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1941 - Wenn Welten verstummen

Titel: 1941 - Wenn Welten verstummen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hotch-Kotta in die Zentrale zurückkehrte. Er trug einen schweren Energiestrahler in der Armbeuge, doch seine Augen waren geschlossen. Er atmete mit weit geöffnetem Mund, als leide er unter Sauerstoffnot. Nur drei Schritte von dem Terraner entfernt blieb er stehen.
    Noch sieben Sekunden.
    Julian Tifflor erhob sich lautlos und näherte sich dem Koraw. Er hoffte, ihm die Waffe entreißeri zu können, bevor die MAJJETT die letzte Linearetappe antrat.
    Hotch-Kotta riß die Augen auf. Die Waffe fuhr hoch, und der Projektor richtete sich auf die Brust des Terraners.
    Noch drei Sekunden.
    „Ich habe eine Botschaft von Jii’Nevever für dich erhalten", schwindelte Tiff. „Sie ist gerade eben eingetroffen. Willst du sie hören?"
    „Eine Botschaft für mich? Von der Träumerin?" Hotch-Kotta lächelte verklärt. Er ließ die Waffe sinken.
    Null!
    Der Handelsraumer ging zum Linearflug über, und sein Eigentümer ließ die Waffe fallen. Entsetzt blickte er Tifflor an.
    „Was ist los?" fragte er verstört. „Woher habe ich denn den Energiestrahler?"
    „Du warst für einen Moment weggetreten", erläuterte der Terraner. „Glücklicherweise dauerte die Beeinflussung nur wenige Sekunden lang, so daß du so rasch wieder frei geworden bist."
    Er nahm die Schußwaffe vorsichtshalber an sich und verschloß sie in einem Fach, das er mit einem Kode sicherte.
    Für die nächsten Minuten im Normalraum mußte er den Rücken frei haben.
     
    *
     
    Vorgen-Atta spürte die Kraft Jii’Nevevers immer stärker in sich, doch ab und zu tauchten andere Gedanken in ihm auf. Schnell verschwanden sie wieder, doch die Zeiten, in denen der Rawwe das Gefühl hatte, zwei Bewußtseine stritten sich in ihm, nahmen zu.
    Der General der Träumerin rief ihn zu sich, um sofort mit ihm zur GAAFENOO zu fliegen und zu starten.
    „Irgend etwas stimmt nicht", teilte er ihm mit. „Jii’Nevever hat Signale empfangen, die darauf hindeuten, daß ein Angriff unmittelbar bevorsteht."
    „Curayo ist völlig abgeschirmt", wunderte sich Vorgen-Atta. „Wozu soll die GAAFENOO eingreifen?
    Reichen die Abwehrkräfte nicht aus?"
    „Ich weiß es nicht!" Michael Rhodan wirkte nervös und fahrig, so als ob ihm die Situation entgleite. „Jii hat mir keine weiteren Informationen gegeben."
    Sein Stellvertreter begleitete ihn auf dem Weg zur Zentrale des Kreuzschiffes, das bereits startete.
    „Ich verstehe nicht, daß du zweifelst. Niemand hat eine Chance gegen Jii’Nevever", behauptete der Rawwe. „Es ist einfach unmöglich, sie zu besiegen. Die Träumerin ist die mächtigste Persönlichkeit von Puydor. Das sind deine eigenen Worte! Ich habe sie oft genug von dir gehört. Und hast du nicht selbst gesagt, daß sie gottgleich ist? Wer sollte ein solches Geschöpf überwinden können? Niemand! Es ist vollkommen ausgeschlossen."
    „Hoffentlich!"
    Sie betraten die Zentrale. Michael Rhodan überzeugte sich mit einem Blick auf den Hauptmonitor davon, daß sich die GAAFENOO bereits im Weltraum befand.
    Er wandte sich Vorgen-Atta zu, .und dann stutzte er. Die letzten Bemerkungen seines Stellvertreters klangen ihm noch im Ohr. Irgend etwas schien an ihnen nicht zu stimmen. Michael Rhodan bemerkte, wie seine Nerven flatterten.
    „Was ist los mit dir?" fragte er. „Hat deine Treue zu Jii’Nevever etwa gelitten?"
    Seine Finger krallten sich in die Uniformjacke des Rawwen. Zornig schüttelte er Vorgen-Atta.
    „Wenn du mehr weißt als ich, dann heraus damit!" schrie er ihn an. „Was bedroht Jii’Nevever? Wann erfolgt der Angriff? Los doch - oder willst du zum Verräter an der Träumerin werden?"
    „Ich habe überhaupt keine exakten Informationen", sagte der rawwische Kommandant. „Ich habe aber einfach das merkwürdige Gefühl, daß jemand einen Angriff beabsichtigt. Das paßt auch zu den Ausstrahlungen der Träumerin. Wahrscheinlich kommt der Angriff in den nächsten Minuten. Beruhige dich! Er wird nicht erfolgreich sein."
    „Welcher Wahnsinnige könnte so etwas wagen?" Michael Rhodan ließ ihn los, und dann glaubte er zu wissen, mit wem er es zu tun hatte.
    Mit Tifflor, Gucky und dem Haluter! Die drei Zellaktivatorträger.
    Der General der Träumerin eilte zum Funkleitpult.
    „Alarm!" befahl er. „Höchste Alarmstufe! Die Kampfraumer sollen auf alles feuern, was sich Curayo nähert. Egal, was da kommt, es wird vernichtet!"
     
    *
     
    „Alles bereit?"
    Gucky hob die zur Faust geballte rechte Hand und streckte den Daumen nach oben.
    Die TAR-MAN raste auf Na’Call zu.

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