1949 - Quotors letzter Kampf
Schmerzen zusammen - und eilte aus der Zentrale. Cistolo Khan beobachtete, wie sich die Wand vor ihm öffnete, ihn passieren ließ und sich wieder schloss. Die Ortungsspezialistin sank laut klagend auf den Boden. Sie presste sich die Hände gegen den offenbar schmerzenden Schädel, und der Kommandant legte ihr ein Tuch vor Mund und Nase, um die Blutungen zu stoppen. „Ihr müsst sie sofort zum Medosyn bringen", rief der LFT-Kommissar. „Um Himmels willen, was ist los?" stammelte Endering Profest, der vollkommen verwirrt schien, so als sei er nicht unmittelbar dabei gewesen, als Vincent Garron die junge Frau angegriffen hatte. „Schnell!" drängte das Bluesmädchen. „Zum Medosyn mit ihr. Vielleicht kann er sie noch retten."
Cistolo Khan sagte nichts. Er beobachtete, wie der Kommandant und Tuyula Azyk die Orterin aufhoben und aus der Zentrale trugen. Er konnte nicht erkennen, ob Wendayne Kalmaron tot oder nur bewusstlos war. Nur eines war ganz sicher: Er konnte ihren Schädel sehen, und ihr blondes Haar wurde nirgendwo durch Blut verfärbt. Cistolo Khan begriff. Jetzt hatte sich bestätigt, was Mhogena bereits mit seinem Funkspruch beschrieben hatte.
Die parapsychischen Kräfte Vincent Garrons ließen nach! Der Mutant war bereits so geschwächt, dass er mit seinen geistigen Kräften nicht mehr töten konnte.
Vincent Garron war einem Zusammenbruch nahe. Er hatte seine Schwäche gefühlt, hatte sich aber dennoch stark genug gewähnt, um die Orterin töten zu können. Sein Rückzug aus der Zentrale hatte einer Flucht geglichen. Der Mutant war in seine Kabine geeilt und hatte sich augenblicklich in eine Hyperraumsenke zurückgezogen. Danach war ihm klargeworden, dass seine Kräfte immerhin noch ausreichten, dies zu tun. Er vermochte nicht nur in den Hyperraum einzudringen, sondern ihn auch stabil zu halten und für ausreichend Platz darin zu sorgen.
Doch das beruhigte ihn nicht. Wieso war es ihm nicht gelungen, Wendayne Kalmaron zu töten? Tuyula Azyk war schuld. Durch sie war er stark geworden. Sie hatte vermutlich auch die Macht, ihn zu schwächen. Und Mhogena! Sein Hass richtete sich vor allem gegen den Maahkähnlichen, wä4rend er über das Verhalten des Bluesmädchens lediglich enttäuscht war. Hatte ihm Tuyula nicht in letzter Zeit signalisiert, dass sie ihr Verhalten zuvor bereute und dass sie die Zusammenarbeit suchte? Warum tat sie es dann nicht, sondern stellte sich gegen ihn? Begriff sie nicht, wie wichtig es war, Cistolo Khan und allen anderen deutlich zu machen, dass sie ihm mit dem gebotenen Respekt zu begegnen und auf Angriffe zu verzichten hatten?
Doch der Reihe nach! Erst musste er das Problem Mhogena aus dem Weg räumen. Das konnte auf verschiedenen Wegen geschehen. Er konnte warten, bis der Gharrer erstickt war. Er konnte ihn erschießen. Doch diese beiden Möglichkeiten sagten ihm nicht zu. Mhogena sollte seine Macht spüren! Er sollte von der elegantesten Waffe gefällt werden, die es von Vincent Garron gab. Er sollte Opfer seiner parapsychischen Kräfte werden.
Der Mutant stellte sich vor, wie er den Maahkähnlichen mit seinen Suggestivkräften überwältigte, um ihm den Befehl zu erteilen, seinen Schutzanzug zu öffnen.
Mhogena musste ihm gehorchen. Er musste sich ihm beugen, und vor Garrons Augen würde sich Mhogena selbst vernichten. Es kam nicht nur darauf an, den Gharrer zu töten. Vielmehr musste Mhogena im Zuge seines Sterbens endlich begreifen, dass es falsch gewesen war, sich gegen ihn zu stellen.
Und er musste bereuen. Vincent Garron atmete tief durch. Er schloss die Augen, legte sich auf den Boden und horchte in sich hinein. Er konnte keine wesentliche Veränderung feststellen. Und doch musste sich eine vollzogen haben. Seit Arkon Iwar er nicht mehr wie früher. Wie war es möglich, dass der Kommandant ihm Widerstand geleistet hatte? Auch die anderen Mitglieder der Besatzung schienen nicht so unter seinem Einfluss zu stehen, wie es eigentlich hätte sein sollen. Ließen seine Suggestivkräfte nach, oder erzielten sie unter den Bedingungen, die an Bord herrschten, nicht die gewohnte Wirkung?
Garron schob diese Fragen etwas von sich, da sie seiner Meinung nach nicht die vordringlichsten Probleme tangierten. Er musste seine ganze Kraft auf Mhogena konzentrieren. Der Fünfte Bote von Thoregon sollte sterben. Es wurde höchste Zeit, den Fehler endlich zu korrigieren, den er gemacht hatte, als er den Gharrer auf Arkon Ian Bord genommen hatte. War es seine Eitelkeit gewesen, das
Weitere Kostenlose Bücher