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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verrieten sportliches Training und Ausdauer. Sie zählte zu den jungen Talenten in ihrem Fachbereich. Den Doktor in Kosmo - und Xenopsychologie hatte sie mit Auszeichnung gemacht.
    Dank ihres überragenden Vermögens, sich in die Psyche fremder Wesen zu versetzen, war es ihr gelungen, sich intensiv in die Solmothen hineinzudenken und ihr Vertrauen zu gewinnen.
    Das Attentat auf Galida traf nicht nur deren Partner bis in die letzte Faser von Körper und Psyche. Es traf auch Bre Tsinga. Die junge Frau litt, das sah Cistolo ihr sofort an. Ihr Gesicht spiegelte den Schmerz, den sie empfand. Die rechte Hand gegen das Brustbein unterhalb des Halsansatzes gepreßt, erwartete sie ihn am Eingang.
    Khan blieb stehen und warf einen Blick in das Innere der hallenartigen Wohnanlage. Im Hintergrund erkannte er einen Ausschnitt des riesigen, dreihundert mal vierhundert mal dreißig Meter messenden Wasserbeckens. Es reichte vom Dach des Gebäudes bis weit unter die Oberfläche Mirkandols hinab.
    „Sieh es dir genau an!" forderte Bre ihn auf. „Und sag mir, was es zu bedeuten hat!"
    Die beiden Solmothen rasten in wilden Kurven und Zuckungen durch den riesigen Wassertank. Immer wieder zielten sie geradewegs auf die durchsichtigen Wandungen ihres Lebensraumes. Doch jedesmal, wenn sie auf das Hindernis zurasten, aktivierten sich Prallfelder und fingen sie sanft ab.
    „Sie wollen sich umbringen", erkannte Cistolo betroffen. „Oder zumindest verletzen."
    Hintereinander betraten sie die Halle und näherten sich der vorderen Trennwand. Die Solmothen zogen sich fluchtartig zurück.
    „Ich habe ein Experiment vorbereitet", erklärte Bre leise. „Komm mit hinüber in den Kontrollraum! Dort sehen und hören sie uns nicht."
    Sie schlössen sich in dem ovalen Raum ein, und die Xenopsychologin setzte sich über den Interkom mit einer arkonidischen Gegenstelle in Verbindung.
    „Ihr könnt kommen", sagte sie. „Verhaltet euch, als wäret ihr Besucher. Und tretet nicht zusammen ein, sondern getrennt nach Völkern."
    „ Auf einem Bildschirm beobachteten sie den Vorgang. Drei Arkoniden betraten die Halle und näherten sich der Trennwand. Augenblicklich hielten die Solmothen inne und schwammen zur Kommunikationsstelle hinüber. Als sie erkannten, daß die Besucher keinen Kontakt wünschten, sanken sie zwischen größere Ansammlungen grüner Schlingpflanzen, zogen sich zurück.
    Die Arkoniden verschwanden. An ihrer Stelle erschienen zwei Gataser. Wieder suchten die Solmothen erwartungsvoll die Nähe der Kontaktstelle auf, ebenfalls ohne Ergebnis.
    „Vielen Dank an euch!" sagte Bre Tsinga über Funk. „Richtet euren Vorgesetzten aus, daß sie mir einen großen Dienst erwiesen haben." An Khan gewandt, fügte sie hinzu: „Warte hier auf mich!"
    Sie rannte in die Halle zur Trennwand. Die Solmothen hatten es plötzlich eilig, aus der Nähe der Kontaktstelle zu kommen. Sie begannen sinnlos im Bassin herumzuschießen.
    An eine Kommunikation war nicht zu denken.
    Die Wissenschaftlerin kehrte in den Kontrollraum zurück. Sie ließ die Schultern hängen.
    Ihr Gesicht spiegelte Fassungslosigkeit wider. Einen Augenblick lang spürte Cistolo in sich den Impuls, sie tröstend in seine Arme zu nehmen. Aber Bre ließ ihm keine Zeit zum Überlegen.
    „Es betrifft nur uns Terraner", begründete sie leise. „Damit erfüllen sich meine schlimmsten Befürchtungen. Wenn sich der Zustand der beiden bis morgen oder spätestens übermorgen nicht bessert, müssen wir sie in ihre Heimat zurückbringen. Dieser Vorschlag stammt übrigens nicht von mir, sondern vom Hausmeister des Viertels."
    „Hausmeister des Viertels?" Cistolo zog die Augenbrauen hoch. „Ich dachte, hier gäbe es nur Robotpersonal."
    Bre Tsinga starrte ihn verblüfft an.
    „Daran habe ich nicht gedacht", stieß sie hervor. „Jetzt, wo du es sagst, wird es mir klar."
    „Der angebliche Hausmeister gehört zu Progerons Leuten", nickte der LFT-Kommissar und verzog das Gesicht. „Der Geheimdienstchef läßt uns alle überwachen. Vincent Garron hat ihm den Vorwand dafür geliefert."
    Per Funk traf ein allgemeiner Rundruf ein, daß das Ausgehverbot vollständig aufgehoben war. Die Mitglieder der verschiedenen Delegationen konnten. sich wieder auf Arkon Ifrei bewegen und in ihre Schiffe zurückkehren.
    „Geh du nur!" meinte Bre auf Cistolos fragenden Blick hin. „Mein Platz ist hier bei den Solmothen. Ich werde mit ihnen nach Zyan zurückkehren, falls das erforderlich sein sollte."
    Sie

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