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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Gottheit.
    Seit Yammamihu aus den Tiefen des Vulkans heraufgestiegen und in das Schiff gekommen war, erfüllten Freude und Traurigkeit den Yamma-Hüter gleichermaßen. Einerseits platzte er fast vor Glück, weil das Zentrum ihrer Gedankenwelt leibhaftig in die Mitte der INTURA-TAR gerückt war. Andererseits erfüllte ihn Scham beim Anblick der großen Gestalt, die sich vor ihm erhob. Sie sah aus wie’ein überdimensionaler Rawwe in der Hocke, der den Körper leicht nach vorn beugte und sich mit dem Händen am Boden abstützte.
    Hätte das Standbild ihres Gottes wenigstens Ähnlichkeit mit dem gespenstischen Schemen drunten im VulkanTempel besessen, der die Laienpriester immer wieder in Angst und Schrecken, aber auch in Euphorie versetzt hatte, Pezzo-Orr wäre ruhiger gewesen. So aber ...
    Das alte Problem stellte sich mit einemmal auf völlig neue Weise. Wie sollte man sich einen Gott vorstellen, der mit der eigenen Gestalt nichts gemein hatte? Oder umgekehrt, war es überhaupt ein Gott?
    Pezzo-Orr fühlte sich schwach und krank und unfähig, den Widerspruch aufzulösen.
    „Yammamihu, verzeih mir!" krächzte er und wunderte sich über den merkwürdigen Tonfall, der seiner Stimme innewohnte. „Ich nehme die Last aller vorangegangenen Generationen auf meine Schultern. Wenn du uns zürnst, dann verschone die anderen und zürne mir allein."
    Lärm außerhalb des KommandoTempels lenkte ihn ab. Er drehte den Kopf ein Stück, so daß er mit dem anderen Auge den großen Wandbildschirm auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes beobachten konnte.
    „Was ist los?" wollte er wissen. „Woher kommt der Lärm?"
    „Die Techno-Zelebranten haben ihre Stationen verlassen", berichtete der Priester für das Wohlergehen.
    „Sie wollen in der Nähe Yammamihus sein."
    „Sofort alle Sicherheitstüren schließen! Sie gehören an ihre Arbeit."
    „Es ist zu spät"" murmelte der Priester und wagte es nicht, dem Yamma-Hüter in die Augen zu sehen.
    „Die meisten befinden sich bereits in der Nähe."
    Pezzo-Orr sprang auf. Er trat auf sein Gewand und schwankte. Nichts war von der ihm eigenen Geschmeidigkeit geblieben. Er kam sich vor wie ein alter, kranker Mann.
    „Ich will ein Bild sehen."
    Der große Wandschirm zeigte die wabernde, flüssige Giftgasatmosphäre über Smyrnos festem Planetenkern. Jetzt wechselte das Bild und teilte sich in sechzehn kleine Felder auf.
    Ohne Ausnahme zeigten sie Rawwen, die dem geistigen Zentrum des Restschiffes entgegeneilten. Sie taten es hastig und unkontrolliert. Ihre Bewegungen erinnerten Pezzo-Orr an seine eigenen.
    „Guu’Nevever, unser aller Yammamihu, rechne es ihnen nicht an!" rief er hastig.
    Seine Kiefergelenke knackten obszön, und er klappte erschrocken den Mund zu. Dann breitete er die Arme aus und schloß die Augen.
    Höre mich, dachte er intensiv. Sei ein gerechter und gütiger Gott! Für all das Unheil bin allein ich verantwortlich. Bestrafe also mich und nicht die anderen!
    Die Gestalten auf den Bildfeldern kamen rasch näher. Aus allen möglichen Korridoren strömten die Rawwen zum Zentrum. Die ersten erreichten eine der Türen und öffneten sie. Ihr Verhalten erregte den Zorn des YammaHüters. Er raffte sein Gewand und eilte ihnen entgegen.
    „So gedankenlos wie ihr hat noch nie ein Gläubiger das Gebet zum Eintritt heruntergeleiert", schimpfte er. „Zurück mit euch! Ihr habt euch den Eintritt nicht verdient."
    Die erste Gruppe gehorchte ihm und führte die Zeremonie mit der gebotenen Inbrunst aus. Die nächsten allerdings waren nicht bereit, eine geringe Zeitverzögerung in Kauf zu nehmen. Sie stießen die Artgenossen zur Seite und drangen im Dutzend ein. Pezzo-Orr schoben sie rückwärts bis in die Mitte des Kommando-Tempels.
    „Yammamihu, hilf ihnen!" krächzte er. „Sie sind nicht bei Sinnen." Seine Arme sanken herab. Ein Schleier legte sich über seine Augen, ein dumpfer Druck entstand in seiner Brust.
    Die Techno-Zelebranten hatten ohne Zweifel den Verstand verloren. Sie warfen sich auf das Standbild.
    Unter den Gewändern holten sie alle möglichen Gegenstände hervor, Metallsägen auf Energiestrahl-Basis, schwere Schlaginstrumente und Biegewerkzeuge. Einer fuchtelte mit einer flachen silbernen Dose herum, die Pezzo-Orr viel zu spät als Haftladung erkannte.
    „Nein!" schrie er. „Haltet ein! Ihr zerstört den Kommando-Tempel!"
    Sie hörten nicht auf ihn. Er gewann den Eindruck, daß sie seine Worte gar nicht wahrgenommen hatten!
    Verzweifelt blickte, sich der

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