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1951 - Das Reich der Puppen

Titel: 1951 - Das Reich der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pikosyn an meinem Gürtel übergangslos. „Ihr seid in Sicherheit."
    Die Wände um uns rasten nach unten. Für etwa fünf Sekunden machte sich das Gefühl von Schwerelosigkeit in uns breit, danach landeten wir unsanft auf dem Boden. Insgesamt dreimal sackte die SOL durch, bis Ruhe eintrat.
    „Bei der Explosion des Gravitraf-Speichers handelte es sich um Sabotage", meldete SENECA. „Ihr könnt von Glück sagen, daß er nur zwanzig Prozent Energie führte."
    Ich achtete nicht auf den spärlichen Trost „Was ist mit der SOL geschehen, SENECA? Das ist wichtiger!"
    „Das Schiff ist um rund hundert Meter abgesackt. Hinten ein bißchen stärker als vom."
    „Hat es sich im Untergrund verkeilt?"
    „Nein. Krafteinwirkungen von außen sind nicht feststellbar."
    Das ist wenigstens etwas, dachte ich.
    „Gut", sagte ich. „Jetzt zur Sabotage. Wer war das?"
    „Mir liegen keine Bilder vor. Am Ort des Geschehens haben sich jedoch in den letzten zwei Stunden keine TLD-Agenten aufgehalten."
    Da SENECA permanent über den Aufenthaltsort jedes Mitglieds unserer Mannschaft informiert war, blieb nur eine Schlußfolgerung.
    „Diese Mörderpuppen also. Es wird Zeit, daß wir ihnen das Handwerk legen."
    Die Biopositronik meldete, daß die fünfdimensionalen Phänomene zum Erliegen gekommen waren. Wir konnten uns in dieser Sektion wieder ungehindert bewegen und erreichten auf einem Umweg unseren neuen Einsatzort.
    Perry erwartete uns bereits. Sein Gesicht blieb seltsam ausdruckslos. Er nahm mich zur Seite und bedeutete mir, ihm in den Kontrollraum neben der Halle zu folgen. Dort angekommen, schaltete er den Antiortungsschutz ein und hielt mir ein kleines blaues Kästchen unter die Nase.
    „Das hat uns gerade noch gefehlt. stieß ich hervor. „Haben wir überhaupt eine Chance?"
    „Wir bleiben, solange es irgendwie geht. Shabazza will natürlich, daß wir die SOL aufgeben. Er scheint mich nicht besonders gut zu kennen, wenn er denkt, daß ich mich leicht beeindrucken lasse" Ich seufzte. Hatte ich wirklich angenommen, meinen ältesten Freund umstimmen zu können?
     
    9.
     
    29. Juli 1290 NGZ, 21h20 Standardzeit
     
    Vierzig Minuten! Mehr Zeit war nach SENECAS Berechnungen nicht Es hörte sich an, als seien wir gerade erst angekommen und müßten ein paar kleine Probleme lösen. Dabei hatten wir mehr als sieben Stunden verzweifelten Kampfes hinter uns.
    Aber mein alter Freund kämpfte weiter, wollte nicht aufgeben Perry war keinem kritischen Argument zugänglich. Er funktionierte wie ein Uhrwerk.
    Mechanisch wie ein Roboter ...
    Mir stockte der Atem. Ein fürchterlicher Verdacht keimte in mir auf. Eiskalt kroch er meinen Magen empor bis zum Hals und schnürte mir die Kehle zu.
    Die Nano-Kolonne!
    Was war, wenn sie von Perrys Körper oder seinem Geist Besitzt ergriffen hatte?
    Ich warf meinen Begleitern einen raschen Blick zu. Sie hielten ihre Aufmerksamkeit auf den Weg gerichtet und hatten von meinem Mienenspiel nichts mitbekommen. Garren deutete nach vom. wo die Kopplungen in unserem Sichtbereich auftauchten. Wir hatten das von SENECA genannte Ziel erreicht.
    Nicht genug, daß wir uns mit den Antigravs und Gravitraf-Speichern auseinandersetzen mußten. Alle unsere Bemühungen erschienen sinnlos angesichts der langsam, aber sicher auseinanderbrechenden SOL.
    Die Auswirkungen der tektonischen Verschiebungen und der Veränderungen in der Lage des Schiffes zeigten sich als erstes an den mechanischen Kupplungen. Was sich zunächst nur als feine Haarrisse dargestellt hatte, gähnte uns jetzt als armdicke Spalten entgegen.
    Ein geschulter Blick reichte. Die Verbindungen zwischen dem Flanschteil und der SZ-1 hielten keine halbe Stunde mehr. Dann brach die SOL auseinander.
    Ich entdeckte jedoch noch etwas anderes. Hinter der Legierung aus Ynkelonium-Terkonit schimmerte es goldfarben. Ähnlich wie ich in diesem Augenblick mußten sich früher die Goldsucher auf diversen Planeten gefühlt haben, wenn sie eine ergiebige Ader entdeckten. Nach zehn, zwölf Schritten stand ich an einer der riesigen Klammem mit ihren zwanzig Metern Durchmesser und hundert Metern Länge.
    „Das ist Carit!" rief ich laut. „SENECA, hörst du mit?"
    „Natürlich, Bully. Bist du dir ganz sicher?"
    „Ja. Wieso weißt du nichts davon?"
    „Die Arbeiten müssen ausgeführt worden sein, während ich zerlegt oder bereits durch SOLHIRN neutralisiert war."
    Die Auskunft erschien mir einleuchtend. Ich rief die vorhandenen Informationen über den fremdartigen Werkstoff

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