Konservendose, die von einer Meute von Halutern als Fußballersatz gebraucht worden war, konnte nicht übler aussehen.
    „Schickt eine Sonde los! Langsam um das Schiff herum, alle Einzelheiten!"
    Guckys Stimme verriet, daß er zum einen aufgeregt, zum anderen enttäuscht war. Es sah ganz danach aus, als wäre dieser Kugelraumer in einen furchtbaren Kampf verwickelt worden, und er wirkte beileibe nicht, als habe er diesen Kampf siegreich bestanden.
    Es dauerte einige endlos lang erscheinende Minuten, bis die Sonde das Wrack erreicht hatte und damit begann, seine Runden um das Gebilde zu drehen. Aus der Nähe sahen die Schäden weitaus gräßlicher aus, furchteinflößend und vor allem gnadenlos desillusionierend.
    „Welche Planeten oder Sonnen sind in der Nähe?" wollte Gucky wissen.
    Seine Besatzung reagierte schnell und lieferte ihm eine entsprechende Projektion. Sie war auch so intelligent gewesen, die Drift des Wracks zu berechnen und zu kalkulieren, von wo es gekommen sein konnte und wohin es treiben würde, wenn sich niemand darum kümmerte.
    Gucky runzelte die Stirn.
    Die Daten paßten einfach nicht zusammen. Die nächste Sonne - ein grellweißer Stern ohne einen Planeten -stand siebzehn Lichtjahre entfernt. Bei dem Tempo des Wracks hätte es eine kleine Ewigkeit lang unterwegs sein müssen, hätte es seine letzte Fahrt von da aus angetreten.
    „Ich gehe hinüber", entschied sich Gucky spontan.
    Seinen SERUN trug er bereits, er brauchte den Anzug nur zu aktivieren, um ihn zur vollen Funktionsfähigkeit zu bringen. Der Pikosyn dieses SERUNS wußte im übrigen, daß der Anzug von einem Mausbiber getragen wurde und daher ein wenig anders zu reagieren hatte als normale SERUNS -beispielsweise nach einer Teleportation. Sofort wurden die Schirmfelder aktiviert und die künstliche Schwerkraft eingeschaltet.
    Gucky war in einer Beibootschleuse herausgekommen. Sie war nicht nur leer, sie war vielmehr auf ähnlich effektive Weise leer geräumt worden wie das Beiboot, das Gucky auf Zwyrid besucht hatte.
    Er runzelte die Stirn. Diese Handschrift kam ihm bekannt vor.
    Der nächste Sprung führte ihn in die Zentrale. Das Bild war ähnlich, aber nicht gleich, und die Unterschiede waren außerordentlich bedeutsam.
    Auch die Zentrale des Raumes war weitgehend leer geräumt worden, aber es waren genügend Aggregate in dem Raum verblieben, um das Schiff notdürftig fliegen zu können.
    „Hmm!" machte Gucky nachdenklich.
    Maschinenräume, Antrieb, künstliche Schwerkraft, Andruckabsorber - alles war vorhanden. Sogar Schutzschirmprojektoren. Und Geschütze. Die meisten Bettungen waren leer, aber ein halbes Dutzend mittelstarker Impulsgeschütze war noch zur Stelle.
    Was fehlte, waren vor allem die Transformkanonen,

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