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1925 - Fremde über Alashan

Titel: 1925 - Fremde über Alashan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausreichendes Bild der Thorrimer-Zivilisation gezeichnet.
    „Wir dringen langsam in das System ein", sagte Braxen. „Sobald eine interessante Ortung erfolgt, will ich sie auf dem Schirm haben."
    „Die Thorrimer bedeuten keine Gefahr für uns, Kommandant", sagte Offhar. „Sollten sie wirklich etwas mit der KOMPANIE zu tun haben, haben wir schon gewonnen. Sie werden sich unseren überlegenen Waffen beugen."
    „Sie werden uns anflehen, sie am Leben zu lassen", zischte der Kommandant. Braxen rieb sich das Froschmaul. „Aber irgendwie paßt das alles nicht zusammen."
    „Ich wollte es nicht so deutlich sagen, großer Braxen", schleimte Offhar.
    Dem Kommandanten wurde fast übel von soviel gespielter oder nicht gespielter Unterwürfigkeit. Für einen Moment sehnte er sich Ioguhr zurück. Er liebte Männer, die notfalls mit ihm in den Tod gingen und für ihn jeden Meineid schworen, aber keine solchen Kriecher wie Offhar.
    „Wir werden sehr bald Bescheid wissen", verkündete Braxen.
    Die ROPICA drang langsam in das System ein. Sie näherte sich dem zweiten Planeten, und die erste Ortung, die sie machte, war die von 55 im Orbit um Thorrim treibenden Dscherro-Boliden! Er vermißte die Burg, aber das sagte Braxen nicht.
    „Was soll das?" entfuhr es ihm. „Die Dscherro hier im Thorrtimer-System? Sollten sie etwas mit dem Howalgonium zu tun haben?"
    „Wir sollten auf der Stelle verschwinden", riet Offhar. „Mit den Dscherro ist nicht zu spaßen, mein Kommandant. Ihren Waffen und ihrer Kampfeswut haben wir nichts entgegenzusetzen!"
    „Unsinn!" preßte Braxen hervor. „Wir werden es bestimmt nicht zum Kampf mit ihnen kommen lassen. Aber wir werden sie anrufen und hören, was sie hier zu suchen haben."
    „Und wenn sie doch etwas mit der KOMPANIE zu tun haben?"
    „Fahrt drosseln!" befahl Braxen, ohne darauf einzugehen. „Wir stoppen, bis wir Kontakt zu den Dscherro hatten und wissen, was sie hier wollen!"
    Was er niemandem sagte: Die 55 Dscherro-Schiffe wären unter anderen Umständen auch für ihn ein Grund gewesen, sich schleunigst aus dem Staub zu machen. Da er sich jedoch unter Erfolgsdruck befand, mußte er gute Miene zum möglicherweise bösen Spiel machen. Er mußte also die Dscherro anfunken lassen.
    Die Dscherro als High Tech-Lieferanten? Das erschien Braxen als ausgeschlossen; ebensowenig wie die Thorrimer.
    Als sein Schiff nahe genug war, ließ er die kriegerischen Gesellen anfunken. Doch sooft er es auch tat, es kam keine Antwort. Es war gerade so, als lebe an Bord der Boliden niemand mehr.
    „Es ist, als lebe dort keiner mehr", hörte Braxen von Offhar.
    In diesem Moment hätte er ihn umbringen können.
    „Das sehe ich auch!" fuhr er seinen Ersten an. „Aber wie ist das möglich? Es gibt weit und breit niemanden, der es mit ihnen aufnehmen würde - geschweige denn sie besiegen könnte."
    „Und wenn die Dscherro auf Thorrim gelandet wären?" fragte Makknarn, der Funker. „Ich meine, mit ihrer Burg und mit Beibooten ..."
    Das wäre natürlich eine Möglichkeit, dachte Braxen. Aber er glaubte nicht daran. Was sollte sie an den Thorrimern reizen? Bei ihnen gab es nicht viel zu holen - oder doch?
    „Versuche es noch einmal, Makknarn!" verlangte der Kommandant. Doch auch jetzt erhielt er keine Antwort. Die Dscherro-Schiffe trieben fahrtlos und ohne ihre Konstellation zu verändern, um den Planeten, wie künstliche Satelliten, schweigend und tot. Irgend etwas war hier geschehen, und Braxen hatte keine Ahnung, was es gewesen war. Der Anblick der schweigenden Boliden hatte etwas Unheimliches. Der Gedanke, sie beim Anflug auf Thorrim in seinem Rücken zu haben, behagte dem Kommandanten überhaupt nicht. Dennoch, er mußte es tun, wenn er je wieder in sein Heimatsystem zurückkehren wollte.
    „Wir nähern uns Thorrim weiter!" befahl er.
     
    *
     
    Kostnar war Chefwissenschaftler an Bord der ROPICA, Deletum hatte die Beiboote sowie deren Besatzungen unter sich, und Ansgur fungierte als Leiter der medizinischen Station.
    Gemeinsam waren ihnen die Loyalität zur politischen Führung des Reiches sowie der feste Glaube an deren Ziele.
    Wenn sie Kritik an Kommandant Braxen übten, dann geschah das still und heimlich, ohne Zeugen. Sie wollten noch einige Jahre leben, und Ioguhrs Ende hatten ihnen wieder vor Augen geführt, wie gut sie daran taten.
    Doch nun war das Maß voll, nun mußten sie eingreifen. Braxen war nicht nur drauf und dran, Verrat am Imperium zu üben, er riskierte nach der Entdeckung der Dscherro

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