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1937 - Stimmen aus dem Hyperraum

Titel: 1937 - Stimmen aus dem Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bildschirm mit einer Mischung aus Faszination und Unbehagen. Faszination, weil der blasse Teint, der erbsengroße, rauchfarbene Perlamarm im rechten Nasenflügel, die modische Kleidung seines Gesprächspartners - auch wenn er davon jetzt nur den oberen Teil eines Hemdes und eines Blazers des absolut sündhaft teuren Modeschöpfers Chef ausmachen konntevon jenem Erfolg kündeten, den er selbst sich sehnlichst wünschte.
    Unbehagen deshalb; weil er diesen Erfolg nicht um jeden Preis begehrte. Und sich bei ihm in letzter Zeit gewisse Zweifel eingeschlichen hatten.
    J. J. war einfach zu smart, zu aalglatt.
    Brant fragte sich, ob der Milliardär in Wirklichkeit ein falsches Spiel trieb.
    „Natürlich", sagte er. „Was erwartest du von mir? Die Leitung ist abhörsicher."
    „Ausgezeichnet", erwiderte Joskar Jankinnen lächelnd. „Dir sind natürlich die verstärkten Aktivitäten der terranischen Sicherheitskräfte aufgefallen?"
    „Allerdings. Ich frage mich schon, was das soll. Will Paola Daschmagan nach dem Dscherro-Fiasko nun zeigen, daß sie gewillt ist, einen härteren Kurs zu fahren?"
    Jankinnens Lächeln wurde um eine Spur schwächer, als wolle er eine gewisse Enttäuschung zum Ausdruck bringen.
    „Glaubst du das wirklich?" fragte er. „Kommt dir diese Deutung nicht selbst ein wenig dünn vor?"
    Solder Brant zuckte mit den Achseln.
    „Sagt dir der Name Vincent Garron etwas?" schien Jankinnen abrupt das Thema zu wechseln.
    Ein weiteres Achselzucken.
    „Garron hat vor siebzehn Jahren eine -gewisse traurige Berühmtheit als sogenannter Todesmutant erlangt", erklärte der Milliardär. „Er hat damals mindestens achthundertdreiundvierzig Menschen und Fremdwesen getötet. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen."
    Solder Brant schwante Furchtbares.
    „Man hat ihn gefaßt und auf dem Medo-Mond Mimas inhaftiert", fuhr Jankinnen fort. „In einem isolierten Hochsicherheitsgebäude für abnorme Gewaltverbrecher, dem sogenannten Para-Bunker. Garron ist nach meinen Informationen Teleporter, Suggestor, Mikro-Frequenter und Hyperceptor was auch immer das sein mag. Und jetzt ist er entflohen, und Cistolo Khan hat den Notstand ausgerufen und ihn zum Staatsfeind Nummer eins erklärt."
    „Woher weißt du das?" fragte Brant.
    Jankinnen zuckte mit den Achseln. „Nicht nur wir sind mit den Leistungen der derzeitigen Regierung unzufrieden Auch innerhalb der Streitkräfte macht sich Unmut breit. Da kann es schon mal vorkommen, daß jemand ein Wort zuviel sagt. Aber dich sollte eigentlich nicht interessieren, wer mir diese Information zugetragen hat. Wichtiger ist doch, welches Kapital du daraus schlagen kannst."
    Der Kandidat der Liberalen Einheit verspürte ein dumpfes Pochen im Hinterkopf. J. J. hatte natürlich recht.
    „Die Regierung hat den Vorfall unter den Teppich gekehrt und der Öffentlichkeit verschwiegen, in welcher Gefahr sie schwebt. Wir sollten uns darüber freuen, daß ein Angehöriger der Streitkräfte den Eid, den er dem terranischen Volk - und nicht einer bestimmten Regierung - geleistet hat, ernst genommen und diese unglaubliche Täuschung enthüllt hat."
    Solder erwiderte nichts darauf. Er wußte, was Jankinnen nun sagen würde.
    „Wie soll die Regierung galaktopolitische Probleme bewältigen", fuhr der Milliardär tatsächlich fort, „wenn sie nicht einanal in der Lage ist, einen Einzeltäter in Gewahrsam zu halten?"
    Solder Brant riß sich zusammen.
    Gleichgültig, wie Joskar Kenntnis über den Vorfall gewonnen hatte - die Regierung und der LFT-Kommissar trieben ein falsches Spiel. Verheimlichten den Terranern, in welcher Gefahr sie schwebten.
    Unterschätzten diese Gefahr vielleicht sogar, genau wie damals, beim Angriff der Dscherro.
    Was war die kleine Indiskretion eines Informanten schon im Vergleich zu solch einem unmöglichen Verhalten?
    „Ich nehme an, du hast bereits Werbezeit bei einem Trivid-Sender gekauft?" fragte er.
    „Bei DaiPre", bestätigte Joskar Jankinnen, und sein Lächeln wurde wieder breiter. „Du maßt dich um nichts weiter kümmern. Sorg nur dafür, daß deine Enthüllungsrede wirklich zündet."
     
    SICHERHEITSVORKEHRUNGEN
    Protokoll 5555
     
    Professor Dr. Dr. Hardenbruuk kniff irritiert die Augen zusammen, als die Tür zum Vorlesungssaal geöffnet wurde und zwei ihr unbekannte Männer eintraten. Ihre Kleidung war so unauffällig, daß sie schon wieder auffällig war. Studenten hatten keinen Zutritt in diesen Bereich der Universität von Terrania, und es handelte sich

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