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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich bereits zu einem früheren Zeitpunkt an euch gewandt. Aber ich stand noch unter der Nachwirkung von Garrons Beeinflussung. Inzwischen habe ich meinen freien Willen wieder. Ich muß mich zurückziehen. Meine Parteifreunde haben Verständnis für diese Entscheidung. Bei euch allen möchte ich mich für das Vertrauen bedanken, das ihr in mich gesetzt habt.
    Schenkt es meinem Freund und Berater Georg Zima. Er wird für mich weiter arbeiten, und ich möchte ihn jetzt zu mir bitten."
    Cistolo spürte plötzlich die Blicke aller Anwesenden auf sich ruhen.
    „Ja, ja, ist schon gut", sagte er. „Ich habe recht gehabt. Mehr Sendezeit für Zima ist tödlich für seine Wahlchancen. Aber jetzt ist es wirklich zu spät für eine solche Reaktion."
    „Das brauchen wir auch nicht mehr." Paola Daschmagan wirkte übergangslos zuversichtlich. Sie deutete auf Zima, der etwas verlegen neben Brant Aufstellung nahm.
    „Das wird der Neue sofort für uns erledigen."
    Gelächter brandete auf, erst zögernd, dann deutlich heftiger.
    Cistolo Khan grinste zufrieden. Mit dem schwitzenden Zima als Gegenkandidaten sahen Paolas Chancen unabhängig von allen Prognosen schon viel besser aus.
    Solder Brant schien es zu ahnen oder zu wissen. Er verschwand recht schnell von der Tribüne und überließ seinem Nachfolger das Feld.
    Georg Zima tat sein Bestes. Aber es war nicht genug. Spätestens nach einer Viertelstunde, so schätzte der LFT-Kommissar, würden bei seiner Rede die ersten Zuhörer einschlafen.
    Etwas Besseres konnte der Ersten Terranerin zwei Tage vor der Wahl wirklich nicht widerfahren.
     
    *
     
    Vier Stunden später war es Solder Brant und nicht Georg Zima, der die spekulativen Szenarien stoppte und da„mit den von Joskar Jankinnen konzipierten Wahlkampf zu den Akten legte. Kurz darauf teilte das Wahlkampfbüro der Liberalen Einheit mit, daß es kein Rededuell zwischen Georg Zima und Paola Daschmagan geben würde.
    Dafür sendeten die Medien Aufzeichnungen von Reden, die Solder Brant vor seinem Flug nach Arkon gehalten hatte. Sie enthielten alle jene Vorwürfe, die der Liberalen Einheit Stimmen gebracht hatten.
    Cornelius Pontainer gelang es, ein Treffen zu arrangieren. Brant wußte nicht, worauf er sich einließ, als er zur Diskussion erschien. Erst, als er Platz genommen hatte und die Lichterspots seine Gesprächspartnerin beleuchteten, erkannte er die Wahrheit. .„Ich protestiere", sagte er. „Es handelt sich hier um einen äußerst schäbigen Trick."
    „Nachdem du uns ausweichst und Zima nicht gegen mich antritt, halte ich es für zulässig, dem Zufall ein wenig in die Hände zu spielen", antwortete Paola Daschmagan.
    „Du verbreitest seit Wochen falsche Behauptungen und argumentierst, als seien Khan und ich Unsterbliche mit mehrtausendjähriger Erfahrung. Damit rückst du uns im Unterbewußtsein der Bürger automatisch in jene Ecke, in der die Aktivatorträger und Cameloter stehen. In meinen Augen ist dieser Umgang mit dem politischen Gegner mehr als zynisch."
    Solder Brant grinste herablassend.
    „Ich muß mich nicht mit euch darüber auseinandersetzen, oder?" fragte er.
    Seine Stimme vibrierte, und seine Augen waren gerötet. Deutlich war ihm anzusehen, daß es ihm nicht gutging. Dennoch wirkte er kämpferisch.
    „Ich bin nicht mehr der Kandidat", fuhr Brant fort. „Es geht nur noch um Fakten. Sie allein zählen. Ihr habt zu viele Fehler gemacht, und das wird der Wähler honorieren. Das Volk wird dich abwählen, Paola, und dein Nachfolger wird keine Verwendung mehr für einen LFT-Kommissar Cistolo Khan haben. Warum regst du dich auch so auf, Paola Daschmagan? Du selbst bist damals in einer vorgezogenen Neuwahl gegen Medros Eavan an die Macht gekommen. Warum soll es dir anders ergehen? Deine Zeit als Erste Terranerin ist um."
    „Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Bisher hast weder du noch Zima ein überzeugendes Konzept abgeliefert, wie man es besser machen könnte."
    „Alles zu seiner Zeit, nicht wahr?
    Entschuldigt mich jetzt! Es geht mir nicht gut. Ich muß mich schonen." Mit diesen Worten stand er auf und verließ das Podium. Es war Solder Brants letzter Auftritt in der Öffentlichkeit.
    Der Moderator griff den Faden auf und stellte Paola Daschmagan ein paar Fragen.
    Aufzeichnungen ihrer Leistungen aus der insgesamt zwölfjährigen Amtszeit ergänzten die Sendung. Auf Terra und den übrigen Welten der LFT entstand so ein relativ ausgeglicheneres Bild.
    Ob es viel nützen würde, war eine andere Frage. Trotz

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