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1950 - Thoregon Sechs

Titel: 1950 - Thoregon Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Es war ein lächerlich niedriger, selbstmörderisch gefährlicher Wert, nahe bei Null, der den Angreifern alle nur denkbaren Chancen ließ.
    Wenige Augenblicke später - Kellind fand kaum Zeit zum Atemholen - brach die Hölle wirklich los.
    Ein furchtbarer Schlag traf das Schiff. Die Grafik zeigte einen Wert, der bei zweihundert Prozent Überlast lag.
    Zwei-, dreimal konnten sie solche Treffer aushalten, häufiger nicht.
    Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, umzukehren und ihrer aller Leben zu retten.
    Aber sie tat es nicht. Fee Kellind hielt sich an den Plan.
    Sie versuchte zu erkennen, ob es die Wachforts waren, die den Weltuntergang bewirkten, oder ob die Schlachtschiffe an der Planetenoberfläche eingegriffen hatten.
    Der zweite Treffer war viel schlimmer als der erste. Kellind sah ein Geräusch, das sich anhörte wie ein lila Gewitterblitz.
    Eine Sekunde lang wurde es dunkel.
    Ihre Körperhaare stellten sich auf, als ein Schub von statischer Elektrizität sie und den Kontursitz umhüllte.
    Dann flammte die Beleuchtung wieder auf, und Fee Kellind wunderte sich, daß sie noch am Leben war.
    Geräusche konnte man nicht sehen. Blitze waren weiß, nicht lila - und sie war zurück in der Realität.
    „Bereithalten!" forderte sie über den Bord-Interkom. Kellind achtete peinlich genau darauf, daß ihre Stimme sich kontrolliert anhörte. „Ausschleusung in weniger als sechzig Sekunden!"
    Sie war sich darüber im klaren, daß sie die Position über Century I nur wenige Augenblicke würden halten können.
    In dieser Zeit mußten sie alles absetzen, was sie vorbereitet hatten.
     
    *
     
    Rhodan sah den Einsatz nach Plan ablaufen. Fee Kellind agierte wie ein Roboter.
    Er brauchte zehn Sekunden zum Antigrav. Der abwärts gepolte Zug transportierte ihn zur Mannschleuse am unteren Pol des Kugelschiffes.
    Die zwanzig Sekunden im Schacht nutzte er für einen Schnelltest.
    Seine Standard-Schutzbekleidung zeigte normale Werte.
    In einer Halterung auf seiner Brust hing der miniaturisierte Pikosyn. Die Halterung ließ sich mit einem einzigen Griff entfernen, für den Fall, daß das KorraVir aktiv wurde.
    Bis dahin konnte der kleine Computer ihm wertvolle Dieste leisten.
    Den blauen Raumanzug, den er gewöhnlich trug, hatte er in seiner Kabine zurückgelassen.
    Es handelte sich um ein Geschenk der Galornen, dem eine „eigene Seele" innewohnte. Der blaue Anzug war für einen Kampfeinsatz mit viel Gewalt nicht zu gebrauchen. Rhodan wußte, daß er mit dem blauen Anzug kein anderes Wesen töten konnte - und er hatte keine Ahnung, ob der Anzug die Korrago als robotisch oder als semiorganisch beurteilen würde.
    Ein heftiger Schlag ließ die Luft zittern. Die Paratrons fuhren Überlast, aber sie brachen nicht.
    Rhodans Füße berührten den Boden, er rannte los, und in weiteren zwanzig Sekunden stand er im Vorraum zur Schleuse.
    Sein Blick fiel auf die versammelten Agenten. Hinter den Helmscheiben konnte er kaum die Gesichter erkennen.
    Zuerst bemerkte er Monkey, den Oxtorner, mit der Statur eines überdimensionierten Athleten. Über der Schulter des Umweltangepaßten hing ein kleines Thermogeschütz.
    Etwas abseits positioniert winkte Mondra Diamond. Sie schien froh zu sein, daß sie nicht mehr ohne Rhodans Hilfe neben Monkey stehen mußte.
    „Perry! Hierher, es geht los!"
    Etwas an Mondra weckte sein Mißtrauen. Die instinktive Sicherheit, daß sie ein wichtiges Geheimnis hatte, schwand nicht, sondern sie wuchs.
    Rhodan machte sich klar, daß er keinen Anspruch auf die Wahrheit besaß. Mondra Diamond hatte ein Recht auf Geheimnisse wie jeder andere Mensch.
    Er fühlte sich am Handschuh gepackt. Es war Monkey. Der Oxtorner zog ihn nahe zu sich und Mondra heran.
    Mitten im Gedränge der TLD-Agenten hörte Rhodan sein Herz pochen.
    Ein furchtbarer Schlag ließ die Hülle der GOOD HOPE III erzittern, zum wiederholten Mal.
    Eine Sekunde lang ging das Licht aus. Die Luft in der Schleuse wurde abgepumpt, damit die Landetruppen kontrolliert aussteigen konnten.
    Die Außenschleuse fuhr beiseite. Rhodan sah den freien Weltraum vor sich.
    Ein flackerndes Blitzlichtgewitter erfüllte im Zehntelsekundentakt das All rings um die GOOD HOPE III. Seine Helmscheibe filterte die blendwirksamen Komponenten heraus.
    „Aussteigen!" vernahm er plötzlich Fee Kellinds Stimme über den Interkom. „Wir sind da! Seht zu, daß ihr wegkommt!"
    Die Aufgabe der Landetruppe, die aus tausend TLD-Agenten bestand,

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