1933 - Jagd auf Unsichtbare
an sich zu ziehen. Nur für einen Augenblick, aber der reichte Bull, um sich seiner Sache ganz sicher zu sein.
Er kannte seinen Freund mehr als zweieinhalbtausend Jahre lang.
*
Es ging jetzt darum, die drei Leichen möglichst unbemerkt verschwinden zu lassen - eine Notwendigkeit, die Perry Rhodan ob ihrer Grausamkeit Schauder über den Rücken jagte. Es ging darum, die Leichen von drei vielleicht lebensfrohen Wesen zu „beseitigen", die noch am Leben hätten sein können, wenn sie nicht gerade hier und jetzt den Weg der Terraner und des Oxtorners gekreuzt hätten.
Trabzon Karett stellte inzwischen erleichtert fest, daß nicht der zerstörte Kopf des Servorobots die Positronik der Maschine beherbergt hatte, sondern daß sie sich gut geschützt im ovalen Leib befand und von ihm, wie er meinte, ziemlich problemlos ausgelesen werden konnte.
Perry Rhodan registrierte es mit Erleichterung, doch mit seinen Gedanken war er immer noch bei den drei Opfern.
„Bully, du könntest mich begleiten", sagte er. „Wir schaffen die Companeii im Schutz der Deflektorfelder in eine TransZ-Kapsel und verlassen mit ihnen das Empirium. Im freien Raum setzen wir sie aus. Mehr als ein Weltraumbegräbnis können wir ihnen nicht bieten, und hierbleiben können sie auf gar keinen Fall."
„Einverstanden", stimmte Reginald Bull zu. „Hauptsache, ich komme hier für ein paar Minuten raus.
Mir wird nämlich die Luft zu knapp."
Rhodan nickte. Er verstand, was der Freund sagen wollte, durfte aber im Interesse der Gruppe keinen Kommentar abgeben.
„Ihr anderen bleibt bitte zurück und unternehmt nichts, bis wir zurück sind", appellierte er an die Gefährten. „Vor allem, zerfleischt euch nicht weiter gegenseitig."
„An mir prallt alles ab", versicherte der Oxtorner mit einem ausdruckslosen Gesicht.
Perry gab Bull einen Wink. Dann überwand er sich und legte sich zwei der relativ leichten Toten über die Schultern. Bully nahm den dritten. Im Schutz des Unsichtbarkeitsfelds verließen sie das Versteck und machten sich auf den Weg zu den Dockingstationen der Kapseln.
Beide sprachen kein Wort, bis sie eine verfügbare Kapsel gefunden und die drei Leichen darin abgeladen hatten. Die Pilotenkabine, in der Bull und Rhodan Platz nahmen, konnte gegen den hinteren Teil der Kapsel hermetisch abgeschlossen werden.
Sie legten vom Empirium ab und gaben der Positronik der Kapsel zu verstehen, daß sie in den freien Raum steuern wollten. Sie gehorchte, und rund eine Viertelstunde später waren sie so weit vom Empirium entfernt, daß Rhodan die Positronik stoppen ließ.
Rhodan schaute seinen alten Freund an. „Was wir tun, ist eigentlich ziemlich schäbig", sagte er langsam. „Aber ich sehe keine andere Möglichkeit."
Bully schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht." Es klang gepreßt. „Es wundert mich ohnehin, daß alles so glattgeht und wir die drei Toten so problemlos hierherbringen konnten."
„Wer in den Ring von Zophengorn kommt, muß normalerweise dermaßen viele Hürden überwinden, daß alle davon ausgehen, daß es so etwas ..." Rhodan wies auf die drei Toten. „Na ja, so etwas ist wohl noch nie passiert."
Er befahl der Positronik, den hinteren Teil der Kapsel zu öffnen. Sie tat es.
Die Leichen der drei Companeii wurden ins Vakuum hinausgesaugt und trieben, sich überschlagend und um mehrere Achsen drehend, der fernen braunen Sonne entgegen. Perry Rhodan sah ihnen nach, bis sie zu winzigen Punkten geworden waren und dann verschwanden.
„Ihre Götter mögen ihrer Seele gnädig sein", sagte Perry. „Hätten wir nur vorher versucht, mit ihnen zu reden! Hätten wir sie darauf angesprochen, warum sie uns beobachten!"
„Die richtigen Worte findet man immer erst hinterher", meinte Bull. „So wie zum Beispiel du. Du schweigst dich auch aus, stimmt es nicht?"
Perry gab der Positronik den Befehl, zum Empirium zurückzukehren, dann erst drehte er sich zu Bull um und fragte, was er mit seiner Bemerkung gemeint habe.
„Tu doch nicht so", sagte sein Freund. „Jeder, der nicht ganz blind ist, sieht doch, was zwischen dir und Mondra Diamond abläuft. Ihr seht euch nicht an, ihr sprecht nicht miteinander, ihr geht euch aus dem Weg.
Perry auch ich bin alt genug, um einige Dinge zu wissen und zu erkennen. Dazu zählt, daß jemand sich einem anderen gegenüber nur so verhält, wenn er entweder in ihn verliebt ist oder etwas mit ihm hatte. Ist es so?"
Um Perry Rhodans Mundwinkel zuckte es. „Und wenn?" fragte er. „Wenn es so
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