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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stehen alle hinter dir. Du bist mein bester Freund. Ich würde nie etwas unternehmen, was dir schadet."
    Garron lachte laut und häßlich. Er packte Tuyula.
    „Schade, daß ich keine Gedanken lesen kann. Sonst könnte ich jedes deiner Worte als Lüge entlarven. Aber dafür werde ich die Wahrheit aus dir herausprügeln."
    Tuyula sah die Faust auf sich zurasen und wollte ausweichen. Aber Vincent hielt sie unerbittlich fest. Der Schlag traf ihren Körper dicht unter dem Halsansatz und trieb ihr die Luft aus der Lunge. Sie japste und spürte, wie ihre Knie nachgaben. Sie wollte etwas sagen, aber aus dem Halsmund drang nur ein Rülpsen.
    Der zweite Schlag traf ihren Kopfrand. Tuyula sah plötzlich Sterne. Ihre Augenlider schlössen und öffneten sich selbsttätig.
    Vincent versetzte ihr einen Tritt gegen das linke Bein, und sie verlor das Gleichgewicht.
    Rose fing sie auf, aber Garron entriß der Ärztin das Mädchen und versetzte Tuyula mehrere schallende Schläge mit der flachen Hand. Zwei trafen den Kopf, eine den Hals.
    Tuyula glaubte, ihr werde der Kopf abgerissen. Die empfindlichen Nervenbahnen, die durch den Hals liefen und den Kopf mit dem Körper verbanden, zeigten übergangslos Lähmungserscheinungen. Das Mädchen stürzte zu Boden.
    Vincent Garron warf sich auf sie. Sie hörte wie von fern seinen keuchenden Atem und das entmenschlichte Gurgeln aus seinem Mund. Ihr Kopf lag verdreht, und mit einem der hinteren Augen sah sie, wie er beide Arme zu einem fürchterlichen Schlag erhob.
    „Hör auf, Vincent!" Die Stimme erklang überlaut und besaß etwas Zwingendes.
    Garrons Arme erstarrten. Ein Schatten tauchte über Tuyula auf und zog Garron von ihr weg. Es war Jankinnen.
    „Du machst alles nur noch schlimmer", fuhr der Milliardär fort. „Warum hast du mir nicht geglaubt? Ich habe von Anfang an gesagt, du sollst den Gharrer endlich beseitigen.
    Das Mädchen ist das falsche Opfer."
    Tuyula flüchtete sich in Roses Arme. Die Ärztin zog sie hastig Richtung Tür. Vincent stand zitternd und mit blutunterlaufenen Augen vor Joskar Jankinnen.
    Der Milliardär schüttelte den Kopf.
    „Du hättest beinahe einen Fehler gemacht, Vince."
    Garron kicherte. „Ich mache keine Fehler, du kleiner, niederträchtiger Mistkerl. Gute Reise!"
    Tuyula begriff viel zu spät, was geschah. Sie sah, wie sich Jankinnens Augen unnatürlich weiteten.
    Rose begann zu schreien, und Tuyula stimmte ein. Voller Entsetzen drehte sie sich zur Seite.
    So bekam sie nicht mit, wie Joskar Jankinnen starb. Sie hörte nur die Geräusche, die sie ihr ganzes Leben lang nicht mehr vergessen würde.
    Die Männer und Frauen standen wie erstarrt. Sie waren unfähig zu erkennen, daß sie selbst noch am Leben waren. Zu intensiv war ihr Wissen um Garrons Handeln.
    Vincent Garron starrte auf den zu Boden sinkenden Leichnam. Er schlug die Hände vor das Gesicht und begann zu schluchzen. Im nächsten Augenblick rannte er davon, hinüber zur linken Seite der Zentrale.
    Dort tastete er mit den Händen durch die Luft. Es sah aus, als hantiere er an einem verborgenen Mechanismus. Dann verschwand er übergangslos.
    Tuyula Azyk drängte sich zitternd an Rose.
    „Er hat eine Hyperraumsenke geschaffen", stammelte sie. „Es funktioniert wieder."
    „Dann hast du ihm unabsichtlich geholfen", zischte die Ärztin. „Komm, Kleines! In der Medoabteilung bist du besser aufgehoben als hier."
    Aus einem Nebenraum rückten die ersten Reinigungsroboter an.
     
    11.
     
    Terra
    16. August 1290 NGZ
     
    Solder Brant sollte sprechen! Und das, nachdem der Kandidat der Liberalen Einheit in Arkon in Vorfälle verwickelt worden war, die keiner bislang richtig interpretieren konnte.
    Die Sensation war eingetreten.
    Als die Ausstrahlung begann, lag über allem eine Atmosphäre der Spannung. Schon das Intro verhieß den optimalen Höhepunkt all dessen, was vor einer Wahl wie dieser möglich war. Hologramme aller Art jagten sich durch die Holokuben, Klänge und optische Eindrücke vermischten sich zu einer hektischen Collage.
    Gegen Solder Brants würden all die Shows, Reden und Interviews verblassen, die bisher auf den Zuschauer eingeströmt waren.
    Die meisten Bürger des Solsystems und der angeschlossenen Systeme fieberten dem Zeitpunkt entgegen, an dem die Sendung endlich begann. Hyperfunk-Schaltungen übertrugen die Sendung zu allen Planeten und Sonnensystemen, die zur LFT gehörten.
    Auch in die anderen wichtigen Systeme der Galaxis wurde übertragen. Wenn sich auf Terra eine neue

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