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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Solmothen können dir nichts mehr tun."
    „Tun?" Der Olymp-Geborene fuhr herum und starrte Jankinnen aus rot unterlaufenen Augen an. „Ha! Deine Witze waren schon besser. Ich werde das Bild in meinem Kopf nicht los, verstehst du? Es zermartert mir das Gehirn."
    Er schrie auf, preßte die Hände gegen den Kopf und stürmte auf die Wand los. Drei-, viermal schlug er den Kopf gegen das kühle Metall. Als er sich umdrehte, versagten seine Beine. Er knickte in den Knien ein und stürzte. Ächzend und mit einer aufgeplatzten Wunde an der Stirn blieb Garron liegen.
    „Rose", sagte Joskar Jankinnen hastig. „Nimm den Transmitter! In zehn Sekunden bist du hier."
    Es galt Roswitha Angelogne, der resoluten Bordärztin. Sie hielt es nicht einmal für nötig, ihm zu antworten. Vermutlich griff sie sich ihre Einsatztasche und spurtete los. Das Gerät im Hintergrund der Kommandozentrale aktivierte sich und baute das Empfangsfeld auf, Exakt viereinhalb Sekunden später trat die wenig feminin wirkende Frau aus dem Feld und eilte mit langen Schritten auf Vincent Garron zu. Es krachte, als sie die Tasche neben ihm zu Boden schmiß und sich über ihn beugte. Ein kurzer Griff mit zwei Fingern der rechten Hand an das Auge des Terraners, einen Klaps auf den Hinterkopf und ein sonores Brummen - mehr unternahm sie nicht.
    „Laß mich in Ruhe!" fauchte der Todesmutant. Ein gefährliches Irrlichtern erschien in seinem Blick. „Ich brauche keinen Quacksalber."
    „Eine leichte Gehirnerschütterung mit den üblichen Symptomen wie Kopfschmerzen und Gleichgewichtsstörungen", murmelte die Terranerin. „Es hilft ihm, die grellen Bilder in seinem: Bewußtsein loszuwerden."
    Garron hatte sich wieder gefaßt. Er erhob sich. Mit steifen Schritten stakste er zu einem der freien Sessel und ließ sich hineinsinken.
    „Nur vierhundert Lichtjahre?" wandte er sich an Jankinnen. „Bist du sicher?"
    „Ungefähr. Inzwischen sind es fast schon vierhundertfünfzig."
    „Kehr um! Zwei Solmothen sind noch übrig. Ich muß sie töten."
    „Es wäre der schlechteste Dienst, den ich dir erweisen könnte, Vince." Die Stimme des Milliardärs klang belustigt. „Die Arkoniden haben ihr Heimatsystem endgültig in eine uneinnehmbare Festung verwandelt. Da kommt keiner mehr hinein und erst recht nicht hinaus."
    „Mich fangen sie nicht!"
    „Den Arkoniden traue ich es eher zu als den Menschen. Du kannst sicher sein, die Behörden auf Arkon Eins besitzen längst alle Daten über dich. Vermutlich lauern Dutzende von Parafallen nur darauf, dich in ihre Antipsi-Kokons einzuweben. Auf deine Hypersenken solltest du dich da nicht so sehr verlassen."
    Der Terraner schloß die Augen und schüttelte den Kopf. „Nein, sie kriegen mich nicht."
    Tuyula Azyk konnte es kaum mehr mitansehen. War das wirklich der Vincent Garron, den sie einst auf Mimas kennengelernt hatte? War er damals nicht ebenso hilflos gewesen wie sie selbst? Jetzt entdeckte sie nichts mehr davon an ihm.
    Das Mädchen drückte sich an die Wand neben der Tür. Erleichterung erfüllte sie.
    Niemand nahm bisher Notiz von ihr. Vorsichtig drehte sie ein wenig den Kopf und starrte mit den Hinterkopfaugen den Ausgang an. Er war zum Greifen nah, und doch schien er in diesem Augenblick unendlich weit entfernt zu sein.
    Du bist selbst schuld, sagte sie sich. Warum mußtest du auch hierherkommen? Wärst du gleich in deinem Versteck geblieben.
    Jetzt war es zum Umkehren zu spät. Zu allem Unglück drehte Vincent auch noch seinen Sessel und starrte angriffslustig um sich. Plötzlich jedoch glätteten sich seine verzerrten Züge, und auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck von Freude.
    „Da ist ja mein Augenstern", klang es leise zu Tuyula herüber. „Wo hast du nur gesteckt, meine Kleine?"
    Der Mutant erhob sich und schritt auf sie zu. Alles in ihr versteifte sich. Sie hätte schmelzen oder verdunsten mögen, wenn ihr schon die Gabe der Teleportation nicht gegeben war. Aber der unerbittliche Blick aus seinen jetzt weit aufgerissenen Augen bannte sie auf die Stelle.
    „Bitte, Vincent, ich ..." Die Stimme erstarb in ihrem Halsmund.
    „Schon gut, meine Kleine."
    Vincent Garron faßte ihre Hand, runzelte dann aber die Stirn.
    „Du zitterst ja", stellte er fest. Seine Körperhaltung und sein Blick drückten .Fürsorge aus.
    Du kannst mich nicht mehr in die Irre führen, dachte sie angeekelt und widerstand der Versuchung, sich einfach loszureißen und davonzulaufen. Sie wollte nicht, daß er wegen ihres Verhaltens erneut

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