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1916 - Krieg der Träume

Titel: 1916 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab er einen Laut durch lseine Sprechmaske von sich, der an ein menschliches Lachen erinnerte „Das müßten ja die Weisen von Na'Call wissen."
    Auf den letzten Satz ging Tifflor nicht ein. Es war geradezu ein geflügeltes Wort, sich auf diese ominöser. Weisen zu beziehen; keiner nahm es ernst. Aber es gab ein ernsthaftes Problem ... jetzt, in diesem Augenblick.
    Fremde? Hier in Puydor? Das war nicht möglich. Jii'Nevever kannte diese Galaxis sehr gut, fast bis in den letzten Winkel. Nach Julian Timors derzeitigem Wissensstand gab es keine Macht in Puydor mehr, die eine große Flotte hätte in Marsch setzen können. Es sei denn ...
    Auch in der Milchstraße war schon darüber spekuliert worden, ob es irgendwo in den rund 200 Milliarden Sonnen, aus denen diese Galaxis bestand, eine unbekannte galaktische Großmacht geben konnte.
    Eine oberflächliche Betrachtung mußte unweigerlich zu dem Ergebnis kommen: ja! Aber auch nur eine oberflächliche ...
    Eine genauere Analyse aber mußte zu einem anderen Ergebnis führen.
    In der Entwicklung von einem planetengebundenen Volk zu einer galaktischen Macht gab es einige Dutzend Entwicklungsschritte, die durchlaufen sein wollten - der Raumflug mit primitiven chemischen Antrieben stellte einen sehr frühen Entwicklungsschritt dar. Die Entwicklung interstellarer, überlichtschneller Kommunikation eine andere. Sobald diese Stufe kosmischen Wachstums erreicht war, waren fünfdimensionale Emissionen nahezu unvermeidlich, die andere hochentwickelte Zivilisationen unweigerlich orten konnten. Ähnliches galt für den überlichtschnellen Raumflug.
    In dieser Stufe der Entwicklung konnte sich eine Zivilisation vor ihren galaktischen Nachbarn schwerlich verstecken. Eine Ausnahme war nur dann denkbar, wenn die fragliche Zivilisation sich weitaus früher als alle anderen Kulturen entwickelt hatte und schon seit langem über eine hochstwertige Technik des Ortungsschutzes verfügte, sich also seit mindesten zwanzigtausend Jahren systematisch vor dem Rest der Galaxis versteckte.
    Solche Überlegungen galten für die Milchstraße. In Puydor aber kannte sich Jii'Nevever überall bestens aus. Ausgeschlossen, daß sie eine Macht übersehen hatte, die imstande war, eine Flotte auszusenden ... Außer sie hätte sich in den Jahrhunderten und Jahrtausenden entwickelt, in denen Jii'Nevever auf Curayo festgesessen hatte, und wäre in der Versenkung geblieben.
    „Wie viele Einheiten?" fragte Tifflor knapp., „Viele Tausende!" wurde ihm geantwortet.
    „Flugrichtung?"
    „Nicht genau auszumachen", antwortete die Ortung sofort. „Wenn wir den Flug dieser Schiffe hochrechnen, dann nehmen sie entweder Kurs auf uns oder ..." Der Sprecher zögerte.
    „Oder?"
    „Über uns hinweg oder an uns vorbei unmittelbar nach Curayo!"
    Julian Tifflor zog scharf die Luft ein.
    Tausende von Raumschiffen, die entweder die Heimat der Jandaren oder aber die Zentralwelt Curayo anflogen ...
    „Entfernung?" fragte er scharf.
    „3987 Lichtjahre, rasch abnehmend!"
    „Alarmstart!" befahl Timor. „Volle Gefechtsbereitschaft für die gesamte Flotte. Wir fliegen los."
    „Und wohin, General?"
    Eine Entscheidung war zu treffen.
    Möglichkeit eins: der fremden Flotte entgegen. Wenn es zu einer Auseinandersetzung kam, dann besser nicht ausgerechnet im Herzen des Jandaren-Imperiums. Dem Feind mußte man schon während des Anmarsches entgegentreten, ihn schlagen und vernichten, bevor er sich irgendwo festsetzen konnte. Aber die fremde Flotte war womöglich stärker als Tifflors Aufgebot.
    Möglichkeit zwei: Jii'Nevevers Entscheidungen abwarten; sie bekam ohnehin mit, was ihre direkten Untergebenen taten. Aber beim Warten konnte wertvolle Zeit verlorengehen, unwiederbringlich.
    Möglichkeit drei: Rückzug nach Curayo, um Jii'Nevever zu schützen und dort auf Verstärkung durch die drei Flotten von Icho Tolot, Gucky und Michael Rhodan zu warten. Alle vier Flotten zusammen mußten in der Lage sein, diesen Gegner im ersten Anlauf vernichtend zu schlagen.
    Risiko dabei: Gelang das nicht, stand der Feind nach der ersten Schlacht bereits unmittelbar vor der Träumerin von Puydor, die dann wohl nicht zu retten sein würde.
    „Wir fliegen nach Curayo!" befahl Tifflor. „Stellt Verbindungen her zu den anderen Flotten. Schnellstens!"
    „Wird gemacht, General!"
    Tifflor rieb sich den Nasenflügel. Er lächelte schwach. Diese Geste hatte er niemand anderem abgeschaut als Perry Rhodan, für den sie charakteristisch gewesen war, gleichsam ein

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