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1916 - Krieg der Träume

Titel: 1916 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Marken- oder Erkennungszeichen. Aber die kleine Geste war so bekannt geworden, daß beide - sowohl Rhodan als auch Tifflor sie sich immer wieder abzugewöhnen versuchten. Es klappte für einige Zeit, aber irgendwie schlich sich das kleine Ritual immer wieder durch und war zu sehen.
    „Seit wann wird diese Flotte beobachtet?"
    „Seit siebzehn Minuten!"
    „Projektion!" forderte Tifflor.
    Der Befehl wurde von der Positronik zügig befolgt.
    „Hmm!" machte der Terraner nachdenklich.
    Auf einer graphischen Darstellung der Galaxis war der bekannte Flug der Fremden als auffällige, gelb irisierende Linie eingetragen, vom Augenblick der Entdeckung an. Er begann irgendwo in Puydor selbst, ohne Übergang, als hätte sich diese große Flotte an einem bestimmten Punkt sehr diskret versammelt und dann zur gleichen Zeit den Flug angetreten. Natürlich konnte man die Linie in die andere Richtung verlängern, bis über den Rand von Puydor hinaus, für den Fall...
    Julian Tifflor schüttelte den Kopf.
    Das machte einfach keinen Sinn. Doch - Julian Tifflors an Listen und psychologische Tricks gewohnter Kopf fand einen Sinn in solchem Vorgehen.
    Möglich war, daß die Fremden aus einer anderen Galaxis stammten, sich unbemerkt genähert und nach Puydor geschlichen hatten. Und erst dort gaben sie sich zu erkennen und flogen offen und schnurgerade nach Curayo; eine Demonstration von überlegener Macht.
    Seht her, besagte die Geste, wir fühlen uns so stark, daß wir uns nicht zu verstecken brauchen. Aus dem Weg, oder ihr werdet vernichtet!
    „Tiff!"
    Sie meldeten sich sehr bald. Icho Tolot, Michael Rhodan, der ein sehr grimmiges Gesicht machte, und ein sehr nachdenklich wirkender Gucky.
    „Wir haben soeben eine starke Flotte geortet ..."
    Tifflor wandte den Kopf. „Wie stark ist der Gegner?"
    „Mehr als zehntausend Einheiten!"
    „... ihr habt es gehört. Wer immer diese Flotte aufgeboten hat, er ist uns bis jetzt nicht bekannt gewesen. Der Kurs der gegnerischen Einheiten zielt über meinen gegenwärtigen Standort hinaus unmittelbar auf Curayo. Jii'Nevever ist allem Anschein nach unmittelbar bedroht. Eure Meinung?"
    „Warte einen Augenblick!" sagte Michael Rhodan schnell.
    Der Sohn Perry Rhodans gab einige halblaute Befehle an seine Leute, die hinter seinem Rücken standen. Wenig später änderte sich die graphische Darstellung von Puydor. Jetzt waren außer Tifflors Verbänden auch die Flotten der drei anderen Zellaktivatorträger zu sehen.
    „Ich bin ohnehin auf dem Rückmarsch nach Curayo", gab Michael Rhodan bekannt. „Ich schlage vor, wir vereinigen unsere Verbände im Degger-System, etwa achtundvierzig Lichtjahre von Curayo entfernt. Es liegt auf dem vermutlichen Kurs der Feinde. Dort können wir uns zum Kampf stellen."
    Icho Tolot stieß ein halblautes Knurren aus, das in den Lautsprechern immer noch gefährlich und laut genug klang.
    „Selbst wenn der Feind stärker sein sollte als wir", sagte der Haluter grollend, „geben wir Jii'Nevever damit genügend Zeit, einen strategischen Rückzug anzutreten - falls es nötig werden sollte. Das System ist übrigens unbewohnt."
    „Um so besser", sagte Julian Tifflor.
    „Einverstanden. Und holt aus euren Maschinen das Letzte heraus. Es eilt!"
    „Wird gemacht, Tiff", versprach Gucky und zeigte beim Grinsen den Nagezahn. Der breite Biberschwanz patschte unternehmungslustig auf den Boden. „Und wenn diese Kerle erst einmal da sind, kann ich mir ja persönlich deren Oberbefehlshaber vorknöpfen. Wer oder was er auch ist, ich ..."
    „... oder sie!" warf Tifflor mit schmalem Lächeln ein.
    „Meinetwegen, auch eine Sie ... Sie wird sich anschließend wünschen, daß einer von uns beiden niemals geboren worden wäre!"
    Tifflor zeigte ein Lächeln. Es sprach für den Optimismus des Mausbibers, so zu reden, traf aber nicht den Kern des Problems. Wenn es auf der Gegenseite auch einen Telepathen, Telekineten und Teleporter gab, der im Alleingang die Kommandanten von Jii'Nevevers Flotten ausgeschaltet hätte, würde dies dennoch nicht zum Ende der Kämpfe führen.
    Guckys zuversichtliche Einschätzung konnte nur dann zutreffen, wenn es auf der anderen Seite nur einen einzigen, alles beherrschenden Befehlshaber gab, der in eigener Person an diesem Vorstoß teilnahm und dessen Tod ein System von Befehl und Gehorsam schnell zusammenbrechen ließ. Aber Alleinherrscher dieses Kalibers stellten sich nur selten höchstpersönlich zur Schlacht; meist zogen sie es vor, die Ereignisse aus

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