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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Geduld. Er hantierte an seinem Einsatzgürtel und brachte sich am nächsten Ausstieg zum Halten. Er zerschoß das Kontrollfeld des Automaten. Der Sperrschirm am Ausstieg erlosch, und Vorgen-Atta verließ den Schacht.
    Es gab keinen Alarm, und die Positronik meldete sich auch nicht.
    Den Weg hinab in die Hauptebene suchte sich der Rawwe durch einen Reparaturschacht. Er landete in einem der Seitenkorridore in der Nähe der Zentrale und legte den Rest der Strecke an sein Ziel im Laufschritt zurück.
    „Mechaniker sind vor Ort", meldete der Ginkoo-Funker. „Das Hangarschott wird in Kürze geöffnet."
    Diesmal schaltete Vorgen-Atta sich in die Frequenz ein.
    „Wozu? Das Beiboot wartet draußen, und ich selbst befinde mich längst im Schiff."
    Ein paar Atemzüge lang herrschte Schweigen.
    „Das kann gar nicht sein", platzte der Ginkoo dann heraus. „Niemand hat die IMMORA-SIL betreten."
    „Woher willst du das wissen?"
    „Es erscheint keine Meldung auf den Schirmen."
    „Kein Wunder. Jemand hat .die automatische Überwachung abgeschaltet."
    Mit diesen Worten erreichte der Rawwe die Zentrale und betätigte den Öffnungskontakt. Wenigstens funktionierte der Eingang automatisch. Rhodans Stellvertreter machte zwei Schritte in die Zentrale hinein und blieb fassungslos stehen.
    Der wichtigste Ort im Schiff ähnelte einem Basar auf einer unterentwickelten Welt. In Gruppen von ‘zwanzig und dreißig Artgenossen saßen die Ginkoos zusammen und palaverten. Einige trainierten neue Methoden im Straßenverkauf, um allen möglichen Plunder an den Mann zu bringen.
    Andere debattierten über die Möglichkeit einer sinnvolleren Verteilung von Tronium-Azint über Puydor. Dabei kam nichts heraus, was Vorgen-Atta nicht schon in seine eigenen Überlegungen über eine schnelle Ausdehnung von Jii’Nevevers Machtbereich einbezogen hätte.
    An den Kontrollen der wichtigsten Schiffssysteme saßen statt der nötigen vierzig Personen lediglich acht. Sie rutschten von einem Sessel in den anderen, nahmen Schaltungen vor und beobachteten die Wirkungen auf den Bildschirmen.
    Keines dieser Wesen aus dem Volk der Händler nahm von der Ankunft des Stellvertreters Notiz.
    Lediglich der Funker warf einen kurzen Blick zu ihm herüber.
    „Gerade hat mich ein Verrückter angefunkt!" rief er ihm entgegen. „Er hat behauptet, in das Schiff eingedrungen zu sein, ohne daß die Automaten es bemerkten."
    „Der Verrückte war ich", antwortete Vorgen-Atta.
    Der Ginkoo blähte seinen Wanst auf und gab ein gluckerndes Lachen von sich, das nicht enden wollte.
    Vorgen-Atta hatte genug gesehen und entfernte sich. Er suchte die Antriebssektionen auf und machte dabei einen großen Bogen um die Mannschaftsquartiere.
    Mittschiffs explodierten zwei Speichereinheiten - Ursache war eine überlastung durch unsachgemäße Bedienung der Systeme einer ganzen Sektion. Alle Automaten wurden bei dem Vorgang beschädigt. Jemand hatte die Rückschlagssicherungen abgeschaltet oder ausgebaut.
    Der Rawwe mußte nur noch eines wissen. Davon hing seine endgültige Entscheidung ab. Er vergewisserte sich, daß die Daten über die GAAFENOO in seinem Speicher mit der Wirklichkeit übereinstimmten. Die IMMORA-SIL hatte noch kein Gramm Tronium-Azint gebunkert.
    Vorgen-Atta suchte eines der Terminals auf, die dem Schiffskommandanten zur Verfügung standen. Er speiste seinen Kode ein, der ihn als Zugangsberechtigten auswies. Anschließend nahm er mehrere Schaltungen vor und spurtete auf dem schnellsten Weg zurück zu der Schleuse, durch die er gekommen war.
    Pul-Bork hatte sein Dringlichkeitssignal empfangen und holte ihn mit einem Zugstrahl an Bord der RANN-TOL. Augenblicke später nahm die IMMORA-SIL Fahrt auf und raste hinaus in das All hinter dem einzigen Planeten der Sonne Ra’Call.
    Im Innern des Kreuzschiffes merkte keiner, daß sich etwas verändert hatte. Der Funker gab die Meldung durch, daß sich das Hangarschott jetzt öffnete und das Beiboot einfliegen konnte.
    Morgen-Atta zählte in der RANNTOL die letzten zweihundert Sekunden des Countdowns mit. Ein greller Blitz entstand, als das Kreuzschiff explodierte.
    „Für Jii’Nevever!" knurrte der Rawwe und aktivierte das Log, mit dessen Eintragungen er dem Statthalter gegenüber Rechenschaft über sein Tun ablegte. „Auf Grund der Ignoranz der Ginkoos mußte die IMMORA-SIL geopfert werden. Ein Austausch der Besatzung und eine Reparatur der Schäden durch die Werften auf Ankorum hätten mehr Zeit in Anspruch genommen als die

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