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1945 - Krisenfall Robinson

Titel: 1945 - Krisenfall Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dennoch fest, was sich ereignet hatte. Der Foote war auf Thorrim zurückgeblieben, als die Dscherro-Horde verschwunden war. Ein Schiffbrüchiger, überlegte sie, streng genommen ein Opfer der Umstände, so wie die Menschen von Alashan auch. Der Foote hatte auf eigene Faust Ermittlungen aufgenommen - und dann versucht, seine Erkenntnisse an eine unbekannte Stelle weiterzumelden.
    Welche Stelle das war, darüber konnten sie nichts aussagen. Auch nicht darüber, ob die Kontaktaufnahme wirklich gelungen war. Tess Qumisha hatte seine letzten Gedanken aufgefangen; der Foote hatte an einen Taka gedacht, an einen Anführer der Dscherro, der ihn rächen würde. Man musste also vom schlimmsten denkbaren Fall ausgehen. Gia de Moleon glaubte, dass der Foote eine fremde Dscherro-Horde alarmiert hatte. Sie war überzeugt davon, dass der Feind sich bereits im Anmarsch befand. Ein Anruf schreckte sie aus den Gedanken. Ihr Herz raste plötzlich; weil sie instinktiv wusste, dass es nun soweit war. Ein Hologramm aus flimmerndem Licht erschien auf ihrem Schreibtisch. „De Moleon!" meldete sie sich unhöflich. „Was gibt es?"Das Gesicht im Holowürfel des Interkoms war ihr bekannt. Es gehörte dem Leiter der Zentrale Systemortung. „Gia, wir haben da etwas ..." Die Worte sprudelten nur so aus ihm hervor. „Es ist ... es ist ... Nun, wir wissen noch nicht genau, womit wir's zu tun haben, aber du musst es dir ansehen!" Sie hatte es nicht weit. Gia de Moleon legte auf dem schnellsten Weg die hun dert Meter zurück, die sie vertikal von der Zentrale trennten. Kurz darauf gellte Alarmstufe Gelb durch den Tower des TLD.
    Der Boden des Landefeldes erzitterte, obwohl weit und breit nichts zu sehen war, was diesen Vorgang auslöste. Stendal Navajo hatte bereits darauf gewartet. Der Halb-Albino nahm seinen Zylinder vom Kopf und hielt ihn gegen die tiefstehende Sonne. Vögel flatterten auf und brachten sich hoch über dem Landefeld in scheinbare Sicherheit. Navajo wusste, dass das Zittern nicht unmittelbar gefährlich war. Für ihn stellte es jedoch den Auftakt einer Entwicklung dar, die er als lebensbedrohend einstufte. Der Mann mit dem Zylinder saß regungslos auf einer Kiste. Jemand hatte sie achtlos auf dem Landefeld stehen lassen. Auf seinen Frack hatte der Mann einen Sticker geklebt: TERRA - NATION ALASHAN Er war stolz darauf, ein Alashaner zu sein. In den wenigen Monaten, die sie in einer fremden Galaxis überlebt hatten, war ihnen ein hübsches Stück Arbeit gelungen. Sie hatten ihre Stadt zu einem sicheren Hort gemacht. Sie hatten Verbündete gewonnen und sich gegen Feinde aus dem All getarnt. Und nun kam Perry Rhodan und machte alles zunichte.
    Am Rand des Landefeldes öffnete sich ein riesenhaftes Luk. Die Vögel, eben noch über dem Landefeld, brachten sich mit merkwürdig winselnden Lauten in Sicherheit. Ein kugelförmiger Körper schob sich schwerelos ins Freie, ein blitzendes Ungetüm von 120 Metern Durchmesser. An Bord der GOOD HOPE III weilten Perry Rhodan und tausend TLD-Agenten. Die Kugel war mit Waffen und Material vollgestopft. Es war alles, was die Nation Alashan ihnen hatte geben können, und dennoch würde es nicht genug sein. Stendal Navajo bezweifelte, dass er die Frauen und Männer an Bord wiedersehen würde. Tausend Terraner, ein umgebautes Handelsschiff und der Sechste Bote von Thoregon - im Kampf gegen Shabazza, das mächtigste Wesen in diesem Teil des Universums.
    Perry Rhodan überschätzte sich in Stendal Navajos Augen maßlos. Er hatte den Kontakt zur Wirklichkeit verloren. Rhodan schien sich selbst für ein göttergleiches Wesen zu halten. „Ihr könnt es nicht schaffen ...", murmelte Navajo. Ein heftiger Wind blies von Osten her. Seltsame Gerüche aus Zortengaam, der Stadt der Thorrimer, wurden an seine Nase geweht. Der Wind trug seine Worte fort: „Ihr seid tot. Ihr wisst es nur noch nicht."
    Navajo zuckte zusammen, als wenige Meter entfernt ein kleiner schwarzer Körper vom Himmel fiel. Es war ein toter Vogel. Navajo rutschte von seiner Kiste, hob den Leichnam vorsichtig auf und untersuchte das Tier. Der insektenhafte Kopf und die Flughäute waren äußerlich intakt. Nur der Schädel schien gebrochen zu sein. Der Zusammenprall mit dem startenden Raumschiff hatte das Tier getötet.
    Stendal Navajo legte den Kopf in den Nacken. Er sah die GOOD HO PE III in den Wolken über der Stadt verschwinden, Seine Finger strichen unbewusst über den Sticker an seinem Frack. TERRA NATION ALASHAN, das hieß auch, dass er

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