1941 - Wenn Welten verstummen
Terraner gelassen. „Am besten verkriechst du dich in irgendeinem Winkel und wartest, bis alles vorbei ist."
„Ein ganzes Leben habe ich hart gearbeitet, um mir die MAJJETT zu kaufen und die darauf lastenden Hypotheken abzubauen", klagte der Koraw. In theatralischer Geste schlug erdie Hände vor das Gesicht. „Jetzt bin ich endlich schuldenfrei, habe ein kleines Vermögen angehäuft und soll auf einen Schlag alles verlieren!
Wie konnte ich nur so töricht sein, mich auf dieses Abenteuer einzulassen?"
„Das lag an meinem Charme", spottete Tifflor.
Der Terraner saß entspannt in seinem Sessel, als ob nicht die geringste Gefahr für sie bestünde. Hin und wieder blickte er auf die Instrumente, die ihm anzeigten, wieviel Zeit noch bis zum Eintreffen im Minzant-System blieb. Curayo war der einzige Planet Minzants. ‘ Hotch-Kotta schüttelte verzweifelt den Kopf.
„Tut mir leid", entschuldigte er sich. „Ich weiß, daß es kein Zurück gibt. Aber ich bin nun mal kein Krieger wie du. Ich bin ein Händler. Wenn es darum geht, Gewinne zu machen, findest zu keinen besseren als mich, aber für solche Sachen habe ich nicht die Nerven. Wie kannst du so ruhig bleiben, obwohl Jii’Nevevers Flotte gleich auf uns feuern wird?"
Tiff legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
‘ „Ich bin kein Selbstmörder", versicherte er. „Wir haben uns unseren Plan genau überlegt, und wir haben uns gut vorbereitet. Dennoch bleibt natürlich ein Restrisiko. Das läßt sich nicht leugnen. Aber wenn wir nichts wagen, können wir Jii’Nevever nicht besiegen."
Hotch-Kotta seufzte, als habe sich alles Leid der Welt über ihn ergossen.
„Ich bin froh, daß ihr das alles macht und daß ich es nicht tun muß", gestand er. „Ich glaube, ich würde die Flucht ergreifen."
„Und danach Sklave Jii’Nevevers werden!"
Ein letztes Mal vor Curayo unterbrach Tiff den Linearflug.
Der Koraw griff sich an den Kopf, und sein Gesicht verzerrte sich. Zugleich stöhnte er laut auf.
„Was ist los?" fragte der Terraner.
Hotch-Kotta stand auf. Er schwankte leicht auf seinen Beinen, als habe er Alkohol getrunken. Seine Hände zitterten.
„Ich sehe Bilder", stammelte er. „Schreckliche Bilder. Es sind ... Alpträume!"
„Jii’Nevever", erkannte Tiff. „Sie erfaßt dich mit ihrer Suggestivkraft.", „Schnell. Linearflug!" forderte der Händler. „Wir müssen weg, dann ist es vorbei."
Doch so bald konnte der Terraner ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Eine letzte Abstimmung mit der TAR-MAN war notwendig, damit beide Raumer auf die Sekunde genau gleichzeitig ihr Ziel erreichten. Dafür mußte er einige Minuten lang intensiv am Computer arbeiten.
Hotch-Kotta legte ihm die Hände in den Nacken. Tiff spürte, wie sie bebten.
„Ich muß dich töten", keuchte der Koraw. „Du bist mein Feind. Ich darf dich nicht leben lassen."
Julian Tifflor schüttelte ihn mühelos ab und setzte seine Arbeit am Computer fort. Er hörte, wie Hotch-Kotta sich wieder erhob.
„Ich muß eine Waffe holen", murmelte der Koraw. „Ich muß ihn erschießen. Ich muß ..."
Schritte entfernten sich, als der Händler die Zentrale verließ.
Julian Tifflor blickte auf den Countdown.
Noch zwei Minuten.
Bis dahin durfte der Händler keine Waffe gefunden haben. Tiff wußte, daß er selbst sicher war. Der Schutzschirm des SERUNS schützte ihn vor einem direkten Beschuß, doch die lebenswichtigen Einrichtungen der Zentrale würden einen Amoklauf des Koraw kaum überstehen.
Er schaltete die Systeme ein, die sie von den Wissenschaftlern der Perikor-Station erhalten hatten.
Noch eine Minute.
Das Computerprogramm bereitete die MAJJETT auf die letzte Linearetappe vor, die im Minzant-System enden würde.
50 Sekunden.
Wo war Hotch-Kotta? Wie stark war der Einfluß Jii’Nevevers auf ihn? Und welche Auswirkungen hatte es auf sie, daß ihn ihre Alpträume erreicht hatten? War er in der Lage, ihr gedanklich mitzuteilen, welche Gefahr ihr drohte und wann sie akut werden würde?
Julian Tifflor wurde nervös. Er blickte über die Schulter zurück. Noch war von dem Koraw nichts zu sehen.
28 Sekunden.
Der Terraner lehnte sich in seinem Sessel zurück. Nun konnte er nichts mehr tun, bis sie über Curayo waren. Bis dahin lenkte der Computer die MAJJETT Seine Gedanken richteten sich auf die TAR-MAN. Hatte es dort Komplikationen gegeben? Oder war alles nach Programm verlaufen? Schon sehr bald würde er es erfahren.
16 Sekunden.
Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er, daß
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