1947 - Finale in Mirkandol
Der Kommentator hob bescheiden hervor, dass selbstverständlich Unterkünfte für Methanatmer vorbereitet worden waren. Arkon hatte das sicherlich Überwindung gekostet, hatte das Arkon-Imperium doch jahrtausendelang erbitterte Kriege mit den Maahks geführt, bis es endlich gelungen war, sie nach Andromeda zu vertreiben. Aber diese uralte Feindschaft steckte noch immer tief in den Knochen.
Bré Tsinga hatte die bislang erschienen Teile der Memoiren Atlans gelesen, und sie wusste, dass es den alten Arkonidenprinzen auch nach Jahrtausenden geschockt hatte, als er es unversehens eben beim Vorstoß nach Andromeda wieder mit Maahks zu tun bekommen hatte. Die gegenwärtige Propaganda Arkons war darauf angelegt, die historische Größe des alten, vergangenen Imperiums heraufzubeschwören. So fehlte es in den Medien nicht an äußerst geschickt gemachten, sehr spannenden Abenteuergeschichten aus der Zeit der Methankriege, eben jener Konfliktzeit mit den Maahks. Die eindrucksvollen Bilder waren jedem Arkoniden geläufig. Umso höher war es Arkon anzurechnen, dass sie jetzt eine Maahk-Delegation nicht nur mit allen protokollarischen Ehren empfingen, sondern sogar in einem sehr freundlichen und herzlichen Tonfall. „Sehr gut!" lobte Battanboo zufrieden. „Ein sehr gutes Zeichen!"„Langsam, abwarten!" warf Bré Tsinga ein. Von dem, was der Fünfte Bote von Thoregon dem Galaktikum mitzuteilen hatte, war bis jetzt nicht sehr viel bekannt. Das Publikum hatte natürlich Bilder erwartet, eindrucksvolle Szenen, in denen die Notlage der Gharrer und die Gefahren durch die Guan aVar deutlich wurden. Stattdessen gab es lediglich eine exakte Wiedergabe dessen, was Mhogena im Krankenhaus gesagt hatte - und das war in dieser Zeit der Medien bemerkenswert dürftig. Mit Begriffen wie Guan aVar oder Algiotische Wanderer konnten die Galaktiker wenig anfangen. Mit der bloßen Information über eine Gefahr, die den Gharrern drohte, war es nicht getan. Wenn Mhogena wirklich wollte, dass die Galaktiker, in welcher Form auch immer, den Gharrern zu Hilfe kamen, musste er ihnen diese Gefahr auch zeigen. Sie brauchte, um im Jargon der Medien zu sprechen, einen entsprechend eindrucksvollen Auftritt.
Es genügte einfach nicht, wenn in Simulationsbildern gezeigt wurde, wie die Sonnenwürmer - Würmer klang ziemlich harmlos und sehr wenig bedrohlich - technischwissenschaftlich eine Sonne anbohrten und in eine Nova verwandelten. Was gebraucht wurde, waren Aufnahmen von irgendwelchen Planetenbewohnern, die verängstigt zum Himmel starren, bis sie von der Glutwolke der explodierenden Sonne eingehüllt und vernichtet werden... Bré Tsinga kannte sich auf diesem Gebiet angewandter Psychologie aus. Wenn Mhogena nicht mehr zu bieten hatte als bloße Worte und eindringliche Beschwörungen, stand es sehr schlecht um seine Sache. Bei den Galaktikern würde er damit wenig Wirkung erzielen. Aber Mhogena war ein Gharrer und damit ein Nachfahre der Maahks. Die Maahks waren bekannt als Lebewesen, die sich nach Vernunft und Logik, nicht nach Gefühlen richteten. Seine Botschaft auf massenpsychologische Wirksamkeit hin zu überprüfen und danach auszurichten, war Mhogena wahrscheinlich nie in den Sinn gekommen.
Einem Maahk hätte er nur die Tatsachen unterbreiten müssen, und alles andere - die Interpretation und die Extrapolation - konnte er dann getrost dem Kalkül überlassen. Aber das konnte bei den Galaktikern nicht funktionieren, nicht zuletzt, weil Mhogena außer seinen wenigen Worten nichts an Tatsachen aufzuweisen hatte. Zwar besaß der Gharrer eindeutig wesentlich mehr Gefühle als ein Maahk, trotzdem war es nicht mit der Gefühlswelt der Galaktiker zu vergleichen. „Helft uns, uns geht es an den Kragen, und nach uns seid wahrscheinlich ihr dran!" Das reichte einfach nicht. Wenn man den Galaktikern nicht klarmachte, dass ihnen - und nicht allein den Gharrern - in Gestalt der Guan aVar eine Gefahr drohte, vor der selbst Goedda zu einem ziemlich üblen Schabernack schrumpfte, half alles nichts. „Jedenfalls hat das Fünfte Volk von Thoregon Kontakt aufgenommen!" ließ sich Battanboo vernehmen. „Das ist zweifelsohne ein gutes Zeichen."
„Kommt darauf an", gab Galida zurück. „Immerhin tun sie es aus eigennützigen Gründen."
„Na wenn schon", bemerkte Randisur gelassen. „„Wir haben Kontakt zu diesem Volk, das allein zählt."
„Die Frage ist, ob die Galaktiker diesen Kontakt erweitern und pflegen werden", sagte Battanboo skeptisch. „Das wird
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