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1947 - Finale in Mirkandol

Titel: 1947 - Finale in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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prinzipiell sehe ich es ein, dass man auch intergalaktisch zusammenarbeiten muss. Was Arkon oder Akon sagen werden, welche Entscheidungen die anderen galaktischen Völker treffen werden - wer vermag das zu sagen? Die kleinen Völker können problemlos einer Hilfsexpedition zusagen, wenn die großen dagegen sind und damit feststeht, dass eigentlich überhaupt nichts passieren wird."
    Cistolo Khan erhob sich und grüßte aus der Entfernung einen hochgewachsenen, sehr förmlich einherschreitenden Arkoniden. „Sargorvon Progeron", sagte er erklärend zu Tsinga. „Der Geheimdienstchef von Arkon, ein sehr wichtiger Mann."
    „Ich weiß", gab sie lächelnd zurück. „Ich informiere mich schließlich umfassend." Cistolo Khan schluckte und gab das Lächeln zurück. „Entschuldige bitte", sagte er. „Trotzdem ist es erstaunlich, dass sich von Progeron bei dieser Debatte sehen lässt!"
    „Inwiefern?" wollte Bré Tsinga wissen. „Seine Anwesenheit deutet an, dass Arkon die Botschaft von Mhogena durchaus ernst nimmt", erläuterte Cistolo Khan. „Andernfalls würde Sargor fernbleiben und damit ein entsprechendes Signal setzen." Er sah die kurzfristige Verwirrung auf Bré Tsingas Gesicht und lächelte dünn. „Höhere Diplomatenkunst", versuchte er eine Erklärung. „In gewisser Weise auch angewandte Psychologie, wenn man es so sehen will. Oder angewandte Kommunikationswissenschaft. Ob Sargor kommt oder nicht, alles hat eine gewisse Botschaft in sich. Er hätte ebenso einen Stellvertreter schicken können. Aber er ist selbst gekommen, offen, ohne Maske, das enthält eine gewisse Botschaft an alle anderen. Seht her, so ernst nehmen wir das, was wir gleich zu hören bekommen werden."
    „Aber woher weiß der Geheimdienst von Arkon denn, was Mhogena zu berichten haben wird?" Cistolo Khan zeigte ein fröhliches Lächeln. „Von uns natürlich", sagte er mit entwaffnender Ehrlichkeit. „Alles, was wir von Mhogena gehört haben, haben wir umgehend an Arkon und andere wichtige Welten weitergeleitet. Als ein Zeichen unseres guten Willens, als Signal, dass wir die Sache sehr ernst nehmen und selbstverständlich, um Zeit damit zu sparen. Du glaubst doch nicht etwa, dass jeder hergelaufene Exot vor dem Galaktikum sprechen kann? Da könnte ja jeder kommen. Nein, unsere Aktion hat Arkon und den anderen wichtigen Welten zu verstehen gegeben, dass wir Mhogena in der Tat als Boten von Thoregon akzeptieren und seine Botschaft für wichtig und bedeutungsvoll halten."
    „Und das ließ sich auf keinem anderem Weg erreichen?" fragte Bré Tsinga. Cistolo Khans Lächeln vertiefte sich. „Natürlich", sagte er gelassen. „Aber dieser Weg war der schnellste und sicherste, außerdem auch der diskreteste. Für die Öffentlichkeit ist überhaupt nichts geschehen, aber hinter den Kulissen weiß man Bescheid. Was will man mehr?"
    Die Reihen des Auditoriums begannen sich zu füllen. Bei diesem Prozedere gab es genaue Absprachen und Rangordnungen, die eingehalten werden mussten. Wer vor wem den Saal betrat und wer welchen Sitzplatz einnehmen durfte, all das war zuvor in langwierigen Verhandlungen festgelegt worden. Dennoch - auch das eine kleine Meisterleistung der Organisatoren dieser Veranstaltung - begann die Versammlung pünktlich. Unwillkürlich warf Bré Tsinga einen Blick auf ihren Chronometer. Man schrieb den 7. August 1290 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Präzise um 12.05 Uhr betrat Mhogena, noch immer sichtlich geschwächt, das Rednerpodium und begann zu sprechen. Seine Stimme hatte Klang und Charakter, und er bediente sich des Interkosmo, das nahezu jeder Galaktiker einwandfrei beherrschte, auch wenn es nicht seine heimatliche Sprache war.
    Bré Tsinga lauschte fasziniert der Rede des Gharrers. Mhogena war ein exzellenter Redner. Er verstand nicht nur seinen Standpunkt darzulegen, er vermochte überaus anschaulich zu schildern welche Verheerungen die Guan aVar bereits angerichtet hatten - und welche Gefahren Chearth drohten, sollten die Algiotischen Wanderer die Guan aVar befreien. „Wer immer die Algiotischen Wanderer auf den Sonnentresor aufmerksam gemacht hat", fuhr Mhogena fort. „Sein erklärtes, offenes Ziel ist mit einiger Sicherheit die Zerstörung der Koalition von Thoregon. Was das heißt - muss ich das den Weisen, die hier versammelt sind, noch im Einzelnen erklären? Es bedeutet, dass nach dem Untergang von Chearth eine weitere Galaxis von den Guan aVar bedroht sein könnte. Nach Lage der Dinge könnte es sich dabei sehr

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