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1916 - Krieg der Träume

Titel: 1916 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werde es tun, Shabazza ...!"
     
    *
     
    „... werde es tun, Shabazza!"
    Diese letzten Worte der Jii'Nevever vernahm Icho Tolot als erstes, als er aus einem dumpfen, unerholsamen Schlaf in eine Welt von Schmerz und Benommenheit erwachte. Ein anderer als der Haluter wäre schwerlich imstande gewesen, in dem dichten Nebel, der sein Denken umschleierte, überhaupt etwas Sinnvolles wahrzunehmen.
    Schmerz herrschte vor; er hatte sich tief in den mächtigen Gliedern des Haluters eingenistet, vor allem aber in seinem Kopf. Der leichte Fluß der Gedanken war verschwunden, statt dessen schwemmte eine trübe, schlammige Brühe durch seine Wahrnehmung. Geistig kam sich Icho Tolot vor, als sei er in einen grundlos tiefen Morast gefallen.
    Aber der Haluter war wie alle seine Artgenossen hart im Nehmen. Er stemmte sich vorsichtig hoch und versuchte seine Umgebung optisch wahrzunehmen.
    Ein paar Schritte entfernt konnte er Jii'Nevever erkennen, nur schwach, wegen der Dunkelheit. Und von Shabazza war nicht mehr übriggeblieben als eine vage Erinnerung an irgend etwas Schwirrendes, Flatterndes und eine Stimme, die zwar einen gewissen Wohlklang hatte, ansonsten aber keinerlei Aussagen und psychologische Erkenntnisse über den Sprecher zuließ.
    „Du willst nachgeben?" Die Stimme von Julian Tifflor klang enttäuscht.
    In Michael Rhodans Bemerkung schwang Zufriedenheit mit: „Endlich haben wir klare Verhältnisse, endlich. Du hast es gehört, Jii'Nevever - Shabazza braucht dich. Wärest du überflüssig oder wertlos, hätte er dich längst vernichtet.
    So aber bedarf er offenbar deiner Hilfe. Wirst du sie ihm gewähren?"
    Leise antwortete die Träumerin von Puydor: „Ihr habt es gehört, ich kann nicht anders. Shabazza ist stärker als ich. Meine Versuche, euch auf meine Seite zu ziehen, sind ganz offensichtlich gescheitert."
    „Das hättest du schon früher wissen können", ließ sich Michael Rhodan mit einem gewissen Spott vernehmen.
    „Ansonsten aber", fuhr Jii'Nevever fort, „wird es bei dem bleiben, was ich eingeleitet habe. Denn ihr vier spielt für unsere gemeinsamen Pläne, für Shabazzas und meine Pläne, eine wesentliche Rolle. Ihr wißt. warum?"
    „Ich habe keine Ahnung". bekannte Julian Tifflor.
    „Nun, es wird dabei bleiben, daß wir zunächst einmal unsere Macht in Puydor ausdehnen und befestigen werden. Daran ändert sich nichts, auch eure Rolle dabei wird die gleiche bleiben, wie ich sie bereits gezeigt habe. Ihr werdet als meine Generale meine Anordnungen in die Wirklichkeit umsetzen. Macht, Ruhm und Ansehen werden eure Belohnung sein dafür - wie ihr es ja schon erlebt habt."
    Icho Tolot bewegte sich nicht. Seine Wahrnehmung klärte sich langsam, nur einstechender Schmerz in seinem Nacken verharrte hartnackig an der Stelle.
    Merkwürdig ..., signalisierte sein Ordinärhirn. Und die klaren, logisch strukturierten Impulse seines Planhirns stimmten nach kurzer Pause zu.
    Tolot erinnerte sich: Als das Howalgonium wie eine lebende Bestie auf ihn zugerast war. um ihn einzuschließen, hatte er an derselben Stelle seines Nackens einen solchen Schmerz gefühlt, daß er sich in einem blitzartigen Reflex in die metabolische Starre geflüchtet hatte, die seinen Körper mit normalen Mitteln nahezu unangreifbar machte. Wahrscheinlich hatte er Geist und Körper damit vor Schlimmerem bewahrt, allerdings hatte er wegen der Bewußtlosigkeit nicht alles mitbekommen, was inzwischen passiert war.
    Und es mußte etwas passiert sein, etwas Schlimmes.
    Aus Jii'Nevevers Worten ging eindeutig hervor, daß sie nicht mehr und nicht weniger als die Kontrolle über ganz Puydor anstrebte. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte - es lief auf eine Diktatur hinaus.
    Und Mike, Tiff und Gucky? Die drei alten Freunde hörten sich dies alles an, und keiner von den dreien begehrte auf. Hatten sie alles vergessen, was sie im Laufe ihres Leben erfahren hatten ?Besaßen sie keine Instinkte mehr dafür daß Lebewesen jeglicher Art es verabscheuten, von einem einzigen Wesen bedingungslos kontrolliert und beherrscht zu werden?
    „Wenn das geschehen ist, werden wir uns an die Aufgabe machen, die Shabazza für uns vorgesehen hat. Wir werden gewaltige Mengen an Tronium-Azint zusammentragen, eine große Flotte ausrüsten, ebenfalls mit dem Tronium-Azint, und dann eine andere Sterneninsel anfliegen, um auch sie zu befrieden. Ihr kennt diese Galaxis, sie wird von einem Teil ihrer Bewohner Milchstraße genannt ..."
    Tolot wartete auf das Aufbegehren

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