Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Willen handelte und nicht von außen beeinflußt wurde. Irgendwann, während er als Tonic in verschiedenen Masken nach Jii’Nevever suchte, waren diese Zweifel von ihm abgefallen.
    Er hatte plötzlich gespürt, daß sein Körper und sein Geist frei waren. Gleichzeitig jedoch hatte der Atem Shabazzas ihn vom Scheitel bis zur Sohle ausgefüllt.
    Irgendwann in der folgenden Zeit war er sich darüber klargeworden, daß sein Horizont sich erweitert hatte - über das Niveau eines gewöhnlichen Körperwesens hinaus. Vielleicht sogar über den Level eines Zellaktivatorträgers hinaus.
    In der ersten Zeit nach der Befreiung Jii’Nevevers hatte er ständig in sich hineingelauscht, um eine Veränderung zu erkennen. Sie war nicht eingetreten. Als einziges Lebewesen in der GAAFENOO und im Ra’Call-System wurde er nicht von der Träumerin beeinflußt.
    Ohne den Schutz von Shabazza und nur allein durch die Dankbarkeit der Jii für ihre Befreiung hätte er das nie geschafft.
    Das Drängen in seinem Innern, das Wesen Shabazza endlich kennenzulernen, wuchs mit jedem Atemzug. Und immer deutlicher stand ihm vor Augen, daß es allein an ihm selbst lag, wie schnell die Eroberung der Milchstraße abgeschlossen wurde und die Ereignisse kulminierten. Dann stand der Begegnung mit Shabazza nichts mehr im Weg.
    Die Positronik meldete sich mit einem Signal und wies Mike darauf hin, daß Vorgen-Atta zurückkehrte.
    Er hatte seinen Stellvertreter nach der Zerstörung der IMMORA-SIL hinab nach Na’Call geschickt, damit er die Insel inspizierte und prüfte, ob alles in Ordnung war.
    Obwohl die sogenannten Weisen von Na’Call mittlerweile von der Insel hinwegdeportiert worden waren und die Tronium-Azint-Vorräte nicht mehr gegen Jii’Nevever abschirmen konnten, ging Shabazzas Statthalter auf Nummer Sicher.
    Der Rawwe trat ein und blieb in respektvoller Entfernung stehen. Er wartete, bis Mike ihn ansprach.
    Vorgen-Atta war fünfunddreißig Jahre alt, für einen Rawwen also vergleichsweise jung. Er maß zwei Meter und fünf und hatte eine athletische Figur, war überaus intelligent und verfügte über eine rasche Auffassungsgabe. Dazu kam seine technische Begabung. r= Michael Rhodan wußte bereits einiges über ihn, hatte sich auch über die Vorgeschichte des Rawwen informiert. Vorgen-Atta war von ehrlichem, aufrechtem Charakter, genau wie sein Vorgesetzter.
    Seit der Rawwe unter dem Einfluß der Träumerin stand, wuchsen seine Entschlossenheit und Kompromißlosigkeit beständig. Mike konnte sich voll und ganz auf ihn verlassen.
    „Nun?" fragte der Terraner. „Was hast du herausgefunden?"
    Das Kunios aus dem Echsenmund kam rasch und abgehackt. Obwohl Vorgen-Atta betont langsam und deutlich sprach, mußte Mike sich jedesmal erst daran gewöhnen.
    „Alles in Ordnung. Die Impulse der Träumerin entfalten ihre volle Wirkung. Die Na’Call unternehmen keinen Versuch, zur Insel zurückzukehren."
    „Und Jii’Nevever?"
    „Sie befindet sich derzeit nicht auf dem Planeten."
    Shabazzas Statthalter nickte wissend.
    „Ich hatte mir so etwas schon gedacht. Sie ist nach Curayo zurückgekehrt."
    Im Orbit über dem einzigen Planeten der Sonne Minzant kreisten die Häuser der Shuuken. Dort hatte sich seit der Befreiung der Träumerin einiges verändert. Die Rivalitäten der einzelnen Häuser untereinander waren beendet. Die Eigner zogen alle an einem Strang. Die Zahl der Lastenraumschiffe hatte enorm zugenommen. Fast stündlich gingen von Curayo Tronium-Azint-Transporte ab. Nach dem Erlöschen der Zeitfelder brachte das Betreten des Planeten keine Gefahren mehr mit sich.
    „Sie hat mir keine Nachricht hinterlassen, wann sie zurückkehrt", fuhr Mike fort. „Am besten wird sein, ich fliege zu ihr."
    „Du bist ungeduldig, ich spüre das."
    Michael Rhodan grinste in sich hinein.
    „Natürlich spürst du das. Schließlich versuche ich erst gar nicht, es zu verbergen. Alles geht viel zu langsam."
    „Ich stimme dir zu. Wann wirst du zurückkehren?"
    „Sobald ich mit Jii’Nevever gesprochen habe. Also frühestens morgen."
    „Gut, Ich bleibe hier und beziehe in der RANN-TOL Quartier."
    „Einverstanden. Bis bald!"
    Vorgen-Atta senkte zum Zeichen seiner Zustimmung die Handflächen und ging.
    Michael Rhodan blickte ihm sinnend nach. Einen besseren Stellvertreter hätte er sich nicht wünschen können.
     
    3.
     
    Pezzo-Orr lag auf dem Bauch am Boden und starrte mit einem Auge zu dem Standbild Yammamihus empor. Es besaß nicht die geringste Ähnlichkeit mit

Weitere Kostenlose Bücher