Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1947 - Finale in Mirkandol

Titel: 1947 - Finale in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
würden, stand vorher schon fest. Es ist eine wohlfeile Möglichkeit, sich ohne Risiko und Kosten zu profilieren. Außerdem kann man die Großen mit einem Beifallssturm ein bisschen ärgern; es kostet nichts und macht viel Spass."
    „Das klingt aber sehr zynisch!" bemerkte Bré Tsinga. „Politik ist mitunter zynisch", gab Cistolo Khan zurück. Der Beifall legte sich wieder. Mhogena wurde von seiner Begleitung zu einem Ehrensessel geführt, wo er umständlich in seinem Schutzanzug Platz nahm. Er sank etwas in sich zusammen, als habe er während seiner Rede seine letzten Kräfte verausgabt. Bré Tsinga sah es mit nicht geringer Sorge. Dicht bei Mhogenas Sitzplatz waren die drei Drucktanks aufgebaut worden, in denen die Solmothen an der Sitzung teilnehmen konnten. Bré Tsinga konnte sehen, dass die Solmothen von der Botschaft des Gharrers sehr beeindruckt waren.
    Nacheinander betraten nun Abgesandte der unterschiedlichsten galaktischen Völker das Rednerpodium. Ihre Reden waren wohlgesetzt und überschwänglich: Selbstverständlich sei es für ihr jeweiliges Volk geradezu eine Selbstverständlichkeit, sich einer Hilfsexpedition anzuschließen, die selbstverständlich von den großen Völkern gestartet und finanziert werden. Dann, wie bereits gesagt, sei es selbstverständlich... Aber die großen Völker hielten sich mit Stellungnahmen zurück. Der Vertreter Arkons erwies sich als glänzender Redner - und auch als sehr geschickter Taktiker.
    In seiner Rede hieß er den Vertreter der Völker von Chearth willkommen, deutete aber zugleich an, dass es wohl auch andere Völker in Chearth geben musste, außer den Gharrern, und dass man am besten zuerst mit deren Vertretern reden sollte, falls sie in absehbarer Zeit in der Milchstraße auftauchen sollten. Des weiteren wies er darauf hin, dass ein Bote von Thoregon, wie der Name schon besage, im Namen und Auftrag der Koalition von Thoregon spreche, nicht aber unbedingt und in jedem Fall auch als Abgesandter seines eigenen Volkes. Dies beweise das Beispiel von Perry Rhodan. Der solle zwar ein Bote von Thoregon sein, wie man gehört habe, er dürfte aber wohl kaum das Recht haben, auch im Namen der Terraner zu sprechen, geschweige denn im Namen und Auftrag der anderen galaktischen Völker ...
    Die Rede des Arkoniden wurde immer wieder von Beifall unterbrochen, der erheblich schwächer ausfiel als der Applaus, der auf die Rede von Mhogena gefolgt war. Bré Tsinga, die sich an das Beispiel von Cistolo Khan hielt, entdeckte dabei, dass dieser zweite Beifall aber ziemlich lautstark von den Vertretern des Kristallimperiums und seiner Verbündeten sowie der einzelnen Nationen des Forums Raglund gespendet wurde. Der Redner Arkons schloss seine Ausführungen damit, dass das Kristallimperium selbstverständlich den Gharrern von Chearth zu Hilfe kommen würde, vorausgesetzt, es seien zuvor die wenigen Kleinigkeiten geklärt, die er in seiner Rede aufgezählt habe. Bré Tsinga hatte die Rede gen au verfolgt - die Kleinigkeiten, die der Vertreter Arkons aufgeführt hatte, waren so massiv und zahlreich gewesen, dass Bré Tsinga am Zustandekommen einer solchen Hilfsexpedition die allergrößten Zweifel hatte. Ähnlich ließ sich auch der Vertreter von Sphinx und der Repräsentant von Topsid vernehmen. Der Topsider wies darauf hin, dass eine solche Expedition schließlich eine Menge Geld kosten würde, Geld, das Topsid im Augenblick nicht zur Verfügung stünde, das aber gern und bereitwillig aufgebracht werden würde, wenn sich Arkon endlich dazu entschließen konnte, seine Schulden bei Topsid zu begleichen... Schließlich war die Reihe an Cistolo Khan, für Terra zu sprechen. Er stand gerade auf, um nach vorn zu gehen und seinen Platz auf dem Rednerpult einzunehmen, als eine heftige Bewegung durch die Reihen der Abgesandten ging. Khan staunte nicht schlecht, als er Quelle und. Ursache dieser Bewegung erkannte. Es war Solder Brant, der sich von den Zuschauerrängen her einen Weg ins Auditorium gebahnt hatte.
    Wie der Kandidat es geschafft hatte, überhaupt in das Galaktikum zu kommen, war dem LFT-Kommissar völlig schleierhaft. Vielleicht hatte er die Saalwachen bestochen... „Dieser Mann", rief Solder Brant laut und deutete auf Cistolo Kahn, „will für Terra und die LFT sprechen! Aber die Tage dieses Mannes sind gezählt. Binnen kurzer Frist wird seine Regierung vom Volk abgewählt werden. Da die Entscheidung, die hier und heute zu fällen ist, von Bedeutung für die Zukunft ist, fordere

Weitere Kostenlose Bücher