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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Insektoiden.
    Jetzt schnellten sich die Nevever aus den Bodenlöchern hervor. Von allen Seiten stürmten sie auf die Schlangen zu. „Ich glaube nicht, daß wir eingreifen müssen", sagte Tifflor. „Sie schaffen es auch ohne unsere Hilfe."
    Tatsächlich bemerkten die Schlangen die Attacke nicht. Sie konnten sie nicht wahrnehmen, weil sie sich gar zu gierig auf ihre Beute gestürzt hatten.
     
    *
     
    In seiner Brust schien etwas zu platzen.
    Deutlich spürte Icho Tolot den plötzlich angestiegenen Druck, und zugleich nahm er eine Bewegung wahr - nicht nur das Pulsieren der Eizellen, sondern deutlich mehr. Vor seinem inneren Auge entstand das Bild einer in einem engen Raum eingeschlossenen Kreatur, die sich windend und um sich stoßend mehr Raum zu schaffen versuchte.
    Der schwarzhäutige Gigant sank auf die Knie und preßte die vier Fäuste gegen die Brust, während Laute der Verzweiflung über seine Lippen kamen. Er lebte seit Jahrtausenden, und doch war ihm der Gedanke an den Tod immer vertraut gewesen. Nie aber hatte er ihn derart erschreckt wie jetzt.
    Er wußte, daß auch er irgendwann einmal sterben mußte, doch was ihm jetzt widerfuhr, war in seinen Augen würdelos und erniedrigend.
    Für diese beiden Schmarotzer bin ich nicht mehr als ein Eidotter! schoß es ihm durch den Kopf. Nicht mehr als ein Nährboden.
    Die Situation war unerträglich für ihn.
    Deshalb kämpfte er nach wie vor mit aller Kraft dagegen an. Immer wieder wandelte er seine Molekularstruktur um, weil er hoffte, durch diesen schnellen Wechsel die werdenden Obbythen in ihm töten zu können.
    Obwohl das Ergebnis stets gleich war, gab er nicht auf. „Gib den Kampf auf!" forderte ihn der Computer auf. „Und sei doch einfach stolz!"
    Seine Stimme hallte aus dem Nirgendwo zu ihm hin. „Nie war es jemandem gegeben, so hoch entwickeltem Leben zu einer neuen Existenz zu verhelfen. Von dir hängt es ab, ob das Volk der Obbythen aus dem Universum verschwinden wird oder einen neuen Anfang findet. Beschäftige dich mit ihnen! Ich werde dir alle Informationen über die Obbythen geben, die du haben willst, und du wirst erkennen, daß es nichts gegeben hat, was mehr Bewunderung und Hochachtung verdient als sie. Du wirst Vollkommenheit erreichen, wenn du jenen nützt, die besser sind als du."
    „Niemand kann so viel Selbstlosigkeit von mir verlangen", stöhnte der Haluter. „Sei endlich still! Ich will nichts mehr hören."
    „Ich wollte dir nur dein Ende erleichtern", eröffnete ihm der Computer. „Es stirbt sich leichter, wenn man weiß, daß der Tod ein Samenkorn für besseres Leben ist."
    Icho Tolot hielt sich die Ohren zu und eilte zu der Stelle zurück, an der er die Anlage betreten hatte. Ihm war nicht entgangen, wie alt und verfallen viele Maschinen waren, und er war sich klar darüber, daß sie die Aufgabe, für die sie einst erbaut worden waren, nicht mehr erfüllen konnten. „Besseres Leben?" Er blieb nahe dem Ausgang stehen. „Die Anlage hat einen ganzen Planeten vernichtet, eine blühende Welt in eine Wüste verwandelt und damit dem Volk der Nevever nicht nur die Existenzgrundlage entzogen, sondern auch die Zukunft genommen."
    „Ein bedauerliches Opfer, das sich nicht vermeiden ließ."
    Der Haluter kehrte zu dem Computer und seiner Hauptschalttafel zurück. „Besseres Leben? Wer hat das Recht, so etwas zu sagen? Wer hat das Recht, sich selbst als besser oder schlechter als andere einzustufen?"
    Zornig nahm der Haluter einige Schaltungen vor. „Das solltest du unterlassen", riet ihm der Computer. „Die gesamte Anlage könnte ihre Arbeit einstellen."
    „Genau das will ich", antwortete Icho Tolot. „Nach allem, was ich durch dich erfahren habe, hat die Anlage dem Planeten das Wasser entzogen. Damit muß jetzt Schluß sein. Das kosmische Ereignis im Paralleluniversum ist nicht eingetreten. Die Anlage ist längst sinnlos geworden. Es ist vorbei."
    Er betätigte weitere Schalter, und in den tief ins Planeteninnere führenden Schächten wurde es dunkel. „Geht es dir jetzt besser?" fragte der Computer.
    Icho Tolot begriff. Die Syntronik hatte ihn gewähren lassen, um ihn von dem Problem des in ihm wachsenden Lebens abzulenken.
    Sobald er zusammenbrach und sich nicht mehr wehren konnte, würde sie die Anlage wieder einschalten.
    Er zog sich einige Meter weit zurück, dann fuhr er herum und rannte auf die Syntronik zu.
    Bruchteile von Sekunden vor dem Zusammenprall mit ihr wandelte er seine Molekularstruktur um und raste wie ein Block aus

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