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1937 - Stimmen aus dem Hyperraum

Titel: 1937 - Stimmen aus dem Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch nicht um Lehrkörper; die hätte sie zumindest vom Ansehen gekannt.
    Außerdem hätte keiner ihrer Kollegen die Unverschämtheit an den Tag gelegt, sie mitten in einer Vorlesung zu stören.
    „In dieser Hinsicht steht in der terranischen Literaturgeschichte also einzigartig da, was Palmer mit Willkommen in der Wirklichkeit geleistet hat", nahm sie den Faden wieder auf. „Er hat als einer der ersten ..."
    „Verzeihung", sagte der größere der beiden Männer. „Ich muß dich bitten, deine Vorlesung zu unterbrechen und uns zu begleiten."
    Professor Hardenbruuk hielt erneut inne. Mit gut einem Meter und fünfzig war sie für einen Menschen sehr klein. Sie gab nicht viel um ihr Äußeres. „Mode" war für sie ein Begriff, den man höchstens einer analytischen Interpretation unterzog, und sie vernachlässigte ihren Körper: Sie trieb keinen Sport, aß dafür aber eindeutig zu oft und zuviel.
    Doch sie zählte zu den bedeutendsten Kapazitäten für terranische Literaturgeschichte, die die Erde des 13. Jahrhunderts NGZ hervorgebracht hatte. Und sie war sich ihres Status bewußt und würde sich auf keinen Fall von zwei dahergelaufenen Fremden davon abbringen lassen, ihre Vorlesung zu beenden.
    „Das geht jetzt nicht", sagte sie barsch. „Etwa zehntausend Studenten hängen in diesem Augenblick an meinen Lippen." .
    Womit sie nicht einmal übertrieb. Nachdem die Universität von Terrania beim Angriff der Dscherro zerstört worden war, hatte man aus der Not eine Tugend gemacht: Die Dozentin hielt sich allein in diesem kleinen Raum auf, doch ihr Hologramm befand sich zeitgleich in über zwanzig verschiedenen Hörsälen auf der ganzen Erde.
    Dank des Einsatzes einer Syntronik war es ihr sogar möglich, nach der Vorlesung Fragen der Studenten zu beantworten: Wer eine stellen wollte, mußte vor ein Aufnahmegerät treten, und sein Holo wurde nicht nur in Professor Hardenbruuks Vorlesungsraum übertragen, sondern auch in alle anderen angeschlossenen Hörsäle.
    „Ich muß darauf bestehen", sagte der Mann und zückte eine Identifikationsmarke mit integriertem Chip, die ihn als Angehörigen des Terranischen LigaDienstes auswies.
    Professor Hardenbruuk runzelte die Stirn. „Worum geht es überhaupt? Was hat der TLD mit mir zu schaffen?"
    „Wir haben festgestellt, daß du über eine latente Psi-Fähigkeit verfügst, und müssen dich deshalb überprüfen." Der Mann deutete auf seinen Kollegen. Erst jetzt fiel der Professorin auf, daß er ein kleines, schachtelförmiges Gerät in der Hand hielt und auf sie richtete.
    Ein Psi-Detektor, vermutete sie.
    „Ich und eine Psi-Fähigkeit?" sagte sie und lachte laut auf. „Ihr seid nicht mehr gescheit. So ein Unsinn.
    Das kann bis nach der Vorlesung warten."
    „Das kann es leider nicht", erwiderte der TLD-Agent.
    „Ich denke nicht daran, meine Vorlesung zu unterbrechen. Und ..."
    „Deine Vorlesung wurde abgesagt. Die HoloÜbertragung wurde bereits beendet. Ich rate dir, keinen Widerstand zu leisten." Er nickte zur Tür hinüber.
    Dort schwebte ein TARA-V UHKampfroboter" Professor Hardenbruuk konnte in der Türöffnung nur die untere Hälfte des überschweren Gebildes aus Ynkelonium und Terkonitstahl ausmachen, die obere wurde von der Wand verdeckt.
    Das galt jedoch nicht für seine vier Waffenarme und deren Zusatz-Sensoriken. Alle waren auf sie gerichtet; die beiden tentakelartigen zwängten sich sogar durch die Türöffnung in den Raum.
    Und die flimmernden Abstrahlfelder ließen keinen .Zweifel daran, daß die Desintegratoren und Impulsstrahler aktiviert waren.
    „Begleitest du uns nun?" fragte der TLD-Agent.
     
    6.
     
    In der Senke: Tuyula Ich konnte es zuerst nicht fassen, meine Kleine, eine weitere Präsenz im Hyperraum wahrzunehmen.
    Außer Quotor und mir war noch jemand hier!
    Ein reiner, ein unschuldiger Geist.
    So rein und unschuldig wie jungfräuliches Weiß.
    Und undurchdringliches Schwarz.
    Keine verderblichen Zwischentöne in dir.
    Nicht der Anflug einer Farbe.
    Du weißt es nicht, kleines Bluesmädchen, und darfst es so schnell auch nicht erfahren, aber ich bin dir unendlich überlegen.
    War es bereits beim Augenblick unserer ersten Begegnung.
    Lange bevor du mich wahrnehmen konntest, spürte ich dich. Zögernd und schwach hast du versucht, mich zu erreichen. Du wußtest, daß ich hier irgendwo war, aber nicht, wie du mich erreichen, zu mir vordringen konntest.
    Du warst so unbefleckt, Tuyula.
    Und du hast mir gutgetan.
    Vom ersten Moment an spürte ich, daß du

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