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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefährten draußen warteten und hofften, daß ihr nichts geschah - und daß sie nicht vorzeitig entdeckt wurden.
    Was ist, wenn der Tunnel auf einmal zu eng für mich wird? fiel ihr plötzlich ein.
    Die ehemalige Agentin hatte sich darauf verlassen, daß die Schächte groß genug waren, wie fast überall üblich, um Reparaturen leichter zu ermöglichen.
    Aber wenn die Tampa nun als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung ausgerechnet die Kanäle zu ihren Büros kleiner angelegt hatten, um vielleicht höchstens eine Maus durchzulassen?
    Keine angenehme Vorstellung, alles wieder rückwärts hinauszumüssen. Dann konnte höchstens noch Treul eingesetzt werden, aber er würde vermutlich wirklich Stunden brauchen, um durchzukommen.
    Mondra verharrte schwer atmend; so erschöpft hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Die Dunkelheit und die Enge bedrückten sie. Sie litt zwar nicht unter Klaustrophobie, aber wenn man nicht genau wußte, worauf man sich einließ, trug das nicht zum Wohlbefinden bei.
    Ihr Instinkt befahl ihr, diesen Unsinn zu lassen. Ein Mensch war nicht für stockfinstere, fast hautenge Höhlengänge geschaffen.
    Sie blinzelte Schweißtröpfchen von ihren Wimpern und versuchte, die Dunkelheit mit ihren Blicken zu durchdringen. Kalte Luft zischte an ihr vorbei.
    Glücklicherweise war das System über Nacht abgestellt, sonst wäre es hier drin wahrscheinlich nicht auszuhalten gewesen.
    Irgendwoher, von einem anderen Kanal, hörte sie leise Geräusche, wie ein Trippeln und Fiepen, und einen metallischen Klang. Sie ignorierte ihn.
    Mondra konnte nicht davon ausgehen, daß sie das einzige Lebewesen hier drin war, Tiere fanden überall einen Weg, sich einzunisten.
    Die ehemalige Zirkusartistin robbte ein Stück weiter. Plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde es eben dahingehen. Irgendwo mußte dann auch die Abzweigung zu finden sein.
    Ermutigt, durch die Steigung nicht mehr belastet, kam sie schneller voran, bis sie einen leichten, wärmeren Hauch an der linken Wange spürte. Sie glaubte auch, daß es da nicht mehr ganz so finster wäre.
    Die Abzweigung, das muß sie sein, anders ist es gar nicht möglich, dachte sie hoffnungsvoll.
    Sie schaffte es irgendwie, sich in Richtung des wärmeren Luftstroms zu krümmen. Zu spät merkte Mondra, daß ihr Oberkörper über eine Kante rutschte, und dann ging es steil abwärts.
    Mondra, durch den Umhang stark behindert, mußte sich mit dem ganzen Körper dagegen stemmen, um nicht haltlos bis zum Ende zu rutschen und alles zunichte zu machen. Schließlich stieß sie mit dem Kopf relativ sanft an das Ende des Schachtes.
    Immerhin war der Kanal nicht enger geworden. Jetzt mußte sie es nur noch schaffen, die Hände so weit vorzubringen, daß sie die Verkleidung lösen konnte. Sie war nicht allzu stark befestigt. Mit ein wenig Geschick und ihrem unentbehrlichen Mikro-Allzweckwerkzeug, das sie selbst in Unterwäsche noch bei sich trug. war das zu schaffen.
    Ganz vorsichtig hob Mondra den Deckel an und orientierte sich kurz. Sie hatte Glück, der Kanal endete nur einen Meter über einem Tisch. Vorsichtig stellte sie den Deckel unten ab. packte den Umhang und ließ sich langsam mit ausgestreckten Händen nach unten gleiten.
    Ein paar Sekunden verharrte sie in atemloser Spannung.
    Nichts rührte sich. Der Raum war nüchtern eingerichtet: ein paar Arbeitstische, Terminals, sonstige technische Anlagen, mehr nicht.
    Nur ein Terminal zeigte Leben: die Überwachungsanlage, die als Säule neben dem Eingangsschott stand. Mondra zog den Umhang fester um sich, glitt von dem Tisch herunter und schlich langsam zu dem Terminal Wenn diese Anlage so aufgebaut ist, wie man es als logisch annehmen mochte, ist es einfach, überlegte sie.
    Diese Systeme mußten sehr einfach zu bedienen sein - entweder per Fernsignal ver- oder entriegelbar und am Terminal mit wenigen Befehlen. Eine Innenanlage wie diese, nur für ein Büro, wurde nicht lodiert; die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlalarm bei vielen Angestellten und Besuchern war zu hoch.
    Meist genügte bei solchen Geräten ein Tastendruck für AN oder AUS.
    Mondra studierte die Leuchtanzeige und die Kontrollen. Fünfzig Prozent Chancen.
    Nur Geduld, nichts übereilen. Die paar Minuten konnten die anderen draußen noch warten.
     
    *
     
    „Norman? Wo bist du denn, Kleiner?" Goriph war kurz davor, dunkelgrün anzulaufen.
    Nur eine Minute hatte sie nicht aufgepaßt, und schon war der Kleine ausgerissen.
    Der kleine Elefant machte sich

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