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1919 - Die Goldnerin

Titel: 1919 - Die Goldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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inzwischen einen Spaß daraus, Versteck zu spielen. Auf der GLIMMER mit ihren zahlreichen Einrichtungsgegenständen, Gängen und Winkeln gab es jede Menge Möglichkeiten, wenn man noch nicht einmal einen halben Meter hoch war. Außerdem gab es immer wieder etwas zu entdecken.
    Die Aufregungen der letzten Monate hatte Norman gut überstanden. Inzwischen begann er nicht mehr bei jeder trüben Stimmung zu zittern, sondern wartete ruhig ab, was geschah. Sein Vertrauen zu seiner Herrin war inzwischen grenzenlos, und an die anderen hatte er sich so sehr gewöhnt, daß er gern bei ihnen blieb.
    „Norman, antworte gefälligst, wenn ich dich rufe!" mahnte Goriph. „Ich weiß genau, daß du mich hören kannst!"
    Keine Antwort. Goriph machte sich auf die Suche nach dem Kleinen. Die Swoon-Frau war froh, in letzter Zeit öfter die Aufsicht für ihn übernehmen zu dürfen; die Verhätschelung des liebebedürftigen jungen Wesens war ein kleiner Trost dafür, daß sie ihren Kinderwunsch weiterhin auf unbestimmte Zeit hinausschieben mußte. Sie konnte sich zwar zusammenreißen, aber trotzdem mußte sie mit ihren Gefühlen irgendwohin, sie konnte sie nicht ständig unterdrücken. Norman bot da einen kleinen Ausgleich, und sie fühlte sich im Augenblick leidlich ausgeglichen. Wenn er nicht gerade wieder ausrückte und sie fürchten mußte, daß er Poulton Kreyn über den Weg lief.
    Unwillkürlich beschleunigte sie ihren Schritt Richtung Zentrale. Wenn Poulton dort war. aber ohne Norman, konnte sie in aller Ruhe in den anderen Bereichen weitersuchen. Wenn der Kleine das Spiel irgendwann satt hatte, würde er sie mit seinem Rüssel ohnehin von selbst aufspüren.
    Hörte sie da nicht eine Stimme um die Ecke? Kam sie nicht aus Kreyns Kabine?
    Es war ein undeutliches Gemurmel. sie verstand kein Wort. Es genügte dennoch, sich das Schlimmste auszumalen.
    Allerdings wollte sie nicht den Raum stürmen, sondern zuerst die Lage sondieren - für den Ertruser war sie kaum größer als ein Käfer und daher sehr leicht zu zerquetschen.
    Vorsichtig näherte sich Goriph der offenen Kabine und linste um die Ecke.
    Was sie dann sah, verschlug ihr vollends die Sprache. Völlig irritiert schnappte sie nach Luft.
    Poulton Kreyn saß auf dem Boden, neben ihm stand Norman und ließ sich füttern. Dazu kraulte ihn der Ertruser mit der freien Hand behutsam hinter den Ohren.
    „Das schmeckt, mein Kleiner, wie?" murmelte der Riese mit gedämpfter Stimme, soweit es ihm möglich war. „Ja. stopf nur alles rein, aber paß auf, daß dir nicht schlecht wird! Ich spreche aus Erfahrung. Wenn du das hier fertig hast, gehst du wieder zurück, bevor uns jemand sieht...„ Norman drehte plötzlich den Kopf und schnorchelte zum Eingang. Fröhlich trompetend, immer noch schmatzend. wackelte er auf Goriph zu, die sich nicht mehr länger verstecken konnte und sich nun offen zeigte. Für einen Moment war Poulton Kreyn wie erstarrt. Dann sprang er auf und war mit einem so schnellen Satz bei der Swoon-Frau, daß sie nicht einmal aufschreien konnte. Er packte sie und hob sie hoch, hielt sie dicht an seinen großen Mund und bleckte seine Zähne „Ein Wort von dir", zischte er, „nur eine einzige Silbe zu den anderen, und ich zerreibe dich zwischen meinen Handflächen wie ein Stück Kuchen, zu vielen kleinen Bröseln, das schwöre ich dir!"
    Vor Angst und Schrecken wurde sie fast ohnmächtig. Norman tupfte sfr spielerisch mit seinem Rüssel an und gab sich beste Mühe, wie ein Erwachsener zu klingen.
    Poulton Kreyn setzte Goriph unsanft ab.
    „Haben wir uns verstanden?" brüllte er in gewohnter Lautstärke.
    Der Ertruser wartete keine Antwort ab, sondern stampfte an ihr vorbei zurück zur Zentrale. Er konnte sicher sein, daß die zerbrechliche Swoon seine Drohung erst nahm und es niemals wagen würde, sein Geheimnis preiszugeben.
    Die allerdings glücklich war, nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte. Es gab also stets Hoffnung, selbst für so frustrierte Männer wie Kreyn.
    Sie würde dieses Geheimnis tief in sich bewahren. sogar vor Treul, solange es Ring Das sah sie dem Ertruser gegenüber als Achtungsbezeigung an, die sie ihm schuldete - und natürlich Norman.
     
    8.
     
    Das Blabane sah schon von außen nicht gerade vertrauenerweckend aus Allerdings trug die Lage bereits zu diesem Eindruck bei. Rings um das Ge bäude lagen mehrere andere Häuser, vor denen sich Wesen verschiedenster Völker drängten. Eine Gruppe großer Prolongiden stand singend herum,

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