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1929 - Der General der Träumerin

Titel: 1929 - Der General der Träumerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Galaxis Puydor gesichtet worden war. Es sei aber nur noch die vordere Hälfte des Generationenschiffs vorhanden.
    Nach Abschluß der Gespräche flog die OKKURA den Planeten Iriff an, der von umweltangepaßten Rawwen bewohnt wurde.
    Kurz nach dem Start erschien die Hofkommunikatorin Kantal-Artas in der Zentrale, nachdem sie sich tagelang nicht hatte blicken lassen. Hochmütig blieb sie am Eingang stehen und blickte in die Runde. „Ich habe mit dir zu reden, Ogal-Borstik", sagte sie.
    Dabei ließ ihr Ton keinen Zweifel daran aufkommen, daß der junge Koraw zu gehorchen und zu ihr zu gehen hatte.
    Der Bagarn erhob sich aus 'seinem Sessel. Er hatte sich in den letzten Tagen verändert.
    Nachdem Julian Tifflor ihn energisch angepackt hatte, war er offenbar zur Besinnung gekommen. Er hatte gemerkt, daß er mit seinen Eskapaden an Bord des Raumschiffes niemandem imponierte. Da er zugleich wußte, daß Kran-Hoka ihm als Kommandant und Spezialist weit überlegen war, versuchte er gar nicht erst, die Befehlsgewalt auszuüben, sondern beschränkte sich auf - seine Rolle als Passagier, den man allerdings in die Beratungen mit einbezog. Dieser Persönlichkeitswandel war der Kommunikatorin entgangen, da sie nach ihrem Niesanfall ihre Kabine nicht mehr verlassen hatte. „Wir wollen es kurz machen", sagte der Bagarn. „Ich habe nichts mit dir zu bereden.
    Geh mir aus den Augen!"
    „Was ... was fällt dir ein?" stammelte sie erschrocken. „Dein Vater hat mir Vollmacht erteilt."
    „Richtig! Und ich bin der Nachfolger meines Vaters und als Regent in vermutlich nicht allzu langer Zeit im Amt", fuhr er sie an und schritt drohend auf sie zu. „Wenn du nicht sofort verschwindest, werde ich dich und deinen ganzen Clan aus den höheren Regionen unserer Gesellschaft verbannen. Und jetzt - raus!"
    Kantal-Artas war in dieser Situation auf einmal viel zu unentschlossen. Sie wagte es nicht, sich aufzulehnen, gab den Widerstand augenblicklich auf und hatte so den Kampf gegen den Bagarn verloren, bevor er eigentlich begonnen hatte. Sie flüchtete geradezu aus der Zentrale, zog sich in ihre Kabine zurück und ließ sich wiederum einige Tage lang nicht blicken.
    Wenn Ogal-Borstik seinen Triumph genoß, ließ er es sich nicht anmerken. Er setzte sich nicht wieder in seinen Sessel, sondern wandte sich an den Kommandanten. „Ich weiß nichts von den Iriffen", eröffnete er ihm und hakte die Auseinandersetzung mit der Kommunikatorin so schnell ab, als sei sie unwichtig. Nur das triumphierende Funkeln in seinen Augen ließ erkennen, daß er sich ihrer Bedeutung für ihn und sein künftiges Leben bewußt war. „Gibt es etwas Besonderes an diesem Volk?"
    „Die Iriffen haben sich schon vor etwa 30.000 Jahren von den anderen Rawwen abgesondert", antwortete Kran-Hoka, dem die neue Haltung des Bagarn sichtlich gefiel. „Nach einem Befreiungskrieg haben sie sich selbständig gemacht. Sie sind durchschnittlich eineinhalb Meter groß, haben eine schorfig wirkende Haut mit grauen Schuppen und sind last so breit wie groß. Sie herrschen über 23 Sonnensysteme und leben weitgehend isoliert.
    Man sagt, daß sie ausgesprochen stur sind und daß sie jede Bindung zu den Rawwen und uns Koraw ablehnen. Ich selbst habe noch nicht mit ihnen zu tun gehabt und kann daher nur wiedergeben, was an allgemeinen Informationen über die Iriffen im Umlauf ist."
    Drei Tage später näherte sich die OKKURA dem Planeten Iriff, der Zentralwelt der Umweltangepaßten. Schon als das Raumschiff die Bahn der äußeren Planeten erreichte, meldete sich eine Wachstation.
    Julian Tifflor beschrieb, weshalb sie angereist waren und welche Gefahr von Jii'Nevever drohte. Das breite, kraftvoll wirkende Gesicht des Iriffen, das vor ihm im dreidimensionalen Holo-Monitor erschien, war von Mißtrauen und klarer Ablehnung gekennzeichnet. Tiff spürte sofort, daß seine Worte die angestrebte Wirkung nicht erreichten. Tatsächlich unterbrach ihn der Iriffe schon bald. „Wir sind nicht an Gesprächen interessiert", ließ er ihn wissen. „Nachdem wir seit dreißigtausend Jahren unser eigenes Leben führen, solltet ihr allmählich begriffen haben, daß wir Iriffen unsere Probleme alleine lösen."
    „Das werdet ihr in diesem Fall nicht können", entgegnete der Terraner, „denn mittlerweile sind nach zuverlässigen Quellen über achtzig Welten in die Hände Jii'Nevevers gefallen, und täglich kommen weitere hinzu. Die Träumerin wird auch vor eurer Tür nicht haltmachen. Ihre Waffe sind die

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