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1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungnädig.
    „Sie sendet keine Koordinaten, sondern ein Hyperspektrum; leider ziemlich zerfleddert. Soll wohl einen Stern darstellen, der starke Fünf-D-Emissionen aufweist. Mehr ist aus diesem Funksalat nicht zu erkennen."
    Ohne den Sternenkatalog der Thorrimer wären sie aufgeschmissen gewesen. So aber rechnete der Syntron hoch, daß fünf Sonnen mit einem solchen Spektrum existierten. Drei davon lagen weitab des Einsatzgebiets der GOOD HOPE III. Die beiden übrigen kamen in Frage.
    Hornung wählte den Stern willkürlich aus. Es handelte sich um eine Sonne, 514 Lichtjahre von Thorrim entfernt. Die ALVAREZ beschleunigte erneut und stürzte sich zwei Minuten später in das künstliche Black Hole des Hamiller-Punkts.
    Der Kommandant zählte die Sekunden. Ein greller Lichtblitz kündete die Ankunft im Zielgebiet an. Der grelle, weißblaue Stern besaß einen Gasriesen als Begleiter. Das war für Sterne dieser Klassifikation nichts Ungewöhnliches. Feste Himmelskörper gehörten nicht zu ihrem Repertoire.
    Die ALVAREZ raste quer durch das Sonnensystem und bremste ab. Die Entfernung zum Planeten schrumpfte rasch.
    „Nichts", stellte Foo fest. „In diesem System hält sich kein Schiff auf. Wir hätten längst ein Echo hereinbekommen. Übrigens, unsere Gravitraf-Speicher zeigen einen deutlichen Energieabfall an. Wir müssen bald wieder tanken."
    Hinter dem Gasball des Planeten nahmen sie für einen winzigen Augenblick einen dunkelblauen Lichtblitz wahr, eine typische Eruption in den oberen Atmosphärenschichten solcher Welten.
    „Das falsche System", knurrte Kreiloz. „Los, los, weiter! Vielleicht können wir noch retten, was zu retten ist."
    Die ALVAREZ beschleunigte erneut und raste einmal mehr auf das winzige Black Hole zu, das sich in Flugrichtung aufbaute.
     
    13.
     
    Gia de Moleon verspürte dieselbe innere Unruhe in sich, die sie damals nach der Versetzung Alashans durch das Faktorelement befallen hatte. Sie rechnete es ihrem untrüglichen Instinkt zu, der ihr mitteilte, daß jeden Augenblick eine gravierende Änderung in der bisherigen Situation eintreten konnte.
    Und auf diesen Instinkt hatte sie sich noch immer in ihrem bisherigen Leben verlassen können.
    Entschlossen verließ sie ihr Büro und suchte die Ortungszentrale des TLD-Towers auf. Zu ihrer Überraschung hielt sich Stendal Navajo dort auf.
    Gemeinsam starrten sie zusammen mit den diensttuenden Agenten auf die Anzeigen der Terminals. Die Mittagszeit war beinahe vollständig verstrichen. Auf dem Raumhafen von Zortengaam lagen die Schiffe der Thorrimer in Startbereitschaft und warteten auf das Signal der TLD-Chefin.
    Die Gespräche mit dem König der Thorrimer waren erfolgreich verlaufen. Corn Mark& hatte eingewilligt, seine Flotte für den Rettungsversuch zur Verfügung zu stellen. Gia de Moleon schwor sich, die zahlreichen Großzügigkeiten der Thorrimer irgendwann einmal auszugleichen.
    „Du rechnest also auch damit, daß sie bald zurückkehren." Stendal Navajo sprach von den Hamaraden.
    „Sag bloß, es würde dich wundern."
    „Wir haben eine Ortung", meldete einer der Agenten. „In sieben Lichtjahren Entfernung messen wir einen starken Fünf-D-Schock."
    „Wie stark?"
    „Mindestens zehn Schiffseinheiten."
    „Aus welcher Richtung?"
    „Galaktischer Randbezirk."
    Das war die Richtung, aus der die beiden Schiffe Alashans für gewöhnlich die letzte Etappe ins geheimgehaltene Thorrtimer-System zurücklegten.
    „Es können noch Wetten abgegeben werden", murmelte der Bürgermeister. „A oder G?"
    Er meinte ALVAREZ oder GOOD HOPE III.
    „Die Hamaraden wollen uns in Sicherheit wiegen, Stendal." Gia de Moleon handelte, ohne lange zu zögern.
    Sie erteilte den Thorrimer-Schiffen die Starterlaubnis und wies sie an, außerhalb des Thorrtimer-System in Position zu gehen. Auch das war mit dem König abgesprochen.
    Es kam jedoch gar nicht dazu. Als die Einheiten die Atmosphäre des Planeten verließen, brach über das einsam gelegene Sonnensystem ein 5-D-Schock von irregulären Ausmaßen herein.
    Stendal Navajo zuckte zusammen.
    „Die SOL?" ächzte er. „Wäre das riesige, alte Schiff zu derartigen Emissionen fähig?" Seinem Gesicht nach glaubte er daran.
    Einen Augenblick später donnerte der Verursacher in das Einsteinsche Kontinuum hinein und ließ die Skalen der Orter bis zum Anschlag springen.
    Es war nicht das befürchtete Flaggschiff Shabazzas. Es handelte sich um zwei aneinandergeklebte Kugeln von vergleichsweise geringem Durchmesser, die

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