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1929 - Der General der Träumerin

Titel: 1929 - Der General der Träumerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer noch besser als Pfeffer in den Hintern! Das nächstemal gebe ich ihr weniger.
     
    6.
     
    Die beiden Triebfedern unseres Handelns sind der Eigennutz und die Furcht. Beide zerstören dich, wenn du ihrer nicht Herr wirst, wenn du zuläßt, daß sie dein Leben bestimmen.
    Hannas-Obortga, Philosophische Schriften zur Jahrtausendwende, Wanseroo, Koraw im 37. Jahr der Herrschaft Ogal-Achuas
     
    *
     
    Der Planet Jonque-Tor erwies sich als eine kalte, karstige Welt mit nur dünner Sauerstoffatmosphäre. Als Versammlungsort für die nomadisierenden Rawwen war er geeignet wie nur wenige andere, da hier keinerlei Störungen zu erwarten waren.
    Als die drei Galaktiker mit der OKKURA auf dem dritten Planeten der Sonne Tor eintrafen, waren bereits 17. große Keilraumer der Rawwen dort. Ortungschef Acca-Kohar nahm sofort Verbindung mit ihnen auf und bat um eine Konferenzschaltung für eine wichtige Unterredung.
    Die Rawwen stimmten zu. Wenig später bauten sich in einem Raum unterhalb der Zentrale siebzehn Holowürfel vor Julian Tifflor, Icho Tolot, Gucky und Ogal-Borstik auf, der darauf bestand, an der Besprechung teilzunehmen. Kantal-Artas hatte sich seit Stunden nicht mehr blicken lassen. Sie hielt sich in ihrer Kabine auf und pflegte wohl ihre Nase.
    Die Holowürfel füllten sich. So entstand der Eindruck, als hätten sich siebzehn Rawwen im Raum eingefunden. Lediglich die unterschiedliche Beleuchtung, der sie an Bord ihrer Raumschiffe ausgesetzt waren und die sich in den Lichtemperaturwerten manifestierte, machte deutlich, daß es sich um dreidimensionale Abbilder handelte. Bei den syntronisch gesteuerten Holos auf Raumschiffen der Galaktiker wurden derartige Unterschiede automatisch ausgeglichen. Die Technik der Rawwen war jedoch noch nicht so weit, daß sie dieses Problem bewältigte.
    Tifflor brauchte nicht viel zu sagen. Kaum hatte er begonnen, von Jii'Nevever zu reden, als ihm auch schon einer der Rawwen ins Wort fiel. „Mein Name ist Minisson-Add", stellte er sich vor. Der Rawwe sprach langsam und schwerfällig, da er mühsam nach den passenden Worten suchte, und unterstrich jeden Satz, indem er mit den Händen gestikulierte. „Wir wissen, was geschieht. Wir haben uns hier versammelt, weil uns das Problem Jii'Nevever auf den Nägeln brennt. Bis vor wenigen Tagen wußten wir nicht einmal etwas von ihr, aber jetzt ... Die Träumerin hat sich bereits auf drei Generationenschiffen eingenistet. Einige von uns haben kurze Funkverbindungen mit den Kommandanten dieser Raumer gehabt und konnten aus ihrem Verhalten und ihren Reden klar erkennen, was passiert ist."
    „Und welche Schlüsse zieht ihr daraus?" fragte der Terraner. „Vorläufig noch keine", antwortete Minisson-Add, der sich als Sprecher der Rawwen zu empfinden schien. Er war ein wuchtig gebauter Mann mit einem auffallend großen Kopf, stark hervorquellenden Augen und einer grünen Schuppenhaut. „Wir brauchen Unterstützung", erklärte Tifflor und setzte den Rawwen auseinander, was hinsichtlich des Tronium-Azints zu tun war. „Dazu brauchen wir eure Raumschiffe."
    „Wir können unsere Generationenschiffe nicht gegen Jii'Nevever einsetzen", lehnte der Echsenartige ab. „Wir sind bereit und entschlossen, gegen die Träumerin zu kämpfen, und wir unterstützen jeden, der sich gegen sie stellt. - Du solltest jedoch bedenken, daß die Generationenschiffe zugleich auch die unersetzlichen Lebensräume für unsere Sippen sind, die wir auf keinen Fall gefährden dürfen."
    Dieses Problems waren sich die drei Galaktiker von Anfang an bewußt gewesen.
    Deshalb versuchten sie, gemeinsam mit den Rawwen eine Lösung zu finden, doch obwohl sich die Verhandlungen - mit langen Unterbrechungen - mehr als drei Tage hinzogen, kam mehr als ein Versprechen nicht heraus.
    Die Rawwen beteuerten, daß sie sich intensiv um eine Lösung bemühen und daß sie Raumschiffe zur Verfügung stellen würden, bedauerten aber, dafür noch Zeit zu benötigen.
    Icho Tolot nahm die Gelegenheit wahr, sich bei den Rawwen nach der INTURA-TAR zu erkundigen, jenem Generationenschiff, auf dem einst Guu'Nevever mitgereist war und auf dem er den Tod gefunden haben sollte. Der Name war den Rawwen ein Begriff, doch hatte keiner von ihnen zu der darauf lebenden Orr-Sippe Kontakt. Sie waren bis auf den heutigen Tag zu ihr auf Distanz geblieben, weil' es ihrer Ansicht nach in dieser Sippe zu viele verdrehte Sektierer und Spinner gab.
    Immerhin wußten sie, daß die INTURA-TAR zuletzt im Zentrumsgebiet

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