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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vielen Stellen hatte sich Staub abgelagert.
    Staunend ging Icho Tolot weiter in die Halle hinein. Dabei stieß er immer wieder auf ähnliche Schächte in vergleichbaren Dimensionen. Zwischen ihnen erhoben sich Maschinenblöcke, die offenbar der Steuerung dienten und jeweils mit einer Computerstation versehen waren. Einige Bereiche der Anlage waren makellos sauber und wurden von robotischen Maschinen gepflegt. In anderen Bereichen standen oder lagen Roboter, die dem Alter zum Opfer gefallen waren und ihren Geist aufgegeben hatten. Hier waren die Anzeichen des Verfalls besonders deutlich.
    Damit war der Wissenschaftler in Icho Tolot angesprochen. Ihn interessierte nun nicht mehr nur, was in seiner Brust heranwuchs, sondern auch, wer diese Anläge gebaut hatte und warum. Er verspürte zugleich Impulse, die von ihr ausgingen und die ihn an die Lockrufe erinnerten.
    Eine Stimme meldete sich in ihm und warnte ihn davor, sich mit der Anlage zu befassen und dabei Zeit zu vergeuden. Sie wollte ihm deutlich machen, daß er von seinem eigentlichen Problem abgelenkt wurde, so daß sich dieses ungehindert entwickeln konnte, bis es für ihn unlösbar geworden war.
    Er schottete sich gegen alle Warnungen ab, wollte sie nicht hören. Er erlag der Faszination, die von der Technik einer fremden Zivilisation ausging. Je mehr er sich mit ihr befaßte, desto stärker wurde er von ihr angezogen. Er stieß auf technische Lösungen, die ihn in ihrer Genialität verblüfften und ihm die eigene Unzulänglichkeit in vieler Hinsicht bewußt machten.
    Es gelang ihm nach einigen Stunden, Verbindung mit dem zentralen Computer aufzunehmen - einer schon vor Jahrtausenden entwickelten Syntronik - und von ihr mehr und mehr Informationen zu erhalten.
    Auch hier trat der gleiche Effekt ein. Je mehr er mit ihr kommunizierte, desto höher stieg seine Achtung vor der Leistung der Obbythen, wie sich die Erbauer der Anlage genannt hatten.
    Tolot erfuhr, daß er dem letzten erwachsenen Exemplar dieses Volkes im Kampf unterlegen gewesen war. Danach war es nur noch ein Schritt bis zu der Erkenntnis, daß er die Keime der letzten beiden existierenden Wesen dieses Volkes in sich trug und daß es allein von ihrem Überleben abhing, ob es für immer unterging oder noch einmal eine Chance für eine Rückkehr erhielt.
    Geradezu beklommen war er, nachdem er herausgefunden hatte, wie altruistisch die Obbythen bei ihrem Versuch gehandelt hatten, die Völker der Galaxis Puydor vor den Auswirkungen einer erwarteten kosmischen Katastrophe zu schützen. Dabei hatten sie sogar ihre eigene Existenz aufs Spiel gesetzt.
    Daß sie sich geirrt hatten und die Katastrophe ausgeblieben war, änderte nichts an ihrer selbstlosen Haltung und ihrer grandiosen Leistung.
    Doch das alles änderte nichts daran, daß er sich nicht mit den beiden Keimen abfinden wollte, die in ihm heranwuchsen und ihr Volumen in regelmäßigen Abständen jeweils verdoppelten.
    Er haßte sie nach wie vor, weil sie ihm die Lebenskraft aus dem Leibe sogen und ihn am Ende töten. würden.
    Vergeblich suchte er nach einem Kompromiß, der es sowohl ihnen als auch ihm erlaubte zu überleben. Es gab keinen. Das machte auch ein eingehendes Gespräch mit der Syntronik deutlich. „Diese Lebensform ist so stark, daß du sie nicht überwinden kannst", eröffnete ihm der Computer. „Du wirst es bald merken. Ich kann dir nur empfehlen, deine letzten Stunden nicht im Kampf gegen sie zu verbringen, sondern sich mit dem zu befassen, was dein Leben bedeutet hat. Finde dich damit ab, daß dein Weg hier und heute zu Ende ist."
    Icho Tolot fuhr herum und rannte in die Halle hinein, um einen möglichst großen Abstand zwischen sich und den Computer zu legen.
    Er war ein Haluter. Er sollte sich damit abfinden, daß die Keime ihn umbrachten?
    Niemals!
     
    *
     
    „Wozu haben sie die Biester getötet?" fragte Gucky, als mehrere Stunden verstrichen waren, ohne daß die Nevever sich mit den erregten Insektoiden befaßt hatten. „Sie haben nur ihre Panzer aufgebrochen, aber sie haben nichts von dem Fleisch und nur wenig vom Blut angerührt. Warum nur?"
    Das war eine Frage, auf die weder Julian Tifflor noch die drei Rawwen, die Arrorer oder der Shuuke Ramman Orneko eine Antwort wußten. Sie alle hatten die Raumschiffe verlassen und hielten sich auf der Hochebene vor der Oase auf.
    Der Koraw Hotch-Kotta hätte vielleicht mehr gewußt, doch er konnte keine Auskunft geben.
    Er lag nach wie vor schnarchend unter den Bäumen der Oase und

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