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1939 - Auf den Spuren eines Gottes

Titel: 1939 - Auf den Spuren eines Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chr. (terranische Zeitrechnung).
     
    *
     
    Gucky schlug die Augen auf und schloß sie sofort wieder. Er atmete einige Male tief durch, stöhnte laut, griff sich mit beiden Händen an den Kopf und klagte: „Mann, oh, Mann!"
    „Was ist los?" fragte Tiff.
    „Hast du endlich ausgeschlafen, Kleines?" Icho Tolot beugte sich besorgt über den Ilt, dessen Verhalten er sich nicht erklären konnte, bei dessen Reaktion sich ihm jedoch beunruhigende Vermutungen aufdrängten.
    Der Mausbiber richtete sich steil auf, stemmte die Fäuste in die Seiten und blickte den Haluter empört an. „Ausgeschlafen?"
    „Oder was du sonst getan hast." Der dunkelhäutige Koloß legte ihm behutsam eine Hand an die Schulter. Die Hand war tatsächlich so groß, daß der halbe Rücken des Ilts darunter verschwand.
    „Was ist passiert?" drängte der Terraner. „Nun red endlich! Wir haben uns Sorgen gemacht. Immerhin bist du umgekippt, als hätte dich irgend etwas getroffen. Waren es die merkwürdigen hyperphysikalischen Störfelder Gucky ließ sich Zeit. Er stand auf und blickte sich um. Er erfaßte" wo er sich befand und was mit der INTURA-TAR geschehen war. Darüber hinaus informierte er sich telepathisch über die Situation des Raumschiffs und der Besatzung.
    „Die auch - aber nicht nur! Es war unglaublich", wandte er sich an seine Freunde. „Es brach plötzlich über mich herein. Eine Welle von Gedanken, wie ich sie noch nie erlebt habe. Keinen einzigen davon habe ich verstanden. Sie schienen aus einer anderen Welt zu kommen, und sie waren so mächtig, daß sie mich glatt umgehauen haben. Aber wem erzähle ich das? Ihr habt es ja selbst gesehen."
    „Gedanken?" fragte Icho Tolot.
    „Du warst lange bewußtlos", sagte Tiff .
    „Ich hatte das Gefühl, von einem Hammer getroffen zu werden", versuchte der Mausbiber seine Eindrücke zu schildern. „Geistig gesehen, meine ich. Und dann schien mich etwas auseinanderzunehmen, so als ob er meinen Körper in seine einzelnen Moleküle auflösen wollte."
    „Ist das alles?" Julian Tifflor wollte mehr wissen. Mit den dürftigen Auskünften des Ilts war er nicht zufrieden. Es war immerhin etwas äußerst Ungewöhnliches geschehen, und wenn nicht alles täuschte, hatte der Vorfall klar bewiesen, daß es eine mächtige Intelligenz auf Smyrno gab. Sie mußten sich mit ihr auseinandersetzen.
    Yammamihu?
    Wohl kaum!
    Pezzo-Orr und seine Sippe glaubten unerschütterlich an die Existenz und überließen sich in blindem Vertrauen der Tatkraft der von ihnen verehrten Gottheit Yammamihu.
    Doch Tifflor glaubte nicht an eine solche. Gottheit.
    Es mußte eine andere Erklärung für den geistigen Angriff auf Gucky geben. Dieser hatte die Berührung eines übermächtigen Wesens gespürt; einer Entität, deren geistige Kraft alles zu übersteigen schien, was sie sich bisher hatten vorstellen können.
    Ein Wesen vergleichbar mit - ES? Eine andere Superintelligenz?
    Oder ein Wesen, das vorgab, Yammamihu zu sein, und das seine Macht mißbrauchte, um die Orr-Sippe zu Diensten zu zwingen, die sie sonst nicht leisten würden?
    Oder steckten die quallenförmigen Smyrnen dahinter? Waren sie die Intelligenz, mit der sie es zu tun hatten?
    Warum aber hatte es nur den Mausbiber getroffen, nicht aber auch ihn oder Icho Tolot oder die Orr-Rawwen? War der Ilt das Opfer geworden, weil er Mutant und damit vermutlich geistig offener war als sie? Oder weil er empfindlicher auf die fünfdimensionalen Störfelder reagierte?
    Hatte der Vorfall irgend etwas mit Guu’Nevever zu tun? Es lag nahe.
    Dieser Gedanke drängte sich eigentlich als erster auf. Immerhin gab es eine enge Verbindung zwischen der INTURA-TAR und Guu’Nevever, deren Schicksal schon in der Vergangenheit miteinander verknüpft gewesen war.
    „Viel mehr kann ich euch auch nicht sagen", bedauerte Gucky. „Ich weiß ja selbst nichts."
    Pezzo-Orr kam zu ihnen undunterbrach ihr Gespräch. Julian Tifflor nahm sich vor, später intensiver mit dem Mausbiber zu reden, um vielleicht doch noch einige Informationen über den seltsamen Vorfall zu erhalten.
    „Wir bleiben, wo wir sind", entschied er. „Es hat keinen Sinn, die INTURA-TAR noch einmal zu starten, um näher an das Herz Yammamihus heranzukommen."
    „Nein, ganz sicher nicht", stimmte Icho Tolot sofort zu, dem allein die Vorstellung, das Räumschiff dicht über Grund führen zu müssen, einen Schrecken einjagte. „Ich bin sicher, daß wir nur noch einen einzigen Versuch haben, und den müssen wir nutzen, um diesen

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